Fujifilm X-Pro2
Fujifilms Profikamera X-Pro2 gehört zwar zu den teureren (1800 Euro), aber auch zu den besten APS-C-Kameras am Markt. Einen wesentlichen Anteil trägt dazu der neue X-Trans-Sensor III bei, der mit 24 statt wie der Vorgänger mit 16 Megapixeln arbeitet und aus verbesserten Chip-Materialien besteht. Weitere Besonderheit: Der HybridSucher kann sowohl ein optisches als auch ein elektronisches Bild inklusive Belichtungsund Weißabgleichvorschau anzeigen. Umgeschaltet wird per Hebel an der Front. Das hochwertige Metallgehäuse soll mit 61 Dichtungen sogar Frost bis -10° C unbeschadet überstehen und bekommt einen zweiten SD-Kartensteckplatz im gut zugänglichen Seitenfach. Die X-Pro2 wirkt zwar ein wenig klobig, liegt aber komfortabel in der Hand. Der Ausklappblitz fehlt, doch gibt es ein WLAN-Modul und neben dem mechanischen Schlitz- einen lautlosen, elektronischen Verschluss für Zeiten bis 1/32 000. Der Hybrid-Autofokus arbeitet zügig und wartet mit 273 Messfeldern auf, die einen erfreulich großen Bereich des Bildfelds berücksichtigen. Nur die kurze Akkulaufzeit will absolut nicht zum professionellen Anspruch passen (250 bis 350 Bilder).
Bildqualität – RAW / JPEG
Die X-Pro2 kann ihre im JPEG-Test erworbene Spitzenposition auch im RAW-Ver-
JPEG ISO 200
gleich problemlos halten. Punkte holt sie vor allem mit ihrer rekordverdächtigen Auflösung: Die JPEGs kommen auf 2104/1963, die nicht entrauschten LR1-Bilder sogar auf 2400/2360 LP/BH bei ISO200/1600. Trotz stärkerer Eingriffe von Lightroom lösen die LR2- und LR3-Aufnahmen kaum weniger hoch auf. Die für den Kontrasteindruck wesentlichen DL-high-Werte könnten bei LR1 ebenfalls kaum besser aussehen, selbst wenn sie gegenüber JPEG allenfalls moderat zulegen. Bei der für die Feinzeichnung relevanten DL-low-Messung (1192/1193 LP/BH) schneiden jedoch einige Konkurrenten etwas besser ab, beispielsweise die Sony A6300. Im Vergleich zu der zeichnet sich die X-Pro2 aber durch eine deutlich höhere Dynamik aus, die von 9,3 bis 10,7 (JPEG) auf 11,7 bis 12,3 Blenden (RAW) steigt, zudem mit einem schwächeren Visual Noise bei ISO 1600.
Die X-Pro2 ist ihr Geld wert. Die Bildqualität gehört zu den besten und lässt sich durch das RAW-Format deutlich aufwerten. Kauftipp RAW.
RAW ISO 1600, LR1
RAW ISO 200
RAW ISO 1600, LR2
JPEG ISO 1600
RAW ISO 1600, LR3 Auflösungs- und DL-Diagramm zeigen, dass die X-Pro2 zwischen ISO200 und 1600 nur moderate Einbußen zu verzeichnen hat – vorausgesetzt man arbeitet mit dem RAW-Format und verzichtet beim Konvertieren auf stärkere Eingriffe ins Bild (LR1). Wer dagegen mit Lightroom entrauscht und nachschärft, muss trotz guter Auflösungswerte mit Verlusten bei der Feinzeichnung rechnen, gut zu sehen an den mit LR2- und LR3-Konfiguration erzielten Mess- und Bildergebnissen. Umso erfreulicher, dass die X-Pro2 den Visual Noise auch ohne Lightroom-Filter einigermaßen im Griff behält (maximal 2,7 VN bei ISO1600 LR1).