Mehr Pixel und besserer AF
Bereits im Mai soll die Canon EOS 80D mit höherer Auflösung und verbessertem Autofokus die EOS 70D ablösen. Knapp 1300 Euro wird die 80D kosten, die mit einem neu entwickelten 24-Megapixel-CMOS-Sensor ausgestattet ist. Die Auflösung steigt also auf das Niveau der Konkurrenz im APS-C-Bereich. Wie schon bei der 70D setzt Canon auch hier auf die Dual-Pixel-CMOS-AF-Technik, bei der jedes Pixel aus zwei lichtempfindlichen Dioden besteht. Dies er- möglicht den Phasen-AF im Live-View-Betrieb mit einer Schärfemessung auf dem Sensor – egal ob man nun filmt oder fotografiert. Die Signalverarbeitung erledigt ein Digic6-Prozessor. Verbessert wurde auch das konventionelle AF-System: Das Autofokusmodul arbeitet mit 45 Messfeldern, alle Kreuzsensoren. Sie decken einen größeren Sensorbereich ab als noch bei der 70D. 27 Messfelder, davon 9 Kreuzsensoren in der Mitte, sind bis zu einer Lichtstärke von f8 empfindlich, die übrigen bis f5,6, und ermöglichen somit die Verwendung von Konvertern. Bei der automatischen AF-Wahl kann man ein beliebiges Messfeld als Startpunkt festlegen – hilfreich vor allem bei Sportaufnahmen. Die AF-Geschwindigkeit und die Reaktionszeit bei AF-Nachführung lassen sich anpassen. Serienbildaufnahmen sind mit bis zu 7 Bildern/s möglich. Die Empfindlichkeit reicht in der Standardeinstellung von ISO 100 bis 16000 und kann auf ISO 25 600 erweitert werden. Ein neuer Spiegelantriebsmotor kombiniert STM- und Gleichstrommotoren, sodass die Spiegelbewegungen leiser ablaufen und weniger Vibrationen verursachen. Der Belichtungssensor mit 7560 Pixeln misst die Lichtmenge im sichtbaren und im IR-Bereich. Neben der Flacker-Erkennung, die hilft, Belichtungsfehler bei flackerndem Kunstlicht zu vermeiden, bietet die Canon 80D einen neuen Weißabgleichsmodus: Bei „Priorität Weiß“steht – wie der Name schon sagt – die korrekte Darstellung weißer Flächen ohne Farbstiche durch warme Lichtquellen im Vordergrund. Au-
ßerdem arbeitet der Belichtungssensor mit dem AF-System zusammen und unterstützt das System bei der Farb- oder Motiverkennung sowie deren Verfolgung. Videos kann die 80D nur in Full-HD-Qualität aufnehmen – mit 1920 x 1080 Pixeln und maximal 60 Bildern/s. Dank der Dual-Pixel-Technik ist während der Video-Aufnahmen ein kontinuierlicher Phasen-AF auf dem Sensor möglich. Der optische Sucher deckt das Bildfeld zu 100 % ab. Der 3-Zoll-Monitor mit einer Auflösung von 346 666 RGB-Bildpunkten ist dreh- und schwenkbar gelagert und außerdem touchfähig. Während in der 1D X Mark II die Touch-Funktionalität nur auf die Bestimmung des AF-Punktes beschränkt ist, kann man bei der EOS 80D auch die Bildschau sowie die Anpassung der Einstellungen mit einem Fingerwisch auf dem Display steuern. Das gelingt auch sehr gut: Die Kamera spricht auf die Eingaben schnell an und erkennt die Touchs mit hoher Präzision. Das Gehäuse bleibt in den Abmessungen ähnlich groß und schwer wie das der 70D und fühlt sich ähnlich hochwertig an. Gleich geblieben ist auch das kleine LCD auf der Oberseite der Kamera, das den Fotografen über die wichtigsten Aufnahmeparameter schnell informiert. Die Bedienelemente konzentriert Canon auf der rechten Kameraseite, sodass sich die EOS gut einhändig bedienen lässt. Dank WiFi und NFC kann man die Bilder weitergeben oder die Kamera per Canon Camera Connect App fernsteuern.