WOHNGLÜCK IM ALTBAU
Dass nicht alles nur schwarz-weiß ist, auch wenn es den Anschein hat, beweist ein Paar in der Südpfalz. Die moderne Einrichtung ist gespickt mit spannenden Details.
Leserin Anna-Lena Fröhlich öffnet uns die Tür zur ihrem schönen Zuhause
Als Daniel ihr die Fotos von dem Haus zeigte, das er zufällig entdeckt hatte, war Anna-Lena skeptisch. Das Gebäude aus den 1960er-Jahren sah zwar von außen sehr schön aus und lag in einem kleinen Dorf in der Südpfalz, nicht weit entfernt zur Stadt, aber der Funke wollte nicht überspringen. „Dann überredete mich mein Mann, es nach dem Urlaub anzuschauen, und ich verliebte mich sofort“, erzählt Anna-Lena. Die wunderschönen, individuellen Details wie etwa frei liegende Deckenbalken, ein knarzender Dielenboden und Sprossenfenster überzeugten die Lehrerin. Bei näherem Hinsehen entpuppte sich das Anwesen als sehr idyllisch, weil der Garten und das Erdgeschoss durch die dichte Bepflanzung von der Straße aus nicht eingesehen werden können. „Hier wollen wir alt werden, eine Familie gründen und ein Zuhause erschaffen“, war sich Anna-Lena sicher. Nach einer nur achtwöchigen Renovierungsphase war der erste Schritt dazu getan. Noch toben keine Kinder durch die vielen Zimmer, drei auf jeder der drei Etagen, die durch ein wunderschönes Treppenhaus mit großer Holztreppe miteinander verbunden sind. Doch Platz für eine große Familie gibt es genug. Zu den 150 Quadratmetern Wohnfläche im Haupthaus kommen
noch einmal 120 Quadratmeter in einem Anbau hinzu. „Momentan befinden sich dort unsere Garage, die gleichzeitig als Werkstatt dient, unser Partyraum für Geburtstagsfeiern und unser 40 Quadratmeter großes Büro“, erklärt die Hausherrin. Beide Gebäude sind lichtdurchflutet, denn in jedem Raum sind mindestens zwei Fenster. Dadurch wirkt das Ambiente sehr hell und freundlich. Dazu tragen auch die durchgängig weiß getünchten Wände, Decken und Holzbalken sowie das moderne schwarz-weiße Mobiliar bei. Klare Linien dominieren den Einrichtungsstil, werden jedoch auf spannende Weise von den Altbau-Elementen, insbesondere den Wärme verströmenden Dielenböden, und Accessoires im Retro-Look durchbrochen. Das Lieblingsstück von Anna-Lena ist eine alte Holzbank im Wohnzimmer, die nostalgische Gefühle in ihr weckt. Auch ein Touch Boho weht durch das Interieur. Hier eine Schale oder Vase, dort ein kleiner Teppich mit Ethno-Muster, und schon ist das i-Tüpfelchen gesetzt – natürlich passend zu den Möbeln alles in SchwarzWeiß. Ein Blickfang im Esszimmer sind zwei hohe Wandschränke, die Anna-Lena besonders mag, „weil man sie wunderbar dekorieren kann“, sagt die junge Frau lachend. Mit der Gestaltung ihres Zuhauses beschäftigt sie sich jeden Tag. So steril, wie manche
Deckenbalken und Dielen schaffen ein gemütliches Flair
Designer-Wohnungen in Schwarz-Weiß wirken, könnten sie und Daniel nicht leben: „Wir brauchen Gemütlichkeit, um uns wohl zu fühlen“, sind sich beide einig. Kein Wunder also, dass ihr Lieblingsplatz im Winter die große Sofaecke vor dem Kamin ist, wo sie stundenlang dem Knistern des Feuers lauschen könnten. Im Sommer verbringt das Paar seine Freizeit im Garten. „Es ist unsere Ruheoase“, so Anna-Lena, die froh ist, nach dem Trubel des Schulalltags auch mal Stille genießen zu können. Das alte Gemäuer des Anbaus verleiht auch dem Grün eine gemütliche Atmosphäre. „Es passt einfach alles so wunderbar für uns“, sagt die Pfälzerin, und nach einem zufriedenen Rundblick fährt sie fort: „Noch haben wir keine Kinder, aber ich freue mich schon darauf, sie hier aufwachsen zu sehen.“Hätte sie damals auf die Hausbesichtigung verzichtet… sie mag gar nicht darüber nachdenken.