Systemcheck Nikon
7 SLR-Kameras ab 950 Euro
Nikon gehört neben Canon zu den wenigen Herstellern, die noch immer eisern an der Spiegelreflex-Konstruktion festhalten. Warum auch nicht? Nach wie vor spricht vieles für die klassische SLR-Kamera, so etwa das für sie typische Handling. Mit einem großen Teleobjektiv liegt ein schweres, massives SLR-Profigehäuse allemal ausgewogener in der Hand als eine kompakte Spiegellose; ganz zu schweigen von der deutlich längeren Akkulaufzeit, die eine High-End-Nikon imVergleich zu platzoptimierten Systemkameras erreicht. Das Nikon-F-Bajonett kam schon Ende der 1950er-Jahre in der legendären Nikon F zum Einsatz. Seither wurde es zwar wiederholt erweitert, zum Beispiel um die Autofokusfunktion, bietet aber beeindruckende Kontinuität. Dementsprechend groß ist das Sortiment kompatibler Objektive – einerseits. Andererseits ist nicht nur beim Kamerabau in den letzten 15 Jahren viel passiert, sondern auch bei Objektivrechnungen. Alte Objektive sind alte Objektive und meist deutlich schlechter als moderne.
Nikons Vollformatkameras
Die Typenbezeichnung gibt den ersten Hinweis auf Ausrichtung und Zielgruppe: Je weniger Zahlen auf das „D“folgen, desto höher steht die jeweilige Kamera in der Hierarchie. Die D5 rundet das Nikon-System nach oben hin ab und richtet sich mit einem nahezu stabilen Preis von rund 7000 Euro, dem fest verbauten Hochkanthandgriff, der schnellen Serienfunktion, dem riesigen ISO-Einstellbereich, 20,6 Megapixeln und der 4K-Videofunktion an Berufs-, insbesondere an Mode- und Sportfotografen. Die untergeordneten Vollformatkameras ohne integrierten Hochkanthandgriff tragen meist eine dreistellige Zahl im Namen. Die D610 adressiert mit ihrer abgespeckten, für Consumer-SLRs typischen Ausstattung Hobbyfotografen, die für möglichst wenig Geld in den Genuss eines Vollformatsensors kommen wollen: Für 1400 Euro bietet sie die gute Bildqualität eines 36x24mm großen 24-Megapixel-Sensors und gegenüber APS-C mehr Spielraum für den Einsatz von geringer Schärfentiefe als Gestaltungselement. Wer noch einmal 500 Euro drauflegt, erhält dafür schon die semiprofessio-