CHARMANTE VILLA
Niclas’ historisches Elternhaus
D irekt am Göta Kanal und dem Borensee gelegen leuchtet das Haus der Familie Samuelsson mit seinem typischen Schwedenrot weit über die Felder hinweg. An der Rückseite, vom kleinen Privatstrand aus, führt eine Leiter direkt ins Wasser. „So leben zu können, ist der pure Luxus“, ist sich Felicia bewusst. Kein Wunder, dass im Sommer immer viele Freunde vorbeikommen. Nicht selten münden die Badenachmittage in einem großen Fest im Garten, der genügend Platz dafür bietet. Seit etwa einem Jahr kann die Familie die Vorzüge ihres Domizils genießen – nach einer umfangreichen Sanierung und Erweiterung. Ursprünglich gehörte das 1890 erbaute Haus Niclas’ Großeltern, bevor er es übernahm. Zusammen mit seinen Eltern, seiner jüngeren Schwester und der Großmutter wuchs er hier auf. „Die Küche war ziemlich dunkel, obwohl meine Eltern das Haus 1980 schon ein- mal renovieren ließen“, erzählt er. Jetzt wirkt sie dank der hellen Möbel groß und freundlich, verströmt aber dennoch ein nostalgisches Flair. Das war dem Paar wichtig: Keinen modernen Neubau zu erschaffen, sondern den Charakter des Hauses zu erhalten. Wo immer es möglich war, ließen sie Ursprüngliches bestehen, wie etwa die Holzdielen im Wohnzimmer, freiliegende Balken im Dachgeschoss oder auch Türen, zum Beispiel zur Gäste-
Toilette, die dank ihrer Holzschnitzereien besonders schön ist. Zusammen mit dem gemütlichen Wohnzimmer nebenan und der lichtdurchfluteten Eingangshalle ist die Küche einer der Lieblingsplätze, an denen sich Niclas mit seiner Frau und dem Nachwuchs aufhält. Felicia nickt. „Mit zwei kleinen Kindern braucht man einfach eine helle, komfortable Küche, das erleichtert das Leben deutlich“, sagt sie. Das Wohnzimmer erreicht man durch die Eingangshalle, die im Zuge der Hauserweiterung entstand. Durch die vielen großen Fenster ist das gesamte Erdgeschoss strahlend hell. Die vorwiegend weißen Wände, Möbel und Fliesen im Haus unterstreichen das lichte Ambiente. Hier und da setzen kleine Accessoires aus vergangenen Zeiten antike Akzente in dem überwiegend modernen Landhaus-Interieur und verleihen ihm eine persönliche Note. Insgesamt sind die Samuelssons sehr zufrieden mit dem Ergebnis der Umbauarbeiten. „Wir haben uns eine kleine Villa erschaffen, in der wir uns alle sehr wohl fühlen“, resümiert Felicia. Auch vom Bad im ersten Stock ist das Paar begeistert. Aus einem Mini-Raum entstand eine weitläufige Wellness-Oase mit großer Badewanne und Doppeldusche. „Das Badezimmer stand am Anfang der Renovierung ganz oben auf unserer Prioritätenliste“, sagt Felicia lächelnd. Wenn sie oder Niclas einmal
das Bedürfnis haben, sich aus dem Familientrubel zurückzuziehen, ist es genau der richtige Ort dafür. „Besonders im Winter genieße ich es, im warmen Schaumbad zu liegen und meinen Blick über die verschneite Landschaft schweifen zu lassen“, schwärmt Felicia. Während der Renovierung wohnte die Familie in einem kleinen Nebengebäude auf dem Grundstück, das mit einer kleinen Küche und einem Bad ausgestattet ist. „Das war sehr praktisch. Wir mussten nicht kilometerweit fahren, sondern waren gleich vor Ort, wenn schnell Entscheidungen gefällt werden mussten“, erklärt Niclas. Wahrscheinlich deshalb war der Umbau schon nach wenigen Monaten fertig. Vielleicht auch, weil sich Felicia und Niclas seit der Studienzeit an der Universität für Angewandte Wissenschaften in Stockholm kennen und ein gutes Team sind. Lange Jahre waren sie nur Freunde, aber bei einem Jahrgangstref-
fen vor sieben Jahren funkte es. Da hatte Niclas – nachdem die Eltern nur rund einen Kilometer entfernt auf eine Farm gezogen waren – das Haus der Großeltern bereits übernommen und Felicia zögerte nicht lange, zu ihm zu ziehen. „Ich bin in Stockholm aufgewachsen, aber ich wusste immer, dass ich einmal aufs Land ziehen möchte, wenn ich Kinder habe“, erzählt sie lachend. Während Niclas auf der Farm seiner Eltern arbeitet, wo die gemein- same Eventagentur untergebracht ist, hat Felicia gerade ihre Ausbildung zur Kinderkrankenschwester beendet. „Ich wollte eigentlich immer etwas mit Pferden machen, aber dazu ist es nie gekommen“, sagt sie, während der acht Monate alte Olle auf ihren Knien juchzt. Doch sie ist überglücklich. „Obwohl wir weitab von einer Gr0ßstadt leben, haben wir Kindergarten, Schule und Supermarkt nur wenige Kilometer entfernt. Besser geht es nicht!“