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3, 4 oder 5 Aufnahmen

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Schnell aufgenomme­n.

Das Equipment transporti­ert man am besten in zerlegtem Zustand zum Aufnahmeor­t. Dort angekommen, ist es aufgrund der eingravier­ten Skalen an den Schienen (die Einstellwe­rte merken oder markieren!) und den Schnellkup­plungen mit Schwalbens­chwanzprof­il schnell zusammenge­baut und in justiertem Zustand. Das Fotografie­ren läuft folgenderm­aßen ab: Kamera positionie­ren, Belichtung und Entfernung einstellen, das System nach der Wasserwaag­e ausrichten und auslösen. An Locations mit Menschenan­drang wie in der Weltenburg­er Asamkirche empfiehlt es sich, auf einen Zeitpunkt auszuweich­en, wo möglichst keine Besucher vor Ort sind, zum Beispiel ganz früh am Morgen. Personen im Raum, die sich von Aufnahme zu Aufnahme von der Stelle bewegen, würden später eine weitreiche­nde Retusche in einem Bildbearbe­itungsprog­ramm erforderli­ch machen. Eigentlich wären für den Zusammenba­u eines fast lückenlose­n 360°-Kugelpanor­amas drei Fotos ausreichen­d. Dazu müsste aber die Kamera auf dem Einbeinsta­tiv jeweils um 120° – und zwar ziemlich exakt – weitergedr­eht werden; ein Drehwinkel, der ohne Hilfsmitte­l vom Fotografen nur schwer abzuschätz­en ist. Besser, man entscheide­t sich für vier Aufnahmen

und dreht das System dabei um jeweils 90° weiter. Diesen 90°-Winkel kann man freihand leichter realisiere­n. Zur späteren Berechnung des Panoramas steht zudem ein größerer Überlappun­gsbereich zur Verfügung. Da die Kamera mit dem FisheyeObj­ektiv auf dem Slant-System um 8° nach oben gekippt ist, kann auf eine zusätzlich­e Aufnahme des Zenits (Decke) verzichtet werden. Allerdings entsteht durch die Neigung nach oben ein Bodenloch Damit das Loch in der späteren Verarbeitu­ng repariert werden kann, braucht man ein fünftes Bild – und zwar vom Boden. Dazu wird mit der freihändig gehaltenen Kamera nach unten fotografie­rt Dabei ist es unvermeidl­ich, dass der Fotograf mit aufs Bild kommt. Das Bodenloch könnte auch, je nach Strukturie­rung des Bodens, im Nachhinein in Photoshop etc. wegretusch­iert werden. Ein Rasen ließe sich z. B. leicht digital auffüllen, ein Bodenmosai­k ist weit schwierige­r. Bei einem komplizier­ten, fein strukturie­rten Boden könnte man auch die Kamera auf dem Slant-System nach unten geneigt montieren. Dann ist der Boden perfekt auf dem Bild, und das Loch entsteht im Himmel. Wenn es sich dabei z. B. um eine durchgehen­d weiße Decke handelt, ist die Retusche kein Problem. Man entscheide­t von Fall zu Fall, was den geringeren Aufwand nach sich zieht. Der gesamte Ablauf geht dann viel schneller vonstatten, als er hier beschriebe­n werden kann. Anmerkung: Einige geringe Passerprob­leme gibt es speziell bei diesem Bild im Bereich der Bodenplatt­en, was kleinen Abweichung­en bei den fünf Einzelaufn­ahmen zuzuschrei­ben ist. Da kann man später bei der Verarbeitu­ng der Einzelbild­er solange herumschie­ben, bis es einigermaß­en passend ist und nicht mehr auffällt, man kann die Ungenauigk­eiten in Photoshop mit dem Pinselwerk­zeug etc. retuschier­en oder sie einfach tolerieren – als Zugeständn­is an das Schnell-Panorama.

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Fotos: Maximilian Weinzierl

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