Optimales Bokeh dank Apodisationsfilter
Ein 2,8/100 mit Bildstabilisator für 1800 Euro – das klingt sehr teuer, doch bei dem Sony handelt es sich um eine spezielle Optik mit STF-Technik. Dabei optimiert ein Apodisationsfilter die Darstellung unscharfer Bereiche und führt so zu einem angenehmen Bokeh ohne harte Konturen außerhalb der Schärfe
ebene. Ein radialer Verlaufsfilter mit einer Transparenz entsprechend einer Gauß-Verteilung reduziert Beugungsringe höherer Ordnung. So bleibt die Auflösung in der Schärfeebene unangetastet, aber Objekte außerhalb der Schärfeebene wirken gleichmäßig weich. Allerdings reduziert dieser Filter die Lichtstärke. Dies gilt besonders für die volle Öffnung, da der Apodisationsfilter bei Randstrahlen stärker eingreift als bei Mittelstrahlen. Wer die offene Blende 2,8 wählt, erhält eine Schärfentiefe entsprechend Blende 2,8 und eine Helligkeit auf dem Sensor entsprechend Blende 5,6. Der Apodisationsfilter schluckt also in dieser Konstellation glatt 2 Blenden. In der Tabelle finden Sie deswegen die Angabe Blende 5,6 und 11 als effektive Werte, obwohl wie immer unser Labor bei offener Blende und 2x abgeblendet gemessen hat. Für eines der nächsten Hefte planen wir einen Praxisbeitrag zum Thema Bokeh. Wir werden dann das Sony STF mit klassischen Objektiven, aber auch dem Fujifilm XF 1,2/56 mm APD vergleichen, das ebenfalls die Apodisationstechnik nutzt.