Vier Großformatdrucke von Cewe, myFujifilm, Pixum und Whitewall
Im Test: Vier Großformatdrucke auf AluDibond. Großformatdrucke gibt’s in vielen Varianten, doch als besonders robust und stabil gilt der Druck auf Aluminium. COLORFOTO hat sich die Produkte von vier Herstellern genauer angeschaut.
Besondere Bilder verdienen ein besonderes Format – ein besonders großes. Zwar ist die Beliebtheit von Leinwanddrucken immer noch ungebrochen, besonders aus Kostengründen. Doch wer auf eine bessere Bilddarstellung Wert legt, entscheidet sich für den Druck auf Acrylglas oder eben Aluminium, wobei sich hier das Material Dibond vom Hersteller 3A Composites weitgehend durchgesetzt hat. Seine Oberfläche ist für den Digitaldruck vorbereitet, sodass man direkt auf das Aluminium drucken kann. Da das Metall nicht weiß ist, muss beim Drucken der Weißanteil ebenfalls aufgedruckt werden. Lediglich ein Anbieter verzichtet auf den Weißanteil, sodass in weißen Bildbereichen das blanke Aluminium zum Vorschein kommt. Die Drucke gibt’s mit verschiedenen Wandaufhängungen, die meist optional dazugekauft werden können. Für manche Systeme ist dabei das Durchbohren des Bildes notwendig, für andere nicht. Die Autoren haben alle Drucke im Format 30 x 20 cm bestellt, die Preise dafür rangieren zwischen 20 und 25 Euro. Dazu addieren sich in der Regel noch 4 bis 10 Euro Versandkosten. Im Gesamtpreis liegen somit alle Kandidaten bei um die 30 Euro inklusive Versand. Bei manchen Anbietern ist das Gestalten und Bestellen über eine Software möglich – alle bieten jedoch auch die unkompliziertere Online-Gestaltung an. Sofern es nicht ums zeitaufwendige Erstellen von Collagen geht, ist die Gestaltung mit der Wahl des Bildausschnitts ohnehin schon erledigt. Schön: Bei allen Anbietern sind nur wenige Klicks bis zum Warenkorb nötig.
Cewe Online Fotoservice
Online Fotoservice ist eine Eigenmarke von Cewe. Doch der Druckdienstleister vermarktet seine Produkte darüber hinaus auch über zahlreiche Partnerschaften mit Drogerie- und Supermarktketten sowie Onlineshops. Dadurch ergibt sich die Besonderheit, dass man mit Abholung im Laden um die Ecke die Versandkosten einsparen kann. Damit lieferte Cewe dann das günstigste Produkt im Testfeld. Allerdings nur, wenn keine Aufhängung dazubestellt wird. Die Schraubaufhängung schlägt nämlich mit satten 20 Euro Aufpreis zu Buche. Bezahlt wird bei Cewe über alle möglichen Kanäle – außer Vorkasse. Praktisch: Zumindest bei den Großformatdrucken brauchen Kunden von Cewe nicht auf die zu installierende Gestaltungssoftware zurückzugreifen. Bei den meisten anderen Produkten geht das leider nicht. Immerhin: Cewe bietet die Software für alle gängigen Plattformen an. Auf der Webseite landen Anwender nach drei Klicks in der übersichtlichen Onlinegestaltung. Einfache Korrekturen sind hier möglich, für Collagen gibt es zahlreiche Vorlagen, aber leider keine Möglichkeit der manuellen Gestaltung. Für die Lieferung lässt Cewe sich mit sechs Tagen am längsten Zeit. Das gut verpackte und unbeschädigte Bild macht einen guten Eindruck. Die Schärfe ist insgesamt gut, in dunklen Bereichen fehlt allerdings ein wenig Kontrast, worunter feine Details leiden. Die Farben passen, sind gegenüber dem Original aber etwas zu warm abgestimmt. Insgesamt kostet das zu dunkle Bild auch Brillianz und schmälert den Gesamteindruck.
Kurzfazit: Für den Großformatdruck bietet Cewe eine Onlinegestaltung an, für Collagen gibt’s allerdings nur Vorlagen. Der eigentlich gute Druck leidet im Vergleich mit der Konkurrenz an einer etwas zu dunklen Abstimmung.
myFujifilm
Der günstigste Anbieter im Testfeld ist Fujifilm. Auf den ersten Blick kostet der Aludruck inklusive Versand zwar genauso viel wie bei der Konkurrenz – doch ist bei Fujifilm die Wandhalterung zum Schrauben schon mit im Preis inbegriffen. Bei den anderen Anbietern kostet sie bis zu 20 Euro extra. Bezahlen können Käufer per Rechnung, Lastschrift oder Kreditkarte. Bis vor Kurzem stand bei diesem Dienstleister nur die Onlinegestaltung zur Verfügung. Inzwischen hat Fujifilm auch eine Bestellsoftware für Windows und Mac nachgelegt, die allerdings mit der Onlineversion identisch ist. Doch auch online gibt es an den Gestaltungsmöglichkeiten nicht viel auszusetzen. Collagen sind beispielsweise manuell möglich. Dass es dafür keine (meist ohnehin langweiligen) Vorlagen gibt, lässt sich gut verschmerzen. Die Bildkorrektur ist wie bei der Konkurrenz vorhanden, aber rudimentär. Für Großformatdrucke wird man das wohl ohnehin in einem richtigen Bildverarbeitungsprogramm erledigen. Nach fünf Tagen erreichte uns der sicher verpackte und unbeschädigte Druck. Anders als die Konkurrenz verzichtet Fujifilm beim Bedrucken der Aluplatte auf Weiß als Grundlage für die Lichter. Stattdessen schimmern hier weiße Flächen metallisch. Logisch: Das passt nicht zu jedem Foto, und wirkt auch nicht in jedem Licht gut. In passender Beleuchtung kann das metallische Schimmern Bildern aber noch mehr Glanz und Spitzlichter verleihen – man denke an schäumende Gischt oder spritzenden Pulverschnee. Das bestellte Porträt wirkt je nach Lichteinfall teils zu dunkel und kontrastarm, bei idealem Lichteinfall hingegen gut. Ähnlich ist es um die Farbtreue bestellt: Je nach Betrachtungswinkel pendelt das Ergebnis zwischen super und OK. Selbst die Schärfe ist vom Blickwinkel abhängig, wenngleich der Druck durchaus einen Hauch mehr Schärfe vertragen könnte. Kurzfazit: Fujifilm liefert inklusive Wandaufhängung das deutlich günstigste Bild im Testfeld. Der Verzicht auf den Weißanteil im Druck hat seine Schwächen, aber auch Stärken – Licht und Motiv müssen hier passen, sonst wirkt der Druck nicht gut.
