RUNDUM MODERNISIERT
Dieses Einfamilienhaus aus der viktorianischen Ära erhielt neues Flair
Die Erweiterung und Renovierung eines traditionellen viktorianischen Hauses im kanadischen Toronto darf das multidisziplinäre Designstudio +tongtong zu seinen Referenzen zählen. Das Gebäude – das sogenannte „Zn House“– wurde durch eine Reihe strategischer Schritte in ein offenes, helles und modernes Zuhause verwandelt. Die Aufgabe bestand darin, ein zeitgemäßes Einfamilienhaus zu erschaffen, bei dem der Wohnbereich erweitert, doch zugleich der Hausstil der Nachbarschaft erhalten wird. Diese Herausforderung wurde mit einem Schwerpunkt auf natürliche Materialien und Licht gemeistert. Inspiriert vom ländlichen Leben und von Details der viktorianischen Ära betonenen zugleich Industriematerialien die architektonischen Qualitäten und kreieren modernes Flair. Graues und schwarzes Zink, das sowohl im Innen- als auch im Außenbereich verwendet wurde, verbindet die traditionellen Aspekte mit einem modernen Raumschema. Licht, das durch große Oberlichter auf drei Etagen dringt, strömt durch einen vertikalen Lichtschacht hinab ins Erdgeschoss. Dort setzt es eine Zinkwand und -decke perfekt in Szene. Der +tongtong-Gründer und Geschäftsführer John Tong erklärt sein stilistisches Lieblingselement im Haus: „Der räumliche Schlitz zwischen den beiden oberen Etage ist wirklich praktisch. Er verwandelt den Flur des zweiten Stockwerks in eine Brücke, durch welche die Etagen miteinander verbunden sind. Das ist der Schlüssel, dank dem das erste Stockwerk erhellt werden kann.“Im dritten Stock wurde der gesamte Giebel durch ein dreieckiges Glasfenster ersetzt, das einen Blick auf die Nachbarschaft und die ferne Sky
line der Innenstadt von Toronto bietet. Ein speziell angefertigtes, dreieckiges Rollo beschattet das Fenster und kann bei Nichtgebrauch eingefahren werden. In der Küche wurde ein ursprüngliches Fenster an der Seite des Hauses proportional neu konfiguriert, um seine ursprüngliche Breite beizubehalten. Dieses jetzt horizontale Fenster erstreckt sich entlang der Küche und fügt sich nahtlos in den angrenzenden Essbereich ein. Auch die Küchentheke wurde erweitert und bietet nun die Möglichkeit für einen entlüftungsfreien Ethanolkamin in der Arbeitsplatte hinter dem Essbereich. Mühlenbauelemente, hergestellt durch Fräsen in einem Hobelwerk, sind nicht nur im Übergangsbereich zwischen Küche und Esszimmer zu finden, sondern begründen auch an anderer Stelle die gestalterische Überlappungsfunktion. Draußen wurde die hintere Fassade des Hauses komplett umgebaut, um den Blick auf eine große Ulme zu maximieren. Vorne öffnet ein großes Glasfenster das Haus zur Straße und wird durch eine neue Zinkmarkise vor Sonne geschützt. Eine landschaftlich gestaltete Berme und Stützmauern schaffen Privatsphäre und bilden einen kleinen Zufluchtsort vor dem Familiendomizil, wo Kinder spielen können – einschließlich einiger Theater-Sitzstufen, um das Schauspiel des Lebens zu verfolgen. ◆