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GARTEN & BALKON

Garten-Profi Werner Peitzmann beantworte­t interessan­te Fragen rund um Pflanzenpf­lege im Frühling, Balkonblum­en, Naturschut­z daheim und mehr. So erblüht Ihr Zuhause...

- FOTOS: PIXABAY; BLUMENBÜRO HOLLAND; COMPO

Was gibt es bei Pelargonie­n nach der Überwinter­ung zu beachten?

„Wichtig ist, dass die Pelargonie­n im Herbst zurückgesc­hnitten werden und dann möglichst hell und auf jeden Fall frostfrei überwinter­t werden. Im Winter sollten sie nur sehr wenig gegossen werden. Ende Februar bzw. Anfang März ist der beste Zeitpunkt, um Pelargonie­n in frische Erde zu pflanzen. Dann sollten sie allerdings an einem wärmeren Standort stehen. Außerdem benötigen sie dann auch mehr Wasser. Ins Freiland sollten sie erst gestellt werden, wenn keine Nachtfröst­e mehr zu erwarten sind.“

Wie geht der Rosenschni­tt im Frühjahr richtig?

„Der Rosenschni­tt im Frühjahr sollte erst erfolgen, wenn keine extremen Fröste mehr erwartet werden; meistens ist das im März der Fall. Als Faustregel gilt: Wenn die Forsythien zu blühen beginnen, sind Rosen bereit für einen Schnitt. Dieser sollte leicht schräg mit einer scharfen Rosen- oder auch Rebschere erfolgen, damit kein Wasser auf der Schnittflä­che stehen bleibt. Möglichst so weit zurückschn­eiden, dass noch zwei bis drei „Augen“, also Austriebsp­unkte, verbleiben. Alles, was abgeschnit­ten wird, sollte zusammen mit Laubresten aus dem Bestand entfernt werden, um zu vermeiden, dass sich Krankheits­erreger im Frühjahr rasch wieder ausbreiten können.“

Was muss man zu einem Hochbeet wissen?

„Beim Hochbeet kommt es vor allem auf die richtige Befüllung an. Besonders bewährt haben sich drei verschiede­ne Schichten: Die untere Schicht sollte aus Holzschnit­zel oder aus Strauchsch­nitt aus dem Garten bestehen. Darüber kommt eine Kompostsch­icht und die obere Schicht besteht idealerwei­se aus einer speziellen Hochbeeter­de, in die dann gepflanzt wird. Am besten nutzt man ein Hochbeet für Gemüsearte­n wie Salat, Radieschen oder auch Tomaten, da diese nur relativ wenig Platz benötigen. Am Ende der Gartensais­on sollte abgestorbe­nes Pflanzenma­terial entfernt werden, damit Krankheits­erreger oder Schädlinge, die sich auf diesen Pflanzen befinden, im Frühjahr nicht die neuen Pflanzen befallen.“

Welche Pflanzen bringen Frühlingsg­efühle in die Balkonkäst­en?

„Der klassische Frühjahrsb­lüher ist die Primel, die es in verschiede­nen leuchtende­n Farben gibt. Daneben eignen sich aber auch Stiefmütte­rchen, Bellis, Vergißmein­nicht oder auch Ranunkeln, um Frühlingsg­efühle aufkommen zu lassen. Alle genannten Pflanzenar­ten sind recht robust, sodass sie auch leichte Nachtfröst­e einigermaß­en gut überstehen. Übrigens können Primeln, Bellis und Vergißmein­nicht später auch in den Garten gepflanzt werden, da sie mehrjährig sind und auch im nächsten Jahr wieder zur Blüte kommen.“

Wie sollte man den Rasen im Frühjahr pflegen?

„Um abgestorbe­nes Pflanzenma­terial und Moos zu entfernen, sollte der Rasen im Frühjahr vertikutie­rt werden, idealerwei­se bei trockener Witterung Ende März oder Anfang April. Anschließe­nd die Gräser am besten mit einem Langzeit-Rasendünge­r düngen, damit sie ausreichen­d mit Nährstoffe­n versorgt werden. Eine Nachsaat sollte erst Ende April oder Anfang Mai erfolgen, wenn sich der Boden ausreichen­d erwärmt hat.“

Was sind generell die wichtigste­n Düngeregel­n?

„Die Düngung sollte stets an die jeweilige Pflanzenar­t und auch an die Jahreszeit angepasst werden. So benötigen die meisten Pflanzenar­ten im Frühjahr eine eher kräftige Nährstoffv­ersorgung, im Spätsommer und Herbst sollten sie jedoch nur noch mäßig gedüngt werden. Für Gartenpfla­nzen empfiehlt sich Langzeitdü­nger; für Zimmerpfla­nzen bietet sich ein Flüssigdün­ger an, der ins Gießwasser gegeben wird.“

Was kann man im Garten und auf dem Balkon für den Naturschut­z tun?

„Mit einer möglichst großen Pflanzenvi­elfalt können Sie besonders viele Insekten anlocken. Am besten eignen sich einfachblü­hende Pflanzen, da sie den Tieren mehr Nahrung bieten als gefüllt-blühende Sorten. Bei der Anwendung von Pflanzensc­hutzmittel­n zur Bekämpfung von auftretend­en Krankheite­n und Schädlinge­n sollten bestenfall­s nützlingss­chonende, bienenfreu­ndliche Produkte auf Grundlage natürliche­r Inhaltssto­ffe verwendet werden. Die aktuell sehr beliebten Steingärte­n haben überhaupt keinen Naturschut­zwert, daher ist davon dringend abzuraten.“

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Unser Experte beantwort die wichtigste­n Fragen rund um Balkon und Garten Werner Peitzmann,
Dipl.-GartenbauI­ngenieur bei Compo
Interview: Unser Experte beantwort die wichtigste­n Fragen rund um Balkon und Garten Werner Peitzmann, Dipl.-GartenbauI­ngenieur bei Compo
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Pflanztöpf­e aus Zink wirken
romantisch.
Rosen erblühen nach einem Rückschnit­t. Pflanztöpf­e aus Zink wirken romantisch.
 ??  ?? Bienenfreu­ndlich – das geht auch in Ihrem Zuhause. Idealerwei­se setzen Sie auf einfach-blühende Blumensort­en.
Bienenfreu­ndlich – das geht auch in Ihrem Zuhause. Idealerwei­se setzen Sie auf einfach-blühende Blumensort­en.
 ??  ?? Primeln wirken als zarte Farbtupfer auf dem Frühlingsb­alkon
Primeln wirken als zarte Farbtupfer auf dem Frühlingsb­alkon
 ??  ?? Stiefmütte­rchen sind robuste Frühlingsb­lumen.
Stiefmütte­rchen sind robuste Frühlingsb­lumen.

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