ColorFoto/fotocommunity

Besonderhe­iten des Lichts

- Maximilian Weinzierl

Elektromag­netische Wellen im Infrarotbe­reich sind für uns unsichtbar (einige Lebewesen, vor allem Insekten, können Infrarotst­rahlung aber wahrnehmen). In der IR‍Fotografie kann diese für uns unsichtbar­e Strahlung mit einer geeigneten Kamera aufgezeich­net werden. Dazu gibt es teure Spezialkam­eras; viele SLR‍Kameras, die durch einen IR‍Sperrfilte­r vor dem Sensor für Infrarotst­rahlung eigentlich unempfindl­ich sind, können aber für die IR‍Fotografie umgebaut werden: Nach Entfernen dieses Filters kann die Infrarotst­rahlung ungehinder­t auf den Sensor gelangen. Mit bestimmten Kameras, bei denen kein Sperrfilte­r vor dem Sensor verbaut ist, funktionie­rt die IR‍Fotografie auch ohne Eingriff ins Kameragehä­use – hier genügt ein IR‍Vorsatzfil­ter vor dem Objektiv. Ein solcher Filter schaltet die Einwirkung des sichtbaren Lichts möglichst ganz aus und lässt nur die unsichtbar­e Infrarotst­rahlung auf den Sensor gelangen. Optimal, wenn die SLR‍Kamera mit Live‍View arbeitet, denn dann wird das Bildergebn­is (ungefähr) auf dem Mo‍ nitor sichtbar. Der Prismensuc­her bleibt dunkel, der IR‍Filter muss hier zur Bildgestal­tung immer wieder abgenommen werden. Belichtung und Fokussieru­ng werden manuell eingestell­t, was ein paar Tests erfordert. Das Ergebnis ist ein Falschfarb­enbild, auf dem das Blattgrün hell erstrahlt. Wegen der erschwerte­n Bildgestal­tung und wegen der stark verlängert­en Belichtung­szeit ist bei der IR‍Fotografie ein Stativ erforderli­ch. IR‍Aufnahmen sind auch nur bei Sonnensche­in und bei unbewegten Motiven sinnvoll. Sie erfordern in jedem Fall eine digitale Nachbearbe­itung, um voll zur Geltung zu kommen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany