GARTEN & BALKON
Garten-Profi Werner Peitzmann beantwortet interessante Fragen rund um Pflanzenpflege im Frühling, Balkonblumen, Naturschutz daheim und mehr. So erblüht Ihr Zuhause...
Was gibt es bei Pelargonien nach der Überwinterung zu beachten?
„Wichtig ist, dass die Pelargonien im Herbst zurückgeschnitten werden und dann möglichst hell und auf jeden Fall frostfrei überwintert werden. Im Winter sollten sie nur sehr wenig gegossen werden. Ende Februar bzw. Anfang März ist der beste Zeitpunkt, um Pelargonien in frische Erde zu pflanzen. Dann sollten sie allerdings an einem wärmeren Standort stehen. Außerdem benötigen sie dann auch mehr Wasser. Ins Freiland sollten sie erst gestellt werden, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind.“
Wie geht der Rosenschnitt im Frühjahr richtig?
„Der Rosenschnitt im Frühjahr sollte erst erfolgen, wenn keine extremen Fröste mehr erwartet werden; meistens ist das im März der Fall. Als Faustregel gilt: Wenn die Forsythien zu blühen beginnen, sind Rosen bereit für einen Schnitt. Dieser sollte leicht schräg mit einer scharfen Rosen- oder auch Rebschere erfolgen, damit kein Wasser auf der Schnittfläche stehen bleibt. Möglichst so weit zurückschneiden, dass noch zwei bis drei „Augen“, also Austriebspunkte, verbleiben. Alles, was abgeschnitten wird, sollte zusammen mit Laubresten aus dem Bestand entfernt werden, um zu vermeiden, dass sich Krankheitserreger im Frühjahr rasch wieder ausbreiten können.“
Was muss man zu einem Hochbeet wissen?
„Beim Hochbeet kommt es vor allem auf die richtige Befüllung an. Besonders bewährt haben sich drei verschiedene Schichten: Die untere Schicht sollte aus Holzschnitzel oder aus Strauchschnitt aus dem Garten bestehen. Darüber kommt eine Kompostschicht und die obere Schicht besteht idealerweise aus einer speziellen Hochbeeterde, in die dann gepflanzt wird. Am besten nutzt man ein Hochbeet für Gemüsearten wie Salat, Radieschen oder auch Tomaten, da diese nur relativ wenig Platz benötigen. Am Ende der Gartensaison sollte abgestorbenes Pflanzenmaterial entfernt werden, damit Krankheitserreger oder Schädlinge, die sich auf diesen Pflanzen befinden, im Frühjahr nicht die neuen Pflanzen befallen.“
Welche Pflanzen bringen Frühlingsgefühle in die Balkonkästen?
„Der klassische Frühjahrsblüher ist die Primel, die es in verschiedenen leuchtenden Farben gibt. Daneben eignen sich aber auch Stiefmütterchen, Bellis, Vergißmeinnicht oder auch Ranunkeln, um Frühlingsgefühle aufkommen zu lassen. Alle genannten Pflanzenarten sind recht robust, sodass sie auch leichte Nachtfröste einigermaßen gut überstehen. Übrigens können Primeln, Bellis und Vergißmeinnicht später auch in den Garten gepflanzt werden, da sie mehrjährig sind und auch im nächsten Jahr wieder zur Blüte kommen.“
Wie sollte man den Rasen im Frühjahr pflegen?
„Um abgestorbenes Pflanzenmaterial und Moos zu entfernen, sollte der Rasen im Frühjahr vertikutiert werden, idealerweise bei trockener Witterung Ende März oder Anfang April. Anschließend die Gräser am besten mit einem Langzeit-Rasendünger düngen, damit sie ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. Eine Nachsaat sollte erst Ende April oder Anfang Mai erfolgen, wenn sich der Boden ausreichend erwärmt hat.“
Was sind generell die wichtigsten Düngeregeln?
„Die Düngung sollte stets an die jeweilige Pflanzenart und auch an die Jahreszeit angepasst werden. So benötigen die meisten Pflanzenarten im Frühjahr eine eher kräftige Nährstoffversorgung, im Spätsommer und Herbst sollten sie jedoch nur noch mäßig gedüngt werden. Für Gartenpflanzen empfiehlt sich Langzeitdünger; für Zimmerpflanzen bietet sich ein Flüssigdünger an, der ins Gießwasser gegeben wird.“
Was kann man im Garten und auf dem Balkon für den Naturschutz tun?
„Mit einer möglichst großen Pflanzenvielfalt können Sie besonders viele Insekten anlocken. Am besten eignen sich einfachblühende Pflanzen, da sie den Tieren mehr Nahrung bieten als gefüllt-blühende Sorten. Bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln zur Bekämpfung von auftretenden Krankheiten und Schädlingen sollten bestenfalls nützlingsschonende, bienenfreundliche Produkte auf Grundlage natürlicher Inhaltsstoffe verwendet werden. Die aktuell sehr beliebten Steingärten haben überhaupt keinen Naturschutzwert, daher ist davon dringend abzuraten.“