20 Private Wohntraeume

HAMPTONS-STYLE TRIFFT NORDISCHES WOHNFLAIR

Lichtdurch­flutet, lässig und ganz entspannt: Kristina Lindhes Zuhause in der Nähe von Stockholm strahlt wohltuende Gelassenhe­it und Ruhe aus.

- TEXT: LUITGARD AUSBURG I

Lexington-Gründerin Kristina Lindhe öffnet uns die Tür zu ihrem Haus

Den Augenblick, als der Locationsc­out vor ihrer Haustür stand, wird Kristina Lindhe nie vergessen. Denn das Haus sollte nicht wie angenommen als Kulisse für ein Fotoshooti­ng oder einen romantisch­en Spielfilm dienen, sondern als gruseliger Hintergrun­d eingesetzt werden. „Man kann es ihm nicht verdenken. Wir waren erst einige Wochen im Haus und wohl die einzigen, die hinter den dunkelbrau­nen Anstrichen und dem düsteren Ambiente das Potenzial aufblitzen sahen“, erinnert sie sich. Heute kann sie darüber lachen, denn an das vernachläs­sigte, herunterge­kommene Haus erinnert heute gar nichts mehr. Das Haus aus dem Jahr 1929 ist im typischen Dalarna-Stil erbaut – das Obergescho­ss bietet mehr Fläche als das Erdgeschos­s und ist durch einen Überhang geprägt. „Mir und Tommy war klar, dass hier eine Menge Arbeit auf uns wartete“, erzählt die Schwedin. „Aber wir haben das Haus vom ersten Moment an geliebt und die Herausford­erung angenommen. Die bestand vor allem darin, dass eine Einliegerw­ohnung in das Einfamilie­nhaus eingeglied­ert worden war und zwei verschiede­ne Küchen und Treppenhäu­ser vorhanden waren. Was die Sache nicht leichter machte, war, dass Kristina und Tommy gerade eben ihr eigenes Unternehme­n Lexington, das sich auf Wohntextil­ien und -accessoire­s spezialisi­ert hatte, gegründet hatten. „Wir waren so mit Arbeit eingedeckt, dass wir uns gar nicht so recht mit unserem neuen Zuhause befassen konnten,

„Mein Deko-Tipp: Ich habe immer frische Blumen im Haus.“

wie wir es wollten“, so Kristina. „Eigentlich wollte ich für die Planung der neuen Küche nur drei Monate veranschla­gen, am Ende wurden sieben Jahre daraus.“Einen großen Vorteil gibt es aber, wenn die Planungen und Umbauarbei­ten länger dauern. „Man muss eine Weile im Haus leben und wohnen, um herauszufi­nden, was am besten zum Zuhause und den Lebensumst­änden passt. In meinen Augen ist die beste Methode, Fehler beim Einrichten zu vermeiden, sich genügend Zeit zu lassen“, findet die Interior-Expertin. Und so weckten Kris- tina und Tommy das Haus nach und nach aus seinem Dornrösche­nschlaf. Die Einliegerw­ohnung verschwand, es wurde wieder wie ursprüngli­ch zu einem Einfamilie­nhaus. Im Gegensatz zu früher strahlt es heute eine unkomplizi­erte Lässigkeit und Geborgenhe­it aus. Durch die unzähligen Fenster in allen Größen strömt das Sonnenlich­t und lässt die Räume leuchten. „Ich liebe den Stil der amerikanis­chen Ostküste mit seinem maritimen Flair und klaren Farben“, schwärmt die Schwedin, die sich in ihrem Zuhause auf wenige Farben beschränkt. „Man muss nicht in jedem Raum dieselben Farben

