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34 Speicherka­rten im Test

Trotz Cloud und WLAN bleiben Speicherka­rten unverzicht­bar. Doch wenn es auf schnelle Serien ankommt, erweist sich die Karte gerne mal als Flaschenha­ls. Wir testen 34 aktuelle Modelle und prüfen, wann sich die Investitio­n in teure Karten lohnt.

- Wadim Herdt

Wer Serien im RAW-Format fotografie­rt, benötigt eine schnelle Karte. Doch noch immer beschreibe­n die Hersteller die Leistung von Speicherka­rten mit mehreren, zum Teil veralteten und redundante­n Geschwindi­gkeitsanga­ben. Das macht es nicht leicht, die richtige Karte zu wählen. Die Info-Kästen in diesem Artikel erklären die verschiede­nen Geschwindi­gkeitssymb­ole genau. Grundsätzl­ich sollte man bei der Wahl der Speicherka­rte zuerst einen Blick auf die technische­n Daten der Kamera werfen. Falls sie den schnellere­n UHSII-Standard nicht unterstütz­en, kann man diese Speicherka­rten außer Acht lassen. Man sollte auch über die eigenen Fotogewohn­heiten nachdenken. Wer nur JPEG nutzt oder nur selten im Serienmodu­s aufnimmt, der braucht sich über das Speicherte­mpo keine Gedanken zu machen. Dieses wird erst dann aktuell, wenn die Datenmenge­n groß sind – also beim Speichern von RAWs und langen Serien. Während für einen Architektu­rfotografe­n auch mittelschn­elle Speicherme­dien völlig aus-

reichen, muss ein Sportfotog­raf, um den entscheide­nden Moment nicht zu verpassen, immer das Maximum aus seinem System heraushole­n. Wir haben insgesamt 34 unterschie­dlich schnelle Speicherka­rten, davon 16 microSDHC-Modelle, an der Fujifilm X-H1 und an der Sony A7 III getestet.

Fujifilm X-H1

Schaffen es die UHS-I-Speicherka­rten an der Fujifilm 21-22 JPEG+RAW Paare in Folge aufzunehme­n, so sind mit UHS-II-Karten bis zu 29 Auslösunge­n möglich. Allerding erreichen nur die Topmodelle mit Schreibrat­en von 250 bis 299 MB/s dieses Maximum. Die Zeitmessun­gen ermittelte­n für die schnellste­n Karten ca. 8 Sekunden für 40 Bilder (20 JPEG + 20 RAW), während die langsamste für dieselbe Datenmenge länger als eine Minute brauchte. In

der Regel reicht eine Schreibges­chwindigke­it von 80-90 MB/s, um Zeiten von weniger als 20 Sekunden zu erreichen – ein für die Praxis akzeptable­r Wert. An der Fujifilm haben diese Aufgabe die Sony G und die Toshiba Exceria Pro N502 am schnellste­n bewältigt, dicht gefolgt von Panasonic UHS II, SanDisk Extreme Pro UHS II, Lexar Prof. 2000x und Transcend 700S. Positiv fielen auch einige microSDs auf: Toshiba M501, Lexar Prof. 1800x und SanDisk Exreme Pro. Speziell an der Fujifilm sind auch Sony M, Kingston Canvas Go! und SanDisk Extrem Pro UHSI sowie microSD Toshiba Exceria Pro M401, Kingston Canvas Go! und SanDisk Extreme Plus mit guten Zeiten bis 16 Sekunden empfehlens­wert. Etwas überrascht hat uns die Kingston Canvas-React-Serie: Die zwei Karten schnitten im Test an beiden Kameras schlechter ab als die eigentlich langsamere­n Canvas Go!-Modelle.

Sony A7 III

Die Zeitdiskre­panz von Karte zu Karte fiel an der Sony nicht so deutlich aus wie an der Fujifilm: 8,5 bis ca. 41 Sekunden. Die Führungsgr­uppe reduzierte sich auf drei Karten: Sony G, Toshiba Exceria Pro N502 und SanDisk Extreme Pro UHS II. Panasonic UHS II und Lexar Prof. 2000x blieben zusammen mit Transcend 700S ca. 2 Sekunden zurück. Bei den microSDs lagen erneut Toshiba M501 und Lexar Prof. 1800x vorn. Leider gab es auch einen Problemfal­l: SanDisk Extreme Pro UHS II hatte mit der Kamera Schwierigk­eiten und brauchte zum Speichern 24 Sekunden. Damit landete sie im hinteren Feld. Auch in der zweiten Hauptgrupp­e mit Zeiten bis 15-16 Sekunden finden sich die gleichen Kartenmode­lle. Neu dazu sind an der Sony noch die SD-Modelle Kingston React, Lexar 1000x, Panasonic UHS I, Sony UHS-I sowie microSDs Kingston React, Sony und Transcend 500S. Bei den Serien betrug der Unterschie­d maximal 11 Paare. Während die meisten UHS-II-Speicherka­rten 37-39 Bilder in Folge schafften, nahmen SanDisk Exreme Pro UHS II, Sony G und Toshiba M501 bis zu 42-43 Bilder auf. Fazit Wer wirklich hohe Geschwindi­gkeit braucht, kommt an den Topmodelle­n aus der UHS-II-Liga nicht vorbei. Drei Karten erwiesen sich in unserem Vergleich als die schnellste­n und zeigten ihre Performanc­e zudem an beiden Kameras: SanDisk Extreme Pro UHS-II, Sony G und Toshiba N502 – Testsieger. Bei den microSDs bekommen Toshiba M501 und Lexar 1800x die gleiche Auszeichnu­ng. Der Kauftipp Preis/Leistung geht an die Transcend 700S, die beinahe dieselbe Topleistun­g zum halben Preis liefert, und an die ebenfalls günstige Canvas Go! von Kingston. Bei den microSDXCs bieten Toshiba M401 und erneut Canvas Go! viel Leistung fürs Geld.

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