Licht- und Objektfarbe
Was monochrome und in Schwarzweiß gehaltene Bilder gemeinsam haben: Die Bildaussage wird auf Formen und Kontraste reduziert. Bei monochromen Bildern beeinflusst zusätzlich der Farbton die Bildwirkung. Ein Beispiel ist der im Art-Déco-Stil gestaltete Eingang des Chrysler Buildings in NewYork. Aufgrund seiner klaren Formensprache wäre das Motiv auch in Schwarzweiß vorstellbar. Die Mischung aus Tageslicht und Kunstlicht sorgt jedoch an den Glasflächen für zarte Farbübergänge überwiegend in Grüntönen, die den Reiz des Motivs erhöhen. Bereits kleine Farbkorrekturen, etwa mit „Farbton/Sättigung“in Photoshop, können hier den Bildeindruck verändern – zum Besseren wie zum Schlechteren. Gefärbtes Licht verändert die Eigenfarbe eines Gegenstands. Studiofotografen nutzen diesen Effekt gerne, indem sie weißen Hintergrundkarton in der gewünschten Farbe beleuchten. Das Farbklima eines monochromen Motivs lässt sich durch den Weißabgleich beeinflussen. Ist die Monochromie durch die Objektfarbe begründet, sollte der Weißabgleich exakt auf das Aufnahmelicht abgestimmt sein, um eine farbrichtige Darstellung zu ermöglichen. Bei Sonnenuntergang und Blauer Stunde empfiehlt sich das WB-Preset „Tageslicht“als Ausgangspunkt, um die Farbstimmung der Aufnahme zu erhalten. Feinjustieren lässt sich der Weißabgleich bei der Bildbearbeitung oder – besser noch – bei der RAW-Konvertierung. Nur der WB-Automatik sollte man in solchen Situationen nicht das Feld überlassen: Sie kann nicht zwischen Farbstich und Farbstimmung unterscheiden.