Pixum
Der Großformatdruck von Pixum reiht sich preislich im Mittelfeld ein. Zwar gibt es keine Direktabholung, die Versandkosten sind jedoch mit 4 Euro günstiger als bei der Konkurrenz. Rechnet man noch die ebenfalls günstigeren Kosten für die Wandaufhängung dazu, erreicht der Druckdienstleister einen Gesamtpreis von 44 Euro – nur Fujifilm ist mit Wandaufhängung deutlich günstiger. Bezahlen können Kunden per Rechnung, Kreditkarte oder PayPal. Auch Pixum lässt Anwendern die Wahl zwischen Onlinegestaltung und Download-Software. Letztere ist, abgesehen von der Versionsnummer, identisch mit der Cewe-Software und so ebenfalls für alle gängigen Plattformen erhältlich. Der Funktionsumfang lässt keine Wünsche offen. Allerdings genügt auch die Onlinegestaltung für Großformatdrucke allemal. Cool: Es gibt nicht nur zahlreiche Vorlagen für Collagen, sondern man kann sogar mehrere Fotos in einem Bild positionieren. Besonders gefällt außerdem die schicke Oberfläche der Gestaltungssoftware, die auch für Neulinge sofort verständlich ist. Bei der Lieferzeit liegt Pixum mit der Ankündigung von fünf Werktagen genau richtig. Wie üblich kommt das Produkt sorgfältig gepolstert und ohne Macken an. In Sachen Bildqualität überzeugt der Druck. Die Schärfe ist sehr gut, was besonders an einzelnen kontraststarken Haaren, aber auch bei
den kontrastarmen Wimpern deutlich wird. Die Farbe ähnelt sehr dem Original, wenngleich das Foto minimal wärmer abgestimmt sein könnte. Die Brillianz ist ebenfalls sehr gut, selbst in dunklen Bildbereichen ist alles gut durchgezeichnet – entsprechend positiv fällt der Gesamteindruck aus. Kurzfazit: Pixum liefert einen tollen Druck auf Alu-Dibond ab. Die Onlinegestaltung gefällt, preislich liegt der Hersteller im unteren Mittelfeld, deshalb Kauftipp Preis/Leistung.
Whitewall
Whitewall ist auf Kunstdrucke spezialisiert. Entsprechend hat der Hersteller eine große Vielfalt an Materialien und Druckverfahren in der Auswahl. Profis können das Bild außerdem gleich mit Farbprofilen von Whitewall an ihre Bedürfnisse anpassen. Der Aludruck selbst ist günstig – die 10 Euro Versandkosten relativieren den Preisvorteil allerdings sogleich. Dafür ist eine Schienenwandhalterung im Preis inbegriffen. Die Schraubaufhängung schlägt dagegen mit 22 Euro zu Buche. Bezahlen können Anwender per Rechnung, Kreditkarte, Lastschrift oder PayPal. Auch Ratenkauf ist möglich – allerdings wird das wohl eher bei größeren Drucken relevant. Die Onlinegestaltung ist einfach und übersichtlich. Kleine Korrekturen sind ebenfalls möglich. Die Möglichkeit, Collagen zu gestalten, fehlt – das sollen Anwender wohl in einem reinen Bildbearbeitungsprogramm erledigen. Allerdings: Eine Schaltfläche zum Drucken eines Bilds aus mehreren Einzelbildern ist integriert. In puncto Lieferzeit ist Whitwall ungeschlagen: Nach gerade mal zwei Tagen traf der Druck gut verwahrt und makellos bei uns ein. Auf den ersten Blick wirkt das Bild stimmig. Die Detailbetrachtung zeigt dann auch imVergleich, dass die Schärfe sehr gut ist. Selbst feinste Haare und Wimpern in dunklen Bereichen sind deutlich sichtbar. Die Farbabstimmung kommt dem Original am nächsten – auch hier gibt es nichts auszusetzen. Durch die passende und originalgetreue Abbildung kann der Druck außerdem mit sehr guter Brillianz überzeugen, selbst in dunklen Bildbereichen ist alles schön durchgezeichnet. Insgesamt liefert Whitewall den besten Druck im Testfeld ab. Kurzfazit: Whitewall bietet zwar keine Möglichkeit zur Erstellung von Collagen, aber der Hersteller punktet mit einer phänomenal kurzen Lieferzeit und der ausgezeichneten Bildqualität. Testsieger!