Schärfe und Schärfentiefe
Unter Schärfentiefe versteht man jenen Bereich entlang der optischen Achse, auf dem ein Motiv in seiner Tiefenausdehnung scharf abgebildet wird. Maximal scharf sind jedoch nur jene Motivpunkte, die nach präziser Fokussierung genau auf der Einstellebene liegen. Jeder Gegenstandspunkt davor oder dahinter wird nicht punktförmig, sondern als kleines Scheibchen abgebildet. Man spricht von Unschärfe- oder Zerstreuungskreis. Vom Auge als unscharf wahrgenommen werden Motivpartien, bei denen die sich überlagernden Zerstreuungskreise eine bestimmte Größe überschreiten. Der zulässige Grenzwert, bezogen auf die 100-Prozent-Darstellung am Monitor, ergibt sich durch die Pixelgröße in Mikrometer (in den COLORFOTO-Kameratests angegeben). Schärfentiefe bezeichnet einen Bereich scheinbarer Schärfe bzw. tolerierbarer Unschärfe vor und hinter der Einstellebene. Das erreichbare Maß an Schärfentiefe hängt von vier Faktoren ab: Arbeitsblende, Aufnahmedistanz, Bildwinkel des Objektivs und Aufnahmeformat. Für die Blende gilt: große Öffnung, wenig Schärfentiefe – kleine Öffnung, viel Schärfentiefe. Vergrößern Sie den Abstand zum Motiv, wird dieses kleiner abgebildet, während die Schärfentiefe anwächst; verringern Sie die Aufnahmedistanz, nimmt auch die Schärfentiefe ab. Bei gleichbleibender Aufnahmedistanz bringt ein kurzbrennweitiges Objektiv einen Zugewinn an Schärfentiefe im Vergleich zu einer längerbrennweitigen Optik. Und schließlich spielt die Größe des Bildsensors eine Rolle: Je kleiner der Sensor, desto mehr Schärfentiefe ergibt sich, wenn Blende, Bildwinkel und Aufnahmedistanz gleich bleiben.