Olympus Pen-F
Die Pen-F ist die erste Systemkamera von Olympus, die mit dem neuen Micro-Four-Thirds-Sensor und 20 statt 16 Megapixeln arbeitet. Das kostet: Mit 1200 Euro liegt die Pen-F noch einmal 200 Euro über dem Top-Modell OM-D E-M5 Mark II, obwohl sie im Gegensatz zu der keine Dichtungen zum Spritzwasserschutz vorweisen kann. Dafür hat ihr Aluminiumgehäuse vorne, an prominenter Stelle und gut erreichbar für den rechten Zeigefinger, ein spezielles Kreativ-Einstellrad, das unter anderem Filter, Farbabstimmung und den Monochrom-Modus mit Feinjustage von Gradationskurve, Filmkörnung und Mitteltönen direkt zugänglich macht. Praktisch auch, dass sich der 3-ZollTouchscreen zum Positionieren des AFMessfelds nutzen und bei Bedarf ausklappen und drehen lässt. Zusätzlich integriert Olympus einen 100%-Sucher mit effektiv 0,71x Vergrößerung, ein WLAN-Modul und neben dem mechanischen einen lautlosen, elektronischen Verschluss, der den standardmäßig gebotenen Einstellbereich für die Belichtungszeit von minimal 1/8000 auf 1/16000s erweitert. Der Blitz liegt als separates Zubehör zum Aufstecken bei (LZ4). Spitze: der schnelle 81-PunktKontrastautofokus (0,16/0,33 s bei 300/30 Lux). Pluspunkte sammelt die Pen auch mit ihrer High-ResolutionShot-Funktion. Dabei nimmt sie mithilfe des 5-achsigen Bildstabilisators mehrere Einzelbilder mit minimal versetztem Sensor auf und rechnet sie zu einem Bild mit 50 (JPEG) bzw. 80 Megapixeln (RAW) zusammen. Wenn sich Kamera und Motiv nicht bewegen, gewinnt die Bildqualität dadurch enorm.
Bildqualität – RAW / JPEG
Die interne JPEG-Signalverarbeitung der Pen-F scheint ihr Potenzial bei ISO 200 schon recht gut auszuschöpfen. Trotzdem steigt die Auflösung im RAWTest bei ISO 200 um 100 LP und der DLlow-Wert um 140 LP. Allerdings bleibt in den entwickelten RAWs wie üblich mehr Rauschen im Bild (1,3 statt 0,8 VN). Bei ISO 1600 und LR1-Einstellung ohne Rauschreduktion verstärkt sich der Visual Noise sogar auf 3,4 VN; dafür geht die Grenzauflösung um glatt 400 Linienpaare nach oben, und zugleich verdoppelt sich der Dead-Leaves-Wert an kontrastschwachen, feinen Strukuren. Je aggressiver Lightroom eingreift, desto mehr Details gehen verloren.
Die Pen F punktet mit ihrem sehr schnellen Autofokus, dem guten Bildstabilisator und der 50-Megapixel-HighResolution-Funktion. Bei ISO 1600 verspricht das RAW-Format einen deutlichen Gewinn in Bereichen mit feinen Strukturen.