HELLIGKEIT UND ELEGANZ
„Meadow Estate“heißt ein gelungenes Projekt von Andrew Mann Architecture
Die San Francisco Bay Area ist eine Metropolregion im nördlichen Teil des US-Bundesstaates Kalifornien. Über diesen Großraum erstreckt sich die Arbeit von Andrew Mann Architecture – ein Unternehmen, das für kontextbezogene Designs bekannt ist, welche Licht und Handwerk zelebrieren. Andrew Mann selbst erweitert in seinen Entwürfen die Tradition des Bay Area Style auf zeitgenössische Bedürfnisse, für die er sich vom Schaffen früherer Architektengenerationen wie Bernard Maybeck, Julia Morgan, William Wurster und
anderen inspirieren ließ. Seine Arbeit lässt eine Verpflichtung zum einfachen, rustikalen und doch modernen Gebäudestil erkennen, der mit natürlichem Licht spielt und eine direkte Verbindung zur Landschaft kreiert. Mithilfe einer durchdachten Platzierung von Fenstern, Türen und Oberlichtern betont Andrew Mann Architecture dreidimensionale Formen und definiert Oberflächen. Bis ins kleinste Detail konzentriert sich das Team auf die natürlichen Eigenschaften von Materialien, insbesondere, wie sie auf Oberflächen und an Übergängen wirken. Dadurch entstehen raffinierte Momente, bei denen handgearbeitete Akzente gefeiert werden. Der Wunsch nach klaren Linien und Einfachheit ist für die Design-Philosophie des Unternehmens von größter Bedeutung. Bereits seit 1989 entwirft Andrew Mann Wohnarchitektur in der San Francisco Bay Area. Seine Arbeit umfasst eine Reihe von Gebäudetypen, von ländlichen Urlaubsrefugien bis hin zu städtischen Wohnhäusern. Der jeweilige Projektstandort beziehungsweise -kontext bilden die Grundlage für die angestrebte Verbindung zwischen Gebäude und Landschaft. Auch bei dem Projekt „Meadow Estate“(in Deutsch: Wiesengrundstück) blieb Andrew Mann seinen Prinzipien treu. Der Wohnsitz mit etwa 595 Quadratmetern Wohnfläche entstand in Zusammenarbeit mit der Innenarchitektin Jennifer Jones von Niche Interiors. Auf diese Weise wurde sichergestellt, dass die Wünsche der Auftraggeber nach einem komfortablen, ungezwungenen Zuhause erfüllt werden können. Innen und Außen sollten mithilfe von Architektur miteinander verbunden werden, alles sollte lichtdurchflutet, luftig und räumlich vielseitig anmuten. Das mit Eichen be
wachsene Grundstück liegt an einem Bach und öffnet sich zu einer Wiese. Das bietet den Bewohnern eine reiche und abwechslungsreiche Landschaft für Outdoor-Aktivitäten. Das ursprünglich 1925 erbaute Haus wurde im Laufe der Zeit erweitert und besaß ein umlaufendes architektonisches Zirkulationsmuster sowie Räume, die überhaupt nicht miteinander harmonierten. Die Eigentümer wollten die Innenräume neu gestalten lassen, um sie besser an ihren Lebensstil anzupassen und Verbindungen zum Äußeren zu verbessern. Heute verbinden lineare Achsen von einem Ende zum anderen, unterbrochen von Oberlichtern, formal getrennte Räume miteinander und schaffen Sichtkorridore. Zu den wichtigsten architektonischen und gestalterischen Maßnahmen gehörte das Hinzufügen von Veranden, die eine Erweiterung der Innenräume darstellen. Auf der Außenseite des Gebäudes filtern und modulieren weiß gestrichene Holzgitter das Sonnenlicht, das ins Haus strömt. Auch das Erstellen von Stilmitteln mit modernen Details und klaren, vereinfachten Linien gehörte zu den Aufgaben der Architekten. Darüber hinaus zeigten die Hausbesitzer eine wahre Leidenschaft für traditionelles europäisches Möbel-Design sowie für Vintage-Schätze, marokkanische Muster, zeitgemäße Beleuchtung und außergewöhnliche Farben. Für das durchdachte Lichtdesign zeichnet Anna Kondolf Lighting Design verantwortlich. Raum für Raum entstand ein gemütliches Ambiente mit modernem Touch – Materialwirkung sei dank. So kombinierte Jennifer Jones von Niche Interiors in der Küche beispielsweise die kühlen Steinfarben der Arbeitsflächen mit einer Edelstahlhaube sowie den gepolsterten Lederhockern von Thomas Hayes Studio. Hier zeigt sich das Know-how für Gestaltungsdetails. ◆