Besser in 5 Schritten
Optimierung: Viele Bilder wirken alltäglich, und doch steckt viel Potenzial darin. Unsere Serie zeigt, wie Sie solche Aufnahmen aufwerten können. Hier ändern wir Farbton und Brillanz der Aufnahme und verleihen ihr durch selektive Unschärfe und Zuschnitt e
Bildbearbeitung
Eigentlich ist das JPEG-Bild, aufgenommen mit einer Canon 5D Mk III, ein auf den ersten Blick eher misslungener Schnappschuss: Das Foto ist zwar in Tonwerten und Belichtung stimmig, farblich wirkt es dennoch durch den bewölkten Himmel an diesem Tag flau und wenig brillant. Wegen der zu lang gewählten Brennweite und der daraus resultierenden hohe Tiefenschärfe lenken der zudem langweilige Hintergrund und störende Bildelemente vom Motiv ab. Mit wenigen Nachbesserungen und dem richtigen Bildausschnitt peppen Sie solche Aufnahmen im Handumdrehen auf.
1 Störende Elemente retuschieren
Zunächst entfernen Sie in der Originaldatei störende Bildelemente wie den Haken auf der linken Seite. Durch den kontraststarken Hintergrund bietet sich hierfür das „Ausbessern“-Werkzeug an, da es nicht nur Farbe und Helligkeit übernimmt, sondern auch die Struktur der ausgewählten Bereiche, sodass schnell ein natürlicher Bildeindruck entsteht. Weitere Störelemente im Gesicht werden im selben Arbeitsschritt entfernt.
2 Bildteile aufhellen und partiell abdunkeln
Eine effektive Methode für eine partielle Aufhellung bietet die Funktion „Negativ multiplizieren“. Sie verrechnet in den einzelnen Kanälen die Farbinformationen der Füllfarbe mit der Ausgangsfarbe. Dadurch fallen Schwarzanteile weg, und das Bild wirkt brillanter. Vorteil ist, dass nur die hellen Bildbereiche aufgehellt werden und dunkle nicht betroffen sind. Legen Sie eine neue Kopie der Hintergrundebene an, und wählen Sie im Aufnahmemenü „Normal“die entsprechende Funktion. Anschließend fügen Sie eine Ebenenmaske hinzu und korrigieren per Pinselwerkzeug und einer weichen Kante bei mittlerer Deckkraft einzelne Bildteile wie die Zaunzwischenräume, die nicht betroffen sein sollen. In einer neuen Hintergrundebene können Sie noch die linke Gesichtshälfte und das Weiß der Augen separat aufhellen. Dazu wählen Sie den „Abwedler“und reduzieren bei 30% Belichtung nur in den Tiefen, damit sich die Änderung harmonisch einfügt. Mit einem größeren Pinseldurchmesser bei gleichzeitig geringer Härte fallen die Übergänge weich und unauffällig aus.
3 Augen schärfen, Hintergrund absoften
In der 200-Prozent-Ansicht wählen Sie in der Werkzeugleiste den Maskenmodus. Mit einem kleinen Pinsel legen Sie die Maske auf die Augen und kehren die Auswahl um. Kopieren Sie per „Strg+C“die Augen, und fügen Sie sie in einer neuen Ebene ein. Es folgt die Schärfung per „Unscharf maskieren“. Um die Brillanz der Augen zu erhöhen, wählen Sie eine neue Einstellungsebene „Belichtung.“Per „Alt“Taste und Mausklick wirkt sie sich nur auf die „Augen“-Ebene darunter aus. Jetzt wird die Belichtung nach Gusto erhöht. Für den Porträt-Style soften Sie den Hintergrund mit dem „Gaußschen Weichzeichner“im Filtermenü ab. Nun legen Sie eine neue Einstellmaske an und wählen das Verlaufswerkzeug in der Werkzeugleiste im „Radialverlauf“(Menüleiste). Von der Bildmitte in Kopfhöhe ausgehend reduzieren Sie die Weichzeichnung.
4 Farbton anpassen
Insgesamt wirkt das Bild auch etwas kühl. Sie wählen in der Füll- und Einstellungsebene die Option „Farbbalance“, um die Rottöne leicht anzuheben. Einen unerwünschten Rotstich in der dunklen Jacke und in den schwarzen Flecken im Pferdefell vermeiden Sie, indem Sie die Korrekturen auf die hellen Töne beschränken.
5 Zuschnitt
Da in der Aufnahme versehentlich die Ohren des Pferds beschnitten wurden, aktivieren Sie die Zweidrittel-Hilfe und beschneiden das Bild so, dass sich Gesicht und Pferdekopf im rechten oberen Drittel befinden. Der bewusst gewählte Anschnitt rechts verschafft zusätzliche Dynamik. Den Haken bei „Außerhalb liegende Pixel löschen“haben wir nicht gesetzt. Somit bleiben die gelöschten Pixel in der Datei erhalten und können gegebenenfalls über das Freistellungswerkzeug wieder aufgerufen werden, wenn man sich später für ein größeres Layout oder ein anderes Format entscheidet.