HAUS IM WIESENTAL
Seit mehr als 30 Jahren ist das alte Landhaus in Familienbesitz, und geht es nach Anna und ihrer Familie wird sich daran auch so schnell nichts ändern.
In den polnischen Masuren befindet sich Annas renoviertes Landhaus
Eigentlich war alles klar und längst entschieden – das großzügige Landhaus in Przerwanki, im Norden von Polen, sollte verkauft werden. Vor mehr als 30 Jahren hatten die Eltern von Anna Olga Chmielewska es erworben und seitdem hatte die Familie hier viele Ferien und Feiertage verbracht. Doch für Anna und ihre eigene Familie war das Ferienhaus fast vier Stunden von ihrem Zuhause in Warschau entfernt und so entschied man sich zum Verkauf. Doch es kam anders. „Als ich das Zu-verkaufen-Schild sah, brach es mir das Herz“, erinnert sich Anna. „Wir konnten es einfach nicht verkaufen“. Also nahm Anna das Schild wieder runter und behielt das Haus, das auf dem Fundament einer alten Scheune gebaut wurde. Eine Renovierung war bitter nötig. Das Interieur war schwer, dunkel und in die Jahre gekommen, aber auch voller Familienerinnerungsstücke. Die Hauseigentümerin arbeitet als Interior Designerin und wünschte sich für das Domizil einen skandinavischen Look. Alles sollte luftig, offen und frisch anmuten. Daher wurden die Wände, Decken und Holzbalken weiß gestrichen. Einige Möbelstücke behielt Anna. Die Rattanmöbel, die schon ihre Eltern besaßen, wurden re-
„Es brach mir das Herz. Wir konnten das Haus einfach nicht verkaufen“
„Ich komme seit über 30 Jahren her. Und es gibt doch stets Neues zu entdecken“
pariert und ebenfalls hell gestrichen. Farbakzente kommen vor allem durch die zahlreichen Läufer und Kissen in die jeweiligen Zimmer. Im Sommer sitzt die Familie gerne auf dem Balkon. Anna liebt es in der Hängematte zu lesen, und während des kalten Winters lodert ein Feuer im Kamin. Das Dorf Przerwanki, in den Masuren, wurde früher Wiesental genannt und noch heute sieht man, warum. Das al- te Haus ist von satter Natur, blühenden Wiesen und wenigen Touristen umgeben. Kein Wunder also, dass Anna, ihr Mann und die gemeinsamen Töchter Klara und Kaja so oft es geht, die Fahrt in ihr Refugium machen. Am Besten kann man die Umgebung zu Fuß oder auf dem Fahrrad erkunden. „Ich komme nun seit mehr als 30 Jahren her. Und es gibt doch stets Neues zu entdecken“, freut sich Anna.