Rauschen, Bildschärfe, Perspektive
Der Scharfzeichner kitzelt ordentlich Details heraus, vor allem, wenn Sie den „Radius“anheben. Treten dann Hautunreinheiten oder Bildrauschen hervor, steuern Sie mit dem „Maskieren“-Regler entgegen; er schützt homogene Bildflächen gegen überflüssiges Nachschärfen. Geisterkonturen zaubert der Regler „Halo entfernen“weg. Im Test zeichnet Lightroom Feinheiten minimal besser, aber der Unterschied ist sehr gering. Wie in anderen Bereichen, so gilt auch beim Scharfstellen: Luminar bietet für jede Aufgabe gleich mehrere Funktionen, die sich oft überschneiden und schnell übertrieben stark wirken. So finden Sie zum Scharfzeichnen noch die bekannte „Klarheit“, dazu die separaten Filter „Detailverbesserung“und „Mikrostruktur“– sie alle heben die Schärfewirkung und dabei auch Kontrast und Sättigung. Der „Bildrauschen“-Filter bietet einen StärkeRegler, dazu separate Stellschrauben für Helligkeits- und Farbrauschen. So gut wie Lightroom, DxO oder Capture One glättet Luminar unsere High-ISO-Testbilder nicht: Teils unterscheiden sich die Ergebnisse deutlich, teils richtet Luminar kaum etwas aus, während etwa Lightroom unruhige Oberflächen erfolgreich glättet. Lästig: Luminar korrigiert Objektiv- und Perspektivfehler nicht auf Basis von Objektivprofilen. Es gibt auch keine sonstige Automatik gegen schiefe Horizonte, stürzende und durchgebogene Linien sowie gegen chromatische Aberration. Sie müssen alles von Hand reindrehen und die dabei entstehenden leeren Bildränder von Hand entfernen – der Anbieter verspricht hier Nachbesserung, doch derzeit lösen Lightroom, Photoshop, Affinity, Capture One oder DxO PhotoLab diese Aufgabe komfortabler.