Objektive
Festbrennweite
Objektiv mit einer einzigen Brennweite; der Bildausschnitt kann nur durch einen Wechsel des Standorts verändert werden. Festbrennweiten sind vor allem dann empfehlenswert, wenn besonders hohe Lichtstärke gefragt ist.
Zoomobjektiv
Mehrere Brennweiten im gleichen Objektiv bieten maximale Flexibilität. Zooms sind aber in der Regel schwerer und unhandlicher als ein Objektiv mit fester Brennweite. Je weiter der Brennweitenbereich ist, desto größer sind die technischen Kompromisse, die der Fotograf eingehen muss.
Brennweite
Abstand zwischen Aufnahmeebene (Sensor) und hinterer Hauptebene des Objektivs bei Fokussierung auf unendlich. Je größer die Brennweite, desto enger der Bildwinkel und somit der Bildausschnitt. Ein Objektiv mit Brennweite 50mm (Vollformat- oder Kleinbildformat) bildet den menschlichen Blickwinkel ab und gilt als Standard- oder Normalobjektiv. Brennweiten unter 50mm zählen als Weitwinkel, extrem kurze Brennweiten von 14–24 mm (KB) sind Superweitwinkel. Teles haben Brennweiten über 50mm (KB) und holen das Motiv optisch näher heran. Ferner gibt es Objektive für Spezialaufgaben. Beispiele: Makro-Objektive bilden Objekte aus nächster Nähe sehr groß ab, Shift-Objektive können stürzende Linien in der Architekturfotografie ausgleichen.
Lichtstärke
Neben der Brennweite das zweite Charakteristikum des Objektivs. Die Lichtstärke hängt von der Blendenöffnung ab. Eine kleine Blendenzahl steht für eine große Lichtstärke. Als „ganze Blendenstufen“bezeichnet man folgende Reihe: 1 –
1,4 – 2 – 2,8 – 4 – 5,6 – 8 – 11- 16 – 22 – 32. Die einfallende Lichtmenge halbiert sich von Stufe zu Stufe. Ein Objektiv mit Lichtstärke 2,8 ist also viermal lichtstärker als eines mit 5,6.
Crop-Faktor
Der Bildwinkel eines Objektivs ändert sich mit der Sensorgröße der Kamera, an der es verwendet wird. Ein kleiner Sensor erfasst einen kleineren Bildausschnitt – und damit einen engeren Bildwinkel – als ein größerer. Die Folge: Ein 50-mm-Objektiv führt an einer APS-C-Kamera zur gleichen Darstellung wie ein 75-mm-Objektiv an einem Kleinbildsensor. Der Crop-Faktor bezieht sich immer auf das Vollformat (Crop-Faktor für Vollformat ist definitionsgemäß also 1) und liegt bei APS-C-Kameras zwischen 1,5 bis 1,6.
Auflösung
Wie fein können die Linien sein, damit ein Objektiv sie noch differenziert – sprich: mit 10 Prozent des Kontrasts vom Ausgangswert – darstellen kann? Diese Grenzauflösung gibt an, wie viele Linienpaare in die Bildhöhe passen. Neben diesem Grenzwert ist für die visuelle Schärfe auch der Kontrast bei gröberen Strukturen charakteristisch. COLORFOTO nimmt alle Objektivmessungen bei offener Blende und um zwei Blendenstufen abgeblendet vor. Bei besonders lichtstarken Objektiven messen wir zusätzlich eine dritte Blende.
Verzeichnung
Darstellung von geraden Linien als gebogene Kurven. Verzeichnungen treten verstärkt am Bildrand auf, vor allem Megazooms und Weitwinkel-Objektive sind dafür anfällig. Sind die Linien nach außen gebogen, nennt man die Verzeichnung tonnenförmig; bei einer Deformation in die andere Richtung heißt sie kissenförmig. In Zoom-Tests stellt COLORFOTO die Verzeichnungen der Weitwinkelbrennweite in einer roten Kurve dar, Blau steht für die mittlere Brennweite und Grün für die längste gemessene Brennweite.
Vignettierung
Unerwünschte Abdunklung zum Bildrand hin. Der Grad der Vignettierung kann durch eine Änderung der Blendeneinstellung abgeschwächt werden. Bei offener Blende ist die Randabschattung gewöhnlich am stärksten; Abblenden um ein bis zwei Stufen reduziert die Vignettierung. Je weiter die Ecken der gebogenen Fläche in unserem Diagramm herunterhängen, desto dunkler geht es in den Bildecken zu. Sind die Ecken grün dargestellt, ist die Abdunklung im Bild kaum sichtbar. Sind sie dagegen rot, müssen Sie mit einem deutlich sichtbaren Effekt rechnen.