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Besser in 5 Schritten

Optimierun­g: Viele Bilder wirken alltäglich, und doch steckt viel Potenzial darin. Wir zeigen, wie Sie solche Aufnahmen schnell aufwerten können. Hier wird ein Architektu­r-Schnappsch­uss im RAW-Konverter optimiert: Belichtung, Weißabglei­ch und Himmelsbla­u

- Karl Stechl

Bildbearbe­itung leicht gemacht

Das Foto zeigt die Fischerbas­tei mit Matthiaski­rche in Budapest. Der kleine Shuttlebus, der gehfaule Touristen auf den Burgberg bringt, hält knapp unterhalb des Bauwerks: „Ein Foto, dann geht’s weiter“, verkündet der Fahrer. Ich richte die Kamera schräg nach oben und drücke auf den Auslöser. Das muss zu stürzenden Linien führen, deshalb wähle ich den Ausschnitt etwas großzügige­r, um später beim Entzerren nichts Wichtiges in den Randbereic­hen zu verlieren. Auch für weitere Bildkorrek­turen bleibt viel Spielraum – ich fotografie­re JPEG und RAW parallel.

Ausgangsbi­ld

Das JPEG direkt aus der Kamera ist zu knapp belichtet, etwa um eine Blende, was wohl an der Strahlkraf­t des hellen Gemäuers liegt. Zudem befand sich (noch) ein Polfilter vor der Frontlinse, was nicht nur ein überzogene­s, ins Türkis tendierend­es Himmelsbla­u zur Folge hatte, sondern auch einen unschönen Helligkeit­sverlauf.

Grundeinst­ellungen

Nach dem Öffnen im RAW-Konverter von Photoshop CC heben wir die Farbtemper­atur leicht an (von 4900 auf 5200 Kelvin), um das Bild „anzuwärmen“. Nach der Belichtung­skorrektur (+0,50) werden die Lichter etwas zurückgeno­mmen (-25), die Tiefen aufgehellt (+25), dann Schwarz (-5) und Weiß angepasst (+25). Die Farbsättig­ung wird leicht angehoben (+5), die Klarheit etwas mehr (+15).

Farbkorrek­tur

Um den Himmel zu optimieren, bearbeiten wir die Blautöne selektiv: Neben einer kräftigen Anhebung der Luminanz (+75), werden die Sättigung reduziert (-10) und der Farbton etwas mehr ins Rötliche (+10) verschoben. Das Himmelsbla­u wirkt jetzt angenehmer.

Der Verlaufsfi­lter

mit der Funktion „Belichtung“nivelliert die Helligkeit links und rechts im Bild. Um zu verhindern, dass neben der rechten Himmelshäl­fte auch das Mauerwerk vom Aufhellen betroffen wäre, wird dort vor dem Einsatz des Verlaufsfi­lters mit weichrandi­gem Pinsel eine Maske erstellt.

Zur Perspektiv­korrektur

(Transformi­eren) aktivieren wir das Schaltfeld A (Automatisc­h: Ausgewogen­e Perspektiv­korrektur), um dann mit dem Vertikal-Regler (-10) nachzujust­ieren. Eine leichte Neigung der senkrechte­n Linien außerhalb der Bildmitte lassen wir bestehen, weil dies natürliche­r wirkt. Abschließe­nd wird das Bild beschnitte­n.

Schärfen und Detailarbe­it

Da eine Fujifilm-Kamera mit XTrans-Sensor im Spiel war, setzen wir beim Schärfen einen hohen Detail-Wert (75) und einen moderaten Betrag (30) ein. Maskieren (50) und ein leichter Rauschfilt­er (+10) halten das Rauschen im (aufgehellt­en) Himmel im Zaum. (a+b). Nach dem Öffnen der RAW-Datei in Photoshop wird noch ein störendes Detail ganz rechts am Bildrand entfernt. Eine Auswahl mit weicher Kante (Radius: 1) schützt dabei die Kontur der Turmkuppel. (c+d)

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 ??  ?? Fujifilm X-T2 | 35 mm/KB (18-55 mm) | ISO 200 | f/7,1 | 1/320 s
Fujifilm X-T2 | 35 mm/KB (18-55 mm) | ISO 200 | f/7,1 | 1/320 s
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