Architektur & Technik
Architektur und Technik liefern viele reizvolle SW-Motive. Durch ungewöhnliche Perspektiven und enge Bildausschnitte lässt sich die Formensprache eines Motivs auf die Spitze treiben. Dabei spielt das Weitwinkel eine wichtige Rolle, weil es sehr dynamische Ansichten erlaubt. Bei Innenansichten verstärkt das Weitwinkel durch ausgeprägte Fluchtlinien den Eindruck von Räumlichkeit. Bei manchen Motiven kann auch ein Tonungseffekt die Bildwirkung steigern. Ein Beispiel ist das ohnehin schon nostalgisch anmutende „Diner“(Restaurant) in New York – durch die Sepiatonung in Photoshop (Bild/Korrekturen/Schwarzweiß/Farbtonung) fühlt man sich erst recht in eine frühere Zeit versetzt. Flächiges bzw. diffuses Licht kann zwar die Wirkung eines Farbmotivs unterstreichen, aber Schwarzweißmotive brauchen eine kontrastreiche Beleuchtung – das ist beim Porträt im Fotostudio nicht anders als bei Architekturoder Technikmotiven. Beim Leuchtturm auf Sylt wird das Licht selbst zum Motiv: Die Luft war nachts etwas diesig, eine günstige Voraussetzung, um die Lichtstrahlen sichtbar zu machen. Ihre grafische Wirkung entfalten sie optimal nach der SW-Konvertierung. Himmel und Wolken spielen in der Schwarzweißfotografie eine besondere Rolle. Ein tiefblauer Himmel wirkt im Farbfoto schnell kitschig, ein dunkler, fast schwarzer Himmel in einem Schwarzweißfoto dagegen dramatisch – erst recht dann, wenn sich die Wolken plastisch davon abheben. Dabei hilft zum einen ein Polfilter, zum anderen eine kräftige Minuskorrektur im Blaukanal bei der SW-Konvertierung. Auch Kameras bieten im SW-Modus häufig digital simulierte SW-Filter zur Grauwertsteuerung.