Innenräume
Innenräume gibt es in allen Dimensionen von der Besenkammer bis zur Festhalle. Und wie bei jeder Art von Architekturfotografie geht es auch hier darum, die Formsprache des Architekten zu unterstreichen, zu interpretieren oder zu abstrahieren. Dabei spielen auch Raumbeziehungen eine Rolle, die durch Sichtöffnungen wie Fenster, Türen oder offene Übergänge entstehen. Treppenhäuser finden sich als Schlüsselmotive in Kunstwerken (z. B. bei M.C. Escher) oder in Filmen (z.B. von Alfred Hitchcock). Auch für Fotografen ist es eine Herausforderung, Raumbeziehungen zu visualisieren. Wichtigste Optik für Innenaufnahmen ist ein Weitwinkelobjektiv: 24 mm KBÄquivalent sollten es auf jeden Fall sein, noch kürzere Brennweiten sind willkommen. Festbrennweiten haben einerseits den Vorteil, dass sie wenig bis gar nicht verzeichnen, auf der anderen Seite ermöglicht ein Weitwinkelzoom aber mehr Spielraum, was die Wahl der Kameraposition anbelangt. Fotografieren Sie wann immer möglich vom Stativ – dabei Bildstabilisator deaktieren – oder legen Sie die Kamera an einer geeigneten Stelle auf, um die Gefahr von Verwacklungen zu mini- mieren. Vermeiden Sie nach Möglichkeit hohe ISO-Einstellungen mit Werten über 800/1600, um sichtbare Texturverluste und störendes Rauschen – vor allem in Schattenbereichen – zu vermeiden. Vorhandenes Licht, das den Raum durch Fenster, Oberlichter oder Glaskuppeln mitgestaltet, ist von entscheidender Bedeutung – aber auch die künstliche Beleuchtung, die bei moderner Architektur meistens Bestandteil des Raumkonzepts ist. Der Einsatz von Blitzlicht kann dann sinnvoll sein, wenn ein markantes Objekt im Vordergrund dezent aufgehellt werden soll.