Die Farbe Grün
Keine Farbe kommt in der Natur häufiger vor als Grün. Grund dafür ist das Chlorophyll (Blattgrün), das eine Klasse natürlicher Farbstoffe bezeichnet, die von Organismen mittels Fotosynthese gebildet werden. Und weil nur frisches Blattwerk grün ist, wird diese Farbe generell mit Leben und Wachstum in Verbindung gebracht. Folgerichtig hat sich Grün auch als politisches Symbol für Natur- und Umweltschutz etabliert. „Green Technology“steht für umweltgerechte Technik und ist ebenso ein Positivum wie „grünes Licht“, das freie Fahrt signalisiert. Etwas negativ besetzt ist „Grün“nur dort, wo es mit Unerfahrenheit und Unreife assoziiert wird, etwa beim „Grünschnabel“oder „Greenhorn“. Die Lichtfarbe Grün, neben Blau und Rot eine der additiven Grundfarben, hat eine Wellenlänge zwischen 520 und 565 nm; Komplementärfarbe ist Magenta, ein helles Purpur. In der Natur zeigt sich Grün als Objektfarbe in den verschiedensten Schattierungen, in unseren Breitengraden vor allem im Frühling und Sommer. Wer bei seiner Kamera Motivprogramme wie etwa „Landschaft“einsetzt, kann in der Regel damit rechnen, dass die Sättigung von Grüntönen angehoben wird – das wirkt zwar auf den ersten Blick plakativ, muss aber nicht das Maß der Dinge sein. Besser: im RAWModus fotografieren und die Grünsättigung im RAW-Konverter optimieren. Eine besondere Rolle spielt der Grünkanal bei der Schwarzweiß-Konvertierung von RGB-Bildern: Durch Einstellen hoher Grünwerte im Kanalmischer erzielt man den Pseudo-Infrarot-Effekt, der durch eine charakteristisch helle Tonwertwiedergabe von Blattgrün gekennzeichnet ist.