Wasserspiegel
Vom See in der Landschaft bis zur Pfütze vor Ihren Füßen: Wasseroberflächen sind von der Natur geschaffene Spiegel, die sich für die Bildgestaltung nutzen lassen. Wenn sich Bergrücken oder Gebäude, die Skyline einer Stadt, in einer glatten Wasseroberfläche spiegeln, ergibt sich der Eindruck perfekter Symmetrie. Richten Sie die Kamera exakt horizontal aus; dabei hilft eine Wasserwaage oder der künstliche Horizont am Monitor oder im elektronischen Sucher Ihrer Kamera. Mit dem Polfilter lässt sich die Intensität der Spiegelung steuern. Wo platziert man die Spiegelachse? Ein Höchstmaß an Symmetrie erreichen Sie, wenn die Spiegelachse das Bild in zwei Hälften teilt. Ein Dogma lässt sich daraus aber nicht ableiten, weil es auch auf die Eigenheiten des Motivs, vom Vordergrund bis zum Himmel, ankommt. Ein Weitwinkelobjektiv ist meistens das Mittel der Wahl, um reales Motiv und Spiegelung gleichermaßen aufs Bild zu bekommen. Eine spiegelglatte Wasseroberfläche finden Sie am frühen Morgen oder abends eher als im Laufe des Tages, wenn die Luft stärker in Bewegung ist. Allerdings kommt es auch hier auf die Gestaltungsabsicht an: Je glatter der Wasserspiegel, desto genauer das Abbild Ihres Motivs – eine gekräuselte Wasseroberfläche lässt die Formen des Motivs dagegen verschwimmen, was auch seinen Reiz hat. Wenn Ihnen der Wasserspiegel zu glatt ist: Werfen Sie Steine ins Wasser und fotografieren Sie, solange das Wasser noch in Bewegung ist. Umgekehrt können Sie die Wasseroberfläche glätten, indem Sie die Belichtungszeit auf mehrere Sekunden ausdehnen – wenn nötig, mithilfe eines Neutraldichtefilters.