Nachbearbeitung der RAW-Dateien
Mein wichtigstes Hilfsmittel sind die Regler für Schwarz und Weiß. Damit strecke ich die Tonwerte so, wie sie mir gefallen. Am Histogramm lässt sich sehr gut die Gefahr von Tonwertverlusten kontrollieren. Dabei habe ich die Erfahrung, ge macht, dass leichte Tonwertverluste gar nicht schaden. Im Gegenteil: Das Vor handensein von reinem Schwarz und Weiß gibt dem Bild Dramatik und Substanz. Mit den Reglern für Tiefen und Lichter lassen sich die Folgen der Tonwert streckung abmildern, ohne dass der knackige Bildeindruck verloren geht. Nach dem kreativen Einstellen von Schwarz und Weißpunkt erübrigt sich meist das Arbeiten mit Kontrastregler und Gradationskurve. Nur der Regler für Klarheit bringt noch einen schönen Gewinn von Lebendigkeit in den Mitteltönen von strukturierten Flächen. Nun muss Dynamik und Sättigung kontrolliert werden. Durch die Anhebung von Schwarz und Weißpunkt verstärkt sich auch die Farbintensität. Diese kann nun auf ein natürliches Maß korrigiert werden. Zur Feinabstimmung der Farbbalance benutze ich dann noch gerne Luminanz und Sättigung in der Abteilung HSL. Damit lassen sich die Farbwerte sehr feinfühlig aufeinander abstimmen. Im Be reich Schärfen bleibe ich meist bei ungefähr 50 zu 0,8. Sehr hilfreich finde ich den Regler „Maskieren“. Damit lassen sich sehr schön zarte Bereiche, zum Bei spiel der Himmel, von der Schärfung ausnehmen. Ein häufig genutztes Werk zeug ist der „Verlaufsfilter“, um die hohen Kontraste zwischen Himmel und Landschaft auszugleichen. Sehr wohltuend ist dabei manchmal das extreme Herunterregeln der Lichter. Es bleibt hell genug, aber der stechende Kontrast verschwindet, und die Farben erscheinen. Erst zum Schluss – und oft gar nicht – gehe ich dezent zum Regler „Belichtung“, um leicht die Grundstimmung in