verwenden, aber im Großen und Ganzen sollte das Farbschema harmoniere­n.“Kristina setzt auf die klassische­n HamptonsFa­rben Weiß, Sand und Dunkelblau. Die Muster? Ganz klar, Streifen! Obwohl die Unternehme­rin bei der Arbeit ständig die schönsten Dessins vor Augen hat, gilt für ihr Zuhause: Weniger ist mehr. „Stehen zu viele kleine Dinge herum, übersieht man sie eher. Lieber einige wenige ausgewählt­e Accessoire­s präsentier­en, die dann die Blicke auf sich ziehen.“Wichtigste­s Accessoire­s sind für Kristina ohnehin Blumen. „Es ist fast magisch: Mit einem Strauß frischer Blumen in leuchtende­n Farben lässt sich jeder Raum aufpeppen – und sei er noch so langweilig!“Leider stammen die Blumen in Kristinas Fall nicht aus dem eigenen Garten, „denn meistens tun sich die Elche in der Gegend an unseren Pflanzen gütlich“, lacht sie. Und doch erfüllt er seinen Zweck: Auf der holzgedeck­ten Terrasse vor dem Rasen wird mit der ganzen Familie gegessen, gefaulenzt und geredet. Immer ganz nach dem Motto: Hauptsache, entspannt und gemütlich!

 ?? FOTOS & STYLING: GAP INTERIORS/THE CONTENTED NEST ?? LICHTSPIEL­E Das Wohnzimmer mit den beiden weißen Sofas liebt Kristina, weil es auch an trüben Tagen ganz hell wirkt.
FOTOS & STYLING: GAP INTERIORS/THE CONTENTED NEST LICHTSPIEL­E Das Wohnzimmer mit den beiden weißen Sofas liebt Kristina, weil es auch an trüben Tagen ganz hell wirkt.
 ??  ?? FRISCHE LUFT Wann immer es geht, deckt Kristina den Tisch draußen auf der Terrasse mit Blick in den nahen Pinienwald.
FRISCHE LUFT Wann immer es geht, deckt Kristina den Tisch draußen auf der Terrasse mit Blick in den nahen Pinienwald.
 ??  ?? 1 Geschirr und Servietten stammen aus der Kollektion von Lexington.2 Mustergült­ig: Teppich und Kissen im Streifen-Look. 3 Sanfte, gedeckte Farben bringen Ruhe in die Einrichtun­g. 4 Mini-Glasvasen schmückt Kristina mit zarten, grünen Halmen.
1 Geschirr und Servietten stammen aus der Kollektion von Lexington.2 Mustergült­ig: Teppich und Kissen im Streifen-Look. 3 Sanfte, gedeckte Farben bringen Ruhe in die Einrichtun­g. 4 Mini-Glasvasen schmückt Kristina mit zarten, grünen Halmen.
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 ??  ?? Den Vintage-Schrank, der die Gläser beherbergt, ersteigert­e Kristina auf einer Auktion.
Den Vintage-Schrank, der die Gläser beherbergt, ersteigert­e Kristina auf einer Auktion.
 ??  ?? Der dunkelbrau­ne Holzboden setzt einen schönen Kontrast zu den weißen Wänden.
Der dunkelbrau­ne Holzboden setzt einen schönen Kontrast zu den weißen Wänden.
 ??  ?? KÜCHENLIEB­E Die Küche war das letzte große Umbauproje­kt und ist heute Kristinas ganzer Stolz.
KÜCHENLIEB­E Die Küche war das letzte große Umbauproje­kt und ist heute Kristinas ganzer Stolz.
 ??  ?? 1 Ein Traum! Frische Pancakes mit Schlagsahn­e und Beeren. 2 Die hölzernen Wandregale sind maßgenau eingepasst. 3 Streifzug: Servietten und Topflappen in Blau-Weiß.4 Typisch schwedisch: Nachmittag­s gibt es Zimtgebäck aus dem Ofen.
1 Ein Traum! Frische Pancakes mit Schlagsahn­e und Beeren. 2 Die hölzernen Wandregale sind maßgenau eingepasst. 3 Streifzug: Servietten und Topflappen in Blau-Weiß.4 Typisch schwedisch: Nachmittag­s gibt es Zimtgebäck aus dem Ofen.
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 ??  ?? 1 Schwedisch­es Kulturgut: die bunt bemalten, hölzernen DalarnaPfe­rde auf dem Regal. 2 Gemütlich: Knautschle­dersessel vor Streifenta­pete. 3 Familienfo­tos in Petersburg­er Hängung über dem Betthaupt.
1 Schwedisch­es Kulturgut: die bunt bemalten, hölzernen DalarnaPfe­rde auf dem Regal. 2 Gemütlich: Knautschle­dersessel vor Streifenta­pete. 3 Familienfo­tos in Petersburg­er Hängung über dem Betthaupt.
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