Snap Camera HDR
Die Aufnahme-App. Snap Camera HDR bietet eine gute Bedienung und fotografiert auch im DNG-RAW-Format. Wir sagen, wie Sie Snap Camera gezielt nutzen.
Snap Camera HDR ist eine Foto-App mit komfortabler manueller und automatischer Belichtung. Sie funktioniert schon in der dauerhaft kostenlosen Testversion „Snap Camera HDR Trial“ohne große Einschränkungen – sofern Sie Ihr Handy nach dem Installieren der Testversion in den Flugmodus versetzen; ansonsten erzwingt sie bei fast jedem Zugriff eine kurze Pause. Diese Hürde lässt sich aber durch den Kauf der Vollversion (2,12 Euro) schnell beseitigen. Falls Ihr Smartphone zwei Kameras hat, steuert Snap Camera HDR meist nur die Hauptkamera. Diese Limitierung betrifft derzeit offenbar alle FremdApps, soll aber demnächst mit einem Android-Update behoben werden.
So kommen Sie an RAW-Dateien
RAW-taugliche Android-Handys können mit Snap Camera HDR auch RAWs aufnehmen: Tippen Sie auf die drei Punkte, dann auf „Mehr“, danach auf „Camera2-API benutzen“und „An“. Nun steht auf dem Modus-Drehrad neben HDR, Makro und anderen Betriebsarten RAW zur Verfügung. Nutzen Sie den RAW-Modus für Fotos, die Sie nachbearbeiten wollen. Der kostenlose DNG Converter staucht die etwa 24 MB großen DNG-Dateien aus Snap Camera am Rechner verlustfrei auf halbe Größe (siehe Artikel ab Seite 98). Brauchen Sie von Anfang an besonders knackige und scharfgezeichnete Bilder, nutzen Sie das JPEG-Format mit dem automatischen „Verbessern“von Snap Camera HDR.
Bildschirm nach Maß
Der Bildschirm wirkt zunächst äußerst aufgeräumt. Arrangieren Sie die Oberfläche ganz nach Ihrem Geschmack: Tippen Sie ins Modus-Rad, um es zu vergrößern. Ein längerer Tipp ins Bild zeigt die Schalter für Belichtungskorrektur, ISO-Wert, Blitz- und Fokusmodus. Tippen Sie auf die drei Punkte und dann auf „Mehr“. Hier finden Sie auch eine Horizont-Anzeige, Hilfslinien und den Detailausschnitt (Scharfstelllupe). „Vorschau anpassen“vergrößert das Live-Bild. Nach einem Tipp auf „OSD Einstellungen“holen Sie weitere Symbole dauerhaft auf den Schirm, zum Beispiel „Belichtung“, „ISO“, „Selbstauslöser“und alle übrigen Einstellungen. Größe und Platzierung für Scharfstellzone und Belichtungsmessung regeln Sie wahlweise von Hand. Was wir vermissen: Live-Histogramm, Miniatur der letzten Aufnahme, Hintergrund-Bokeh und manuelle Nachbearbeitung in der App – dafür nehmen Sie zum Beispiel das kostenlose SnapSeed. Fazit Snap Camera HDR ist praktisch, günstig und nach der Installation sofort unkompliziert einsatzbereit. Mit ihren vielseitigen Einstellungen bietet die App auch Tüftlern interessante Möglichkeiten. Heico Neumeyer