Besonderheiten des Lichts
Elektromagnetische Wellen im Infrarotbereich sind für uns unsichtbar (einige Lebewesen, vor allem Insekten, können Infrarotstrahlung aber wahrnehmen). In der IRFotografie kann diese für uns unsichtbare Strahlung mit einer geeigneten Kamera aufgezeichnet werden. Dazu gibt es teure Spezialkameras; viele SLRKameras, die durch einen IRSperrfilter vor dem Sensor für Infrarotstrahlung eigentlich unempfindlich sind, können aber für die IRFotografie umgebaut werden: Nach Entfernen dieses Filters kann die Infrarotstrahlung ungehindert auf den Sensor gelangen. Mit bestimmten Kameras, bei denen kein Sperrfilter vor dem Sensor verbaut ist, funktioniert die IRFotografie auch ohne Eingriff ins Kameragehäuse – hier genügt ein IRVorsatzfilter vor dem Objektiv. Ein solcher Filter schaltet die Einwirkung des sichtbaren Lichts möglichst ganz aus und lässt nur die unsichtbare Infrarotstrahlung auf den Sensor gelangen. Optimal, wenn die SLRKamera mit LiveView arbeitet, denn dann wird das Bildergebnis (ungefähr) auf dem Mo nitor sichtbar. Der Prismensucher bleibt dunkel, der IRFilter muss hier zur Bildgestaltung immer wieder abgenommen werden. Belichtung und Fokussierung werden manuell eingestellt, was ein paar Tests erfordert. Das Ergebnis ist ein Falschfarbenbild, auf dem das Blattgrün hell erstrahlt. Wegen der erschwerten Bildgestaltung und wegen der stark verlängerten Belichtungszeit ist bei der IRFotografie ein Stativ erforderlich. IRAufnahmen sind auch nur bei Sonnenschein und bei unbewegten Motiven sinnvoll. Sie erfordern in jedem Fall eine digitale Nachbearbeitung, um voll zur Geltung zu kommen.