STADTFLUCHT INS GRÜNE
Danecia und ihr Mann wuchsen in der Weite Südafrikas auf, lernten sich in London kennen und waren sich schnell einig, dass auch ihr Sohn seine Kindheit auf dem Land verbringen sollte.
Danecia und ihr Mann bewohnen ein charmantes Mietshaus auf dem Lande
Es ist immer wieder erstaunlich, welche Überraschungen das Schicksal bereithält. Danecia und ihr Mann Ray wuchsen jeweils in Südafrika auf und lernten sich tausende Kilometer entfernt kennen, als beide in London arbeiteten. Dort mieteten sie eine erste gemeinsame Wohnung im Stadtteil Kensington, doch als ihr Sohn Raydan (der Name ist eine Kombination ihrer beider Vornamen) zur Welt kam, war sich das Paar einig, dass für ihr kleines Familienglück nur eine sehr ländliche Umgebung infrage kam. „Ich bin inmitten schönster Natur und landschaftlicher Weite, nahe des Krüger Nationalparks groß geworden“, erklärt Danecia. „Da war es für mich nur schwer vorstellbar, dass unser Sohn in einer Metropole wie London aufwachsen sollte.“Das Paar dachte
zunächst an Essex, auch Kent kam infrage. Sie verbrachten Wochenenden damit, die Gegenden zu erkunden und nach einem möglichen Wohnort zu suchen, der ruhig und dörflich war und dennoch alle nötigen Annehmlichkeiten bot. Die Wahl fiel schließlich auf das malerische Örtchen Lamberhurst. Fachwerkhäuser, viel Natur und eine Schule, hier konnten sich beide vorstellen als Familie zu leben. Der einzige Haken. Hier gab es nichts zu kaufen. „Wir dachten nur kurz darüber nach und waren uns dann einig, dass es im Grunde okay für uns war, zunächst zu mieten, bevor wir uns verpflichten.“Als Danecia und Ray ein viktorianisches Bauernhaus fanden, das zwar nach etwas Liebe und Aufmerksamkeit verlangte, jedoch ansonsten ganz den Vorstellungen der Beiden entsprach, übernah
men sie es kurzerhand. „Die Aussicht ist unglaublich, und genau das hatten wir für Raydans Kindheit vor Augen. Wir konnten einfach durch die Hintertür hinaus auf die Felder gehen, am Flussufer spielen und die Pferde in den nahen Ställen besuchen“, schwärmt Danecia. Vier Jahre ist es nun her, dass sie und Ray sich in das Haus verliebten, es vollständig renovierten und immer noch dort zur Miete leben. „Es war unglaublich viel zu tun, bevor wir hier einzogen. Die meisten Wände waren flaschengrün oder kürbisfarben gestrichen und alles fühlte sich hier sehr dunkel und geschlossen an. Doch ich hatte sofort eine Idee, wie es aussehen könnte“, erinnert sich Danecia, die als Interior Designerin ihr eigenes Label (www.upcycleyourhome.com) betreibt. Zunächst wurde das ganze Haus von oben bis unten hell gestrichen. Die Wahl fiel auf ein helles Grau und Weiß
Für ihr gemietetes Haus wählt Danecia nicht zu große und flexible Möbel
und einige dunkel gestrichene Wände als besondere Akzente. Bei den Möbeln ließ Ray seiner Frau als Expertin freie Hand. Danecia wählte Fundstücke von Flohmärkten, Schnäppchen großer Marken und Eigenkreationen, um ihren ganz eigenen Stil zum Ausdruck zu bringen. „Ich liebe es, Möbelstücke wiederzuverwenden, zu recyceln und in neue umzuwandeln. Ich streiche, polstere neu und baue manchmal Möbel sogar selbst“, beschreibt sie ihre Leidenschaft, der sie privat wie beruflich nachgeht. Bei allen Möbeln, die Danecia Scheepers für ihr Zuhause anschafft, muss sie jedoch Kompromisse eingehen und an die Zukunft denken. „Wenn man mietet, muss man ernsthaft darüber nachdenken, was man mitnehmen kann, wenn man weiterzieht. Man darf sich nicht von etwas mit enormen Ausmaßen – wie einer Kommode oder einem Tisch für zehn Personen – verführen lassen. Es könnte dann nämlich sein, dass das Möbel nicht ins nächste Haus passt“, gibt
Danecia setzt auf viele Kissen und schöne Plaids
die Expertin zu bedenken. Wohin und ob es die drei eines Tages weiterziehen wird, ist ungewiss. „Im Moment fühlen wir uns hier pudelwohl und genießen unser ‘geliehenes Traumhaus’, bis wir eines zum Kaufen finden, das uns ebenso gut gefällt.“Und wer weiß, vielleicht hält das Schicksal für Danecia, ihren Mann Ray und Sohn Raydan hier erneut eine große Überraschung bereit.