UND ALLES WAR ERLEUCHTET
Wie ein düster verschachteltes Labyrinth zeigte sich einst diese Wohnung im Herzen von Madrid. Heute ist sie Inbegriff von Offenheit, Freiheit und Gemütlichkeit.
Das Apartment in Madrid lebt vom Licht
Überall lauerten kleine Zimmer. Wo man hintrat, stieß man mit dem Kopf gegen eine Wand. Eine Welt der Grenzen und des beengten Raums offenbarte sich noch vor ein paar Monaten hier in diesem alten Haus in Barrio de Salamanca von Madrid. Streift man heute durch die 213 Quadratmeter große Wohnung, geht man wie auf Wolken, will fliegen durch die Räume, und es scheint fast so, als würde einen nichts daran hindern als die menschliche Physis: die einstige, geradezu labyrinthische Welt der Irrwege zeigt sich nun als Inbegriff von Offenheit und Freiheit, als Zeichen grenzenlosen Wohnens. Denn als sich das spanische
Architekturbüro Ábaton ans Werk machte, war eines klar: Wo viel Licht ist, muss Licht gleiten dürfen. Sonst wird ein Raum das Gefühl des Gefangenseins nicht los. Deshalb rissen die Architekten zuallererst einige Wände ein und gaben dem Licht den Raum, den es braucht, um sich zu entfalten. Es entstand ein Aufenthaltsbereich, der zugleich Wohnzimmer, Essplatz und Küche ist. Die Raumgestaltung der wenigen übrigen Zimmer zeichnet sich durch eine größtmögliche Leichtigkeit aus: Transparente Glastüren und wandelbare Holzfassaden setzen Grenzen, aber nur, wenn es denn sein muss. Landhausdielen reflektieren das Licht und schaffen eine Atmosphäre der Geborgenheit. Und dazwischen zeichnen eine Handvoll feiner Möbel den Charakter der Altbauwohnung, die einst einmal Labyrinth war und heute Grenzen unsichtbar erscheinen lässt.