HAMPTONS-STYLE TRIFFT NORDISCHES WOHNFLAIR
Lichtdurchflutet, lässig und ganz entspannt: Kristina Lindhes Zuhause in der Nähe von Stockholm strahlt wohltuende Gelassenheit und Ruhe aus.
Lexington-Gründerin Kristina Lindhe öffnet uns die Tür zu ihrem Haus
Den Augenblick, als der Locationscout vor ihrer Haustür stand, wird Kristina Lindhe nie vergessen. Denn das Haus sollte nicht wie angenommen als Kulisse für ein Fotoshooting oder einen romantischen Spielfilm dienen, sondern als gruseliger Hintergrund eingesetzt werden. „Man kann es ihm nicht verdenken. Wir waren erst einige Wochen im Haus und wohl die einzigen, die hinter den dunkelbraunen Anstrichen und dem düsteren Ambiente das Potenzial aufblitzen sahen“, erinnert sie sich. Heute kann sie darüber lachen, denn an das vernachlässigte, heruntergekommene Haus erinnert heute gar nichts mehr. Das Haus aus dem Jahr 1929 ist im typischen Dalarna-Stil erbaut – das Obergeschoss bietet mehr Fläche als das Erdgeschoss und ist durch einen Überhang geprägt. „Mir und Tommy war klar, dass hier eine Menge Arbeit auf uns wartete“, erzählt die Schwedin. „Aber wir haben das Haus vom ersten Moment an geliebt und die Herausforderung angenommen. Die bestand vor allem darin, dass eine Einliegerwohnung in das Einfamilienhaus eingegliedert worden war und zwei verschiedene Küchen und Treppenhäuser vorhanden waren. Was die Sache nicht leichter machte, war, dass Kristina und Tommy gerade eben ihr eigenes Unternehmen Lexington, das sich auf Wohntextilien und -accessoires spezialisiert hatte, gegründet hatten. „Wir waren so mit Arbeit eingedeckt, dass wir uns gar nicht so recht mit unserem neuen Zuhause befassen konnten,
„Mein Deko-Tipp: Ich habe immer frische Blumen im Haus.“
wie wir es wollten“, so Kristina. „Eigentlich wollte ich für die Planung der neuen Küche nur drei Monate veranschlagen, am Ende wurden sieben Jahre daraus.“Einen großen Vorteil gibt es aber, wenn die Planungen und Umbauarbeiten länger dauern. „Man muss eine Weile im Haus leben und wohnen, um herauszufinden, was am besten zum Zuhause und den Lebensumständen passt. In meinen Augen ist die beste Methode, Fehler beim Einrichten zu vermeiden, sich genügend Zeit zu lassen“, findet die Interior-Expertin. Und so weckten Kris- tina und Tommy das Haus nach und nach aus seinem Dornröschenschlaf. Die Einliegerwohnung verschwand, es wurde wieder wie ursprünglich zu einem Einfamilienhaus. Im Gegensatz zu früher strahlt es heute eine unkomplizierte Lässigkeit und Geborgenheit aus. Durch die unzähligen Fenster in allen Größen strömt das Sonnenlicht und lässt die Räume leuchten. „Ich liebe den Stil der amerikanischen Ostküste mit seinem maritimen Flair und klaren Farben“, schwärmt die Schwedin, die sich in ihrem Zuhause auf wenige Farben beschränkt. „Man muss nicht in jedem Raum dieselben Farben
verwenden, aber im Großen und Ganzen sollte das Farbschema harmonieren.“Kristina setzt auf die klassischen HamptonsFarben Weiß, Sand und Dunkelblau. Die Muster? Ganz klar, Streifen! Obwohl die Unternehmerin bei der Arbeit ständig die schönsten Dessins vor Augen hat, gilt für ihr Zuhause: Weniger ist mehr. „Stehen zu viele kleine Dinge herum, übersieht man sie eher. Lieber einige wenige ausgewählte Accessoires präsentieren, die dann die Blicke auf sich ziehen.“Wichtigstes Accessoires sind für Kristina ohnehin Blumen. „Es ist fast magisch: Mit einem Strauß frischer Blumen in leuchtenden Farben lässt sich jeder Raum aufpeppen – und sei er noch so langweilig!“Leider stammen die Blumen in Kristinas Fall nicht aus dem eigenen Garten, „denn meistens tun sich die Elche in der Gegend an unseren Pflanzen gütlich“, lacht sie. Und doch erfüllt er seinen Zweck: Auf der holzgedeckten Terrasse vor dem Rasen wird mit der ganzen Familie gegessen, gefaulenzt und geredet. Immer ganz nach dem Motto: Hauptsache, entspannt und gemütlich!