Olympus OM-D 5II, OM-D 1II, Pen-F
Als einer von zwei Herstellern baut Olympus auf Micro Four Thirds, die drei Kameras in unserem Test sind entsprechend mit einem 17 x 13 mm großen MFT-Sensor ausgestattet. Die Olympus E-M5 II im klassischen OM-D-Design ist der „Einsteiger“in diesem Trio. Das 500 g leichte Gehäuse aus Magnesiumlegierung ist gegen Spritzwasser und Staub geschützt und kältefest bis -10 °C. Für einen integrierten Blitz ist kein Platz, dafür liefert Olympus den kleinen Aufsteckblitz LZ9/ISO100 mit klappund drehbarem Reflektor dazu.
Olympus E-M5 Mark II
Die OM-DE-M5II hat einen 16-MPSensor, besitzt aber eine sogenannte „40-Megapixel-Funktion“– ein klassisches Multishot-Tool, das wegen der Zeitparallaxe zwischen den acht nötigen Fotos nur mit Stativ und für unbewegte Motive nutzbar ist. Das gilt auch für die Live-Bulb-Funktion, mit der man bei Langzeit-Nachtaufnahmen die „Entwicklung“in Echtzeit kontrolliert. Der dreh- und schwenkbare 3-ZollMonitor mit 345667 RGB-Pixeln und der elektronische Sucher (768 667 RGBPixel) überzeugen in Schärfe und Farbe, nur bei schnellen Schwenks und Bewegungen ruckelt das Bild etwas. Das 100 %-Sucherbild und eine 0,74x-Suchervergrößerung bieten sehr guten Überblick. Die Serienbelichtung beschleunigt Olympus in der E-M5II auf über 10 B/s, bis zu 15 JPEGs- und 11 RAWs kann sie in Folge aufnehmen. Der Mehrfeld-AF mit automatischer Messfeldwahl deckt mit 81 Messfeldern eine weite Bildfläche ab und spielt mit 0,29 s/0,33 s in der Oberliga. Selektiv messen lässt sich die Motiventfernung mit einer verschiebbaren Gruppe von 3 x 3 Messfeldern und noch gezielter mit einem Einzelmessfeld in groß oder klein. Position und Größe des AF-Messpunkts kann man mit dem Touchscreen festlegen. Mit 1679 LP/BH bei ISO 200 reizt die E-M5II die Nyquist-Grenze sehr gut aus und fällt bis ISO 6400 nur moderat auf 1544 LP/BH ab. Kehrseite der hohen Auflösung ist eine aggressive Signalverarbeitung: Die DeadLeaves-cross-Kurven gehen deutlich über 1 hinaus, und zwischen den Messungen für hochkontrastige und niedrigkontrastige Details zeigt sich zugleich ein merklicher Abstand. Die Kantenmessung bestätigt die harte Abstimmung.
Olympus E-M1 Mark II
Topmodell der OM-D-Baureihe ist die E-M1 Mk II. Zu einem robusten, gegen Staub und Spritzwasser geschützten Gehäuse gesellt sich aktuelle Technik mit mehr Auflösung und ultrarasantem AF-System. Und die Seriengeschwindigkeit von bis zu 60 RAWs/s bricht derzeit alle Rekorde. Das TopNiveau hält sie freilich auch beim Preis: Das Gehäuse kostet rund 1700 Euro. Im ihrem spritzwassergeschützten Magnesiumgehäuse haben zwei SDHC/ SDXC-Karten Platz, ein Fach ist UHSII-kompatibel. So kann man beispielsweise gleichzeitig auf einer Karte alle Bilder im RAW-Format und auf der anderen die JPEGs ablegen. Herzstück ist ein 20-MP-Sensor, der vom speziell für diese Kamera entwickelten True-PicVIII-Bildprozessor unterstützt wird. Das AF-System arbeitet mit On-ChipPhasenerkennung mit Kontrastmes-
sung plus 121 Phasen-Messfeldern, wobei alle 121 Felder als Kreuzsensoren ausgelegt sind. Der elektronische Sucher hat eine Auflösung von 766666 RGB-Pixeln bei einer Bildfeldabdeckung von 100% und einer Vergrößerung von effektiv 0,74x. Er beeindruckt mit sehr flüssiger Bildwiedergabe: Die Reaktionszeit beträgt knapp 5ms, die Bildrate 120 B/s. Dazu gibt es ein Touch-Display mit 3 Zoll und 345 667 RGB-Pixeln. Das Bedienkonzept entspricht bei Tasten und Einstellrädern weitgehend der üblichen Olympus-Logik, die grundsanierten Menüs sind jetzt allerdings übersichtlicher. Neu ist etwa ein eigenes, komplexes Untermenü für Videos. Filme können mit 4K (4096 x 2160 Pixel) mit bis zu 30 B/s und 120 Mbit/s aufgezeichnet werden. Der Bildstabilisator leistet dabei gute Arbeit, und der Autofokus agiert präzise und flüssig. Mit 20,4 MP und ihrem TruePic-VIIIBildprozessor erreicht die E-M1 MkII eine Grenzauflösung von 1891 LP/BH, die sie recht gut über den gesamten ISO-Bereich halten kann. Ab ISO 1600 fällt die Auflösung um 100 LP/BH, weitere 100 verliert sie ab ISO 3200. Den Farbkontrast hebt die E-M1 Mk II zwar nur moderat an, greift aber erkennbar ins Kantenprofil ein. Doch bis ISO 1600 fehlen in den Dead-LeavesFeldern bereits ca. 350 LP/BH. Auch Olympus kann zwar die Auflösung nicht aber die Feinzeichnung nahezu konstant hochhalten. Das Rauschen bleibt für die Sensorgröße erfreulich gering.
Olympus Pen-F
Ordnete Olympus der Pen-Baureihe früher vor allem Einsteigerkameras zu, so bricht die Pen-F mit dieser Tradition. Trotz fehlender Dichtungen tritt sie in vielerlei Hinsicht OM-D-like auf – so auch beim Preis von rund 1000 Euro. Allerdings scheint hier das Design vor Benutzerkomfort zu gehen: Ohne den ausgeformten Griff sieht die Pen-F zwar schlank und elegant aus, liegt beim Fotografieren aber weniger bequem und stabil in der Hand. Trotz der 124x75x41mm kompakten Konstruktion finden in der Pen-F zusätzlich zum ausklapp- und drehbaren 3-Zoll-Touchscreen ein hochauflösender, sehr überzeugender 100%-Sucher mit effektiv 0,71-facher Vergrößerung und ein WLAN-Modul Platz. Mithilfe ihres „5-Achsen“-Sensor-Shift-Bildstabilisators kann sie, wie die OM-D E-M5 Mark II und die E-M1 Mark II mehrere Einzelaufnahmen mit leicht versetztem Sensor erstellen und daraus ein Bild mit 50 (JPEG) beziehungsweise 80 MP (RAW) berechnen. Es ist erstaunlich, wie viele Wahlräder Olympus auf der Fläche des kompakten Gehäuses unterbringt – dicht an dicht finden sich Räder zum Einschalten, für die Belichtungskorrektur und zur Wahl des Aufnahmemodus. Der Autofokus ist ein 81-Punkt-AF, der ausschließlich mit Kontrastmessung arbeitet, also ohne Phasenerkennung am Aufnahmesensor. Die Auslöseverzögerung betrug im Labor mit zugeschaltetem Einzel-AF in heller Umgebung 0,16 s – das ist top. Bei abgedunkeltem Licht kam die Pen-F auf noch immer sehr gute 0,33 s. Was die Bildqualität angeht sind die Unterschiede zu OM-D E-M1 MK II gering. Das gilt erst recht, wenn man das RAW-Format verwendet.