Guten Tag,
die Bewertung der Bildqualität wird bei unterschiedlichen ISO-Empfindlichkeiten vorgenommen. Nun ist es aber so, dass die von der Kamera angezeigte bzw. auch direkt auswählbare ISO-Einstellung selten der tatsächlichen ISO-Empfindlichkeit entspricht. Wenn nun ein Hersteller bei seinem Modell schummelt und ISO 3200 tatsächlich nur ISO 2000 entspricht, dann ist die Vergleichbarkeit mit einem Hersteller, der den ISO-3200-Wert einhält, eigentlich nicht mehr gegeben. Wäre es nicht ein Anreiz an die Kamerahersteller, die ISO-Werte korrekt einzuhalten, wenn Sie die tatsächliche ISO-Empfindlichkeit in Ihren Tests anführen und öffentlich machen würden? Viele Grüße, Peter Brunner
Sehr geehrter Herr Brunner, arbeiten die Kameras mit der eingestellten ISO-Zahl oder nicht? Um dieser Frage nachzugehen, haben wir eine Reihe von Testbildern ausgewertet, die uns von den zurückliegenden Kameratests vorlagen. Ziel war es festzustellen, ob die Kandidatinnen die Helligkeit, die Digital- und Luminanzwerte (unten) liefern, die wir aufgrund der Belichtungseinstellungen erwarten. Der Denkansatz ist folgender: Wenn eine Kamera trickst und tatsächlich eine niedrigere ISO-Zahl einsetzt, als vorgegeben ist, müssten ihre Bilder bei vergleichbarer Belichtung dunkler erscheinen als die der Fairplayer. Im oberen Teil der Tabelle sehen Sie die manuell gewählten Einstellungen für Verschlusszeit und ISO-Zahl, die auch in den EXIF-Daten der Testbilder vermerkt sind. Die Blende liegt durchgehend bei 5,6. Außerdem entstanden alle Bilder unter exakt denselben Labor- und den konstanten Lichtbedingungen einer Ulbricht-Kugel. Die unteren Zeilen in der Tabelle führen die korrelierenden Helligkeiten für ISO 400 auf, genau gesagt die jeweiligen Digital- und Luminanzwerte. Diese wurden anhand der drei als „Noise“bezeichneten Felder des OECF-Charts bestimmt, die vollflächig je eine von drei Graustufen zeigen: „Noise 1“, „Noise 2“und „Noise 3“. Abgesehen von kleineren Verwerfungen, die sich auf den Einfluss anderer Faktoren zurückführen lassen, ist das Ergebnis ebenso eindeutig wie simpel: Keine der Kameras schummelt. Alle liefern die aufgrund der Belichtung erwartete Helligkeit: Bei D610 und K-S2 führt die kürzere Verschlusszeit zu dunkleren Fotos; Olympus OM-D E-M5 II und Sony A6000 machen dagegen aufgrund der relativ langen Belichtungszeit hellere Bilder. Wir gehen davon aus, dass sich diese Erkenntnisse auf die anderen ISO-Stufen übertragen lassen.
Guten Tag, ... Zwei Dinge würde ich gerne wissen: 1. Welche Entfernungseinstellung verwenden Sie für die Messungen bei Ihren Objektivtests? 2. Warum ist die Testdichte bei PentaxRicoh-Objektiven so dünn? Danke und ein schönes Wochenende. Mit freundlichen Grüßen. Ulrich Laun
Sehr geehrter Herr Laun, unsere Tester wählen den Aufnahmeabstand so, dass das Chart formatfüllend abgebildet wird. Bei konstanter Entfernungseinstellung müssten sie dazu viele unterschiedlich große Testcharts verwenden, was zahlreiche Messungenauigkeiten mit sich bringen würde. Zu Ihrer zweiten Frage: Für das PentaxSystem gibt es auf dem deutschen Markt nicht so viele verschiedene Objektiv-Typen wie für Kameras von Nikon oder Canon. Aber bitte haben Sie noch etwas Geduld. Sobald die neue Pentax K-1 verfügbar ist, werden wir alle von Pentax für die K-1 neu gerechneten Kleinbild-Objektive an der Kamera testen. Sehr geehrte Damen und Herren, ... Im Übrigen fände ich es interessant, wenn mal die Präzision der Autofokussierung verschiedener APS-Kameras und MFT-Kameras miteinander verglichen würden (es hatte ja mal einen Vergleichstest zwischen Nikon D800, Canon 5D Mk III und Sony A99 gegeben). Besonders spannend wäre ein Vergleich von Spiegelreflexkameras und spiegellosen Systemkameras. Viele Grüße, Dominik Kellner
Sehr geehrter Herr Kellner, Autofokus-Tests sind generell sehr aufwendig, trotzdem werden sie in COLORFOTO künftig mehr Raum einnehmen. In diesem Heft finden Sie beispielsweise einen Labortest, der sich mit der Zuverlässigkeit und Schnelligkeit der Autofokusverfolgung bei bewegten Motiven beschäftigt. Als Testkandidaten treten drei Spiegelreflex- und fünf spiegellose Systemkameras gegeneinander an. Ein weiterer ausführlicher Test der Autofokuspräzision ist für die zweite Jahreshälfte geplant.