Keine Kompromisse
Kleinbild-Format
Für den Kleinbild- oder Vollformatsensor spricht seine mit Abstand größte Sensorfläche – er liefert die höchste Empfindlichkeit und die beste Auflösung aller drei Systeme. Bis zu 50 Megapixel sind derzeit nur im Vollformat unterzubringen. Wird die Pixeldichte nicht bis zum Letzten ausgereizt, dann ist dank größerer Pixel alternativ auch die höchste Lichtempfindlichkeit zu verbuchen. Für die kreative Gestaltung durch Freistellen bringt der Kleinbildsensor die besten Möglichkeiten mit, denn seine Schärfentiefe ist deutlich geringer als die von APS-C oder Micro-Four-Thirds. Mit offener Blende lassen sich zum Beispiel Porträts perfekt vor einem unscharfen Hintergrund scharfstellen. Ein Plus ist also die Auswahl unter verschiedensten Auflösungen. Der Fotograf findet in diesem System sowohl Kameras mit hoher Auflösung als auch welche mit hoher Empfindlichkeit und kann mit einem Satz Objektive beide Ansprüche bedienen – einfach durch Tausch der Bodys. Die gibt es zudem – anders als bei MFT – sowohl als SLR als auch spiegellos. Als Minus zu verbuchen sind die deutlich größeren und schweren Kameras, insbesondere bei SLRs. Noch stärker tragen die voluminösen Optiken zum Gesamtgewicht bei. Die notwendigen größeren Gläser gehen ins Geld, was übrigens für das gesamte KB-System gilt: Es ist teuer, und es sind kaum Einsteigerangebote zu finden. Für das Vollformat ist die Auswahl an Bodys und Objektiven zudem kleiner, der Einsatz von APS-C-Optiken ist zwar möglich, beschneidet aber den Bildkreis. KB-Optiken haben viel Masse sowie längere Wege für den Autofokus. Nikon hat sich übrigens für seine Vollformatkameras ein spezielles Kürzel zugelegt: Statt Kleinbild heißt es hier FX.