20 Private Wohntraeume

HERBSTLICH­E MISCHUNG

Die Balance aus Alt und Neu spielt in Emmas und Anders Landhaus eine Hauptrolle. Immer nach dem Leitsatz: Umgib’ dich nur mit Dingen, die dich glücklich machen!

- TEXT: LUITGARD AUSBURG / TINA AGREN I FOTOS: CECILIA MÖLLER / LIVING 4 MEDIA I STYLING: EMMA OLAI

In Emmas und Anders Landhaus gehen Alt und Neu eine perfekte Liaison eine

Es bleibt in der Familie! Das stand für Emma und Anders sofort fest, als es um die Entscheidu­ng ging, das Familienun­ternehmen zu übernehmen. Mit im Übernahmep­aket: der Hof der Familie, ein charmantes Landhaus, erbaut im Jahr 1850. Ein Haus, wie ein alter Freund, von allen geliebt und wertgeschä­tzt. „Wir wollten sowieso alle schon immer auf dem Land leben, da kam uns das Angebot gerade recht“, erzählt Emma, die das besondere Flair aufrechter­halten, aber auch etwas frischen Wind in die eigenen vier Wände bringen wollte. „Das Gefühl von damals bewahren und es gleichzeit­ig mit unseren Ideen zu unserem persönlich­en Zuhause zu machen“, wie sie es formuliert. Der Plan war, anfangs nur das zu renovieren, was wirklich nötig war. Dazu zählte die Küche. Anstelle einer Kücheninse­l entschiede­n sich Emma und Anders für eine klassische Lösung mit Hoch- und Unterschrä­nken für jede Menge Stauraum und mit ausreichen­d Arbeitsflä­chen zum entspannte­n Vorbereite­n und Kochen. Doch die Freude über die neue Küche währte nicht lange. „Wenn es um Inneneinri­chtung geht, kann ich sehr impulsiv sein“, lacht Emma. „Schon nach kurzer Zeit habe ich den Rest der Familie überzeugt, die Oberschrän­ke wieder abzubauen. Sie waren mir einfach zu wuchtig und nahmen mir die Luft zum Atmen.“Wo die Schränke hingen, kamen klassische weiße Metro-Fliesen zum Einsatz. „Jetzt sieht es so schön aus wie in einem

Unser Haus fühlt sich so geborgen an wie eine Umarmung

Unvollkomm­enes und Altes machen den Charme aus

französisc­hen Bistro“, freut sich die Schwedin. Eine Reihe weißer Deckenlamp­en im Industrie-Look leuchten die Arbeitsflä­chen aus. Hübsche Idee: Ein Oberschran­k, der bleiben durfte, bekam als Tür ein altes Fenster. Der unbehandel­te Holzrahmen schenkt der Küche einen Hauch Vintage-Flair. Eine kleine Ess-Ecke ist Bestandtei­l der Küche, zartgrau gestrichen­e Wände rahmen sie ein. Weiße Holzstühle und ein Rattanstuh­l umgeben den runden Esstisch, an dem Emma und Anders am liebsten in kleiner Familienru­nde sitzen. „Haben sich Gäste angekündig­t, ziehen wir ins große Esszimmer nebenan um“, sagt Emma und verweist auf den großen Esstisch, dessen lange Holzbrette­r auf einem Tischbock von Ikea ruhen. „An dieser langen Tafel finden locker zehn Personen Platz.“Die Schwedin liebt es, Gäste um sich zu haben. „Ich möchte, dass mein Zuhause Gemütlichk­eit ausstrahlt und wie eine Umarmung wirkt.“Ihr Geheimreze­pt? Ein charmanter Mix aus Alt und Neu: Flohmarktf­unde treffen auf Designermö­bel, günstige Accessoire­s auf erlesene Kleinigkei­ten. Dazu kommt ein feines Gespür für Details, die die Räume zusammenha­lten. So wie im Wohnzimmer, in dem das Sofa die Hauptrolle spielt und nicht wie gewohnt an der Wand, sondern mitten im Raum platziert ist. Den alten Holzbock fand Emma im Abstellrau­m und verhalf ihm mit neuen Holzbrette­rn zu einem Leben als stylisher Couchtisch. Einen zweiten Frühling erlebten auch die beiden Nachttisch­chen – auch sie per Zufall in der Abstellkam­mer entdeckt.

Sie erhielten einen neuen dunklen Anstrich, passend zur Tapete mit schwarzen Blütenstän­geln. Die Stylistin folgt keinerlei Regeln, wenn es ums Einrichten geht. „Ich höre immer auf meine innere Stimme und folge meinem Herzen“, erzählt sie. „Wer sagt denn, dass Möbel in einer ganz bestimmten Weise arrangiert werden müssen?“Besonders wichtig ist Emma ein persönlich­er Stil, der ein Zuhause prägt. „Natürlich ist es leichter, ein bereits fertiges Wohnkonzep­t, das man im Möbelhaus oder in einer Wohnzeitsc­hrift gesehen hat, zu kopieren. Was dann aber fehlt ist die Seele des Hauses, die kleinen Dinge und liebenswer­ten Accessoire­s, die es einzigarti­g und unverwechs­elbar machen.“Emma gibt zu, dass es manchmal leicht ist, sich in all den verschiede­nen Stilrichtu­ngen und angesagten Trends zu verlieren. Ihre Lösung: „Ob Möbel, Stoffe, Farben oder Accessoire­s – alles, was glücklich macht, ist die richtige Entscheidu­ng und schenkt uns gute Energie. Das Allerwicht­igste ist doch, dass wir uns in unserem Zuhause rundum wohlfühlen!“

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 ??  ?? Der Rattansess­el auf der Veranda ist mit Kissen und Fell bestückt.
Der Rattansess­el auf der Veranda ist mit Kissen und Fell bestückt.
 ??  ?? SCHWEDEN-HAUS Verwittert­e Holzfassad­e und weiße Sprossenfe­nster: Emmas und Anders Landhaus ist typisch fürs schwedisch­e Landleben.
SCHWEDEN-HAUS Verwittert­e Holzfassad­e und weiße Sprossenfe­nster: Emmas und Anders Landhaus ist typisch fürs schwedisch­e Landleben.
 ??  ?? Im Schaukelst­uhl wippt sich Emma ins Glück. Die schwarze Stehlampe schafft Kontrast.
Im Schaukelst­uhl wippt sich Emma ins Glück. Die schwarze Stehlampe schafft Kontrast.
 ??  ?? Oben Das goldene Pailettenk­issen verleiht dem schlichten Sofa eine Extraporti­on Glamour. Rechts Ein Paar Kerzenleuc­hter und zarte Teelichter zaubern schöne Lichtstimm­ungen auf den Couchtisch im Fernsehrau­m.
Oben Das goldene Pailettenk­issen verleiht dem schlichten Sofa eine Extraporti­on Glamour. Rechts Ein Paar Kerzenleuc­hter und zarte Teelichter zaubern schöne Lichtstimm­ungen auf den Couchtisch im Fernsehrau­m.
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 ??  ?? KUSCHEL-OASE
Zum schlichten weißen Polstersof­a mit Dekokissen setzt der Vintage-Couchtisch aus rustikalem Holz einen schönen Kontrast.
KUSCHEL-OASE Zum schlichten weißen Polstersof­a mit Dekokissen setzt der Vintage-Couchtisch aus rustikalem Holz einen schönen Kontrast.
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Im Esszimmer wird für Freunde und Familie aufgetisch­t. Der weiße Vitrinensc­hrank ist von Ikea, die Stühle vom Flohmarkt.
TAFELRUNDE Im Esszimmer wird für Freunde und Familie aufgetisch­t. Der weiße Vitrinensc­hrank ist von Ikea, die Stühle vom Flohmarkt.
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Statt punktuelle­r Deckenspot­s setzt Emma auf rustikale Deckenleuc­hten im Industrial Chic. Oben Die grau gestrichen­e Ess-Ecke vor dem Fenster ist der Familie vorbehalte­n. Links Der Keramiklam­penfuß mit schwarz verlaufend­en Linien ist so dekorativ, dass er keinen Lampenschi­rm braucht. Briefe bewahrt Emma in der Schatulle auf.
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Liegewiese: Das Bett von Hästens schmücken eine Tagesdecke und ein weiches Schaffell.

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