Dekorative Schriftzüge
Ob auf Bildern, Tassen oder Kissenbezügen, überall findet man inzwischen dekorative Schriftzüge, die motivieren und das Leben ein bisschen schöner machen.
USA NEW YORK
Ein historisches Gebäude zu sanieren ist immer eine Herausforderung. Insbesondere, wenn der Besitzer den Wunsch hegt, bestehende Bauteile wie Treppe, Fußböden und Holzkonstruktionen in ein modernes Interieur zu integrieren. Dem US-amerikanischen Architekturbüro BFDO Architects ist dies jedoch mit Bravour gelungen. Grafische Holzkonstruktionen und lebhafte, dreidimensional wirkende Farbkompositionen sowie mehrere einzigartige, zeitgenössische Leuchten von Innermost Lighting durchbrechen die antike Innenausstattung der Räume, in denen sich exklusive Besitztümer des Hausherren und DesignerStücke mit budgetschonendem Inventar abwechseln. Schon der Eingangsbereich des 1899 erbauten Reihenhauses im Brooklyner Stadtteil Crown Heights ist ein Wow-Erlebnis: knallgelbe, handgefertigte, kubanische Zementfliesen stehen im Kontrast zur tiefgrau getünchten Wand. In derselben Farbe ist die original Innentür mit ihren kunstvollen Holzschnitzereien gestrichen. Sie mündet direkt im Esszimmer, vom dem aus die alte Holztreppe ins Obergeschoss führt. „Sie war so schön, dass wir sie unbedingt erhalten wollten“, erklärt die Architektin und BFDO-Inhaberin Alexandra Barker. Damit mehr Licht in den Raum fällt, wurde ein Teil der Decke entfernt und ein skulpturales Oberlicht im Dach eingesetzt. So wird der Speisesaal nun mit Tageslicht durchflutet. Den Hintergrund für den Esstisch bildet eine himmelblaue Wand, hinter der sich ein mit Calico-Tapeten ausgekleidetes Gäste-WC verbirgt. Links davon geht es weiter in die Küche. Eingerichtet ist sie funktional mit Ikea-Schränken, deren Fronten grau und weiß getüncht sind. Rote Stühle im Skandi-Stil an der Bar, deren Korpus aus Nussbaumholz von einer Marmorplatte bedeckt ist, setzen einen farblichen Akzent. Von diesem Sitzplatz aus hat man durch eine bodentiefe Fensterfront an der Rückseite des Hauses Ausblick in den Garten, der dank der außergewöhnlichen Tiefe des Grundstücks für Brooklyner Verhältnisse recht groß ausfällt. So blieb noch genügend Platz für Terrassen auf jeder Etage. Da sich in dem Haus auch eine vermietete Souterrainwohnung befindet, ist das Erdgeschoss etwas erhöht und der Garten
vom Wohnbereich des Hauseigentümers nur über eine Treppe erreichbar. Die Holzvorbauten bilden zusammen mit der Fassade aus rotem Backstein ein natürliches Ambiente. Letztere verrät einiges über die Geschichte und Entstehung des Hauses. Denn die Vorderseite besteht aus schönem, braunem Sandstein, der ihm seinen Namen „Brownstone House“gab, zu Deutsch: Braunstein-Haus. Gebäude aus diesem eisenreichen Material wurden in New York erstmals Anfang des 19. Jahrhunderts errichtet, meist als Reihenhaus für Familien aus der Mittelschicht – als kostengünstige Alternative zu Kalkstein. Oft bestand nur die Fassade zur Straße hin aus Braunstein, der Rest aus Backstein. Erst später wurden Häuser gebaut, die komplett aus Sandstein bestanden. Die meisten Bauten dieser Art findet man in Brooklyn, Manhattan oder Harlem. Die Wohnfläche mit ihren rund 280 Quadratmetern ist großzügig bemessen. Während sich im Erdgeschoss neben Esszimmer und Küche noch das Wohnzimmer und ein Arbeitszimmer befinden, sind im Obergeschoss ein weiteres Arbeitszimmer, zwei Schlafzimmer und zwei Bäder untergebracht. Luxuriöse Waterworks-Armaturen und Nussbaum-Unterschränke nach Maß sind im großen Bad eingebettet in preiswerte Wandfliesen, wie sie in U-BahnStationen verwendet werden, und Porzellan-Bodenfliesen. Das Schlafzimmer des Hausherrrn ist zum Garten hin gelegen und hat einen Zugang zur üppig bepflanzten Dachterrasse. Im Arbeitszimmer auf der gegenüberliegenden Seite umrahmt ein tiefblaues, L-förmiges Regal das Fenster zur Straße hin. In diesem Raum befindet sich noch einer der original Böden, ein Holzparkett mit Fischgrätmuster. Dass nahezu alle Fenster gegen neue, große ausgetauscht wurden, tut dem historischen Flair des Hauses keinen Abbruch. ◆