Neue Bildwelten
Gute Bilder entstehen im Kopf. Diese Fotografen-Weisheit gilt für Tabletop-Motive noch mehr als sonst. Völlig losgelöst von äußeren Einflüssen wie Jahreszeiten, Sonne und Wetter führt alleine der Fotograf die Regie: Er entwickelt die Bildidee, arrangiert
Tabletop-Fotografie beschränkt sich nicht auf reine Sachaufnahmen. Spannend wird es, wenn man neue Bildwelten schafft. Eine besondere Bedeutung hat der Hintergrund. Für die meisten Aufgaben reicht ein weißer Hintergrund, der sich mit gefiltertem Blitzlicht farbig beleuchten lässt. Durchscheinende Platten aus Acryl- bzw. Plexiglas (weiß, opal) bieten noch mehr Möglichkeiten, da sie sich durchleuchten lassen. Neben dem Licht ist die Perspektive bei Tabletop-Aufnahmen ein wichtiges Stilmittel. Für reine Sachaufnahmen reicht meist eine etwas längere Brennweite, um Verzerrungen zu vermeiden. Weitwinkel-Objektive erzielen eine plakativere Bildwirkung. Ein Beispiel ist das Aufmacherfoto unten, das mit einem 25-mm-Objektiv an einer SonyVollformatkamera aufgenommen wurde – gut zu sehen an der gelben Figur. Das Weitwinkel-Objektiv in Verbindung mit geringem Aufnahmeabstand überzeichnet die Physiognomie der Figur und lässt sie geheimnisvoll wirken. Die für solche Aufnahmen nötige Schärfentiefe ist häufig nur durch Fokus-Stacking zu erzielen. Dafür werden mehrere Aufnahmen mit jeweils verschobenem Fokuspunkt gemacht und z.B. in Photoshop mittels Ebenentechnik überlagert, sodass sich eine durchgehende Schärfe vom Vorderbis zum Hintergrund des Motivs ergibt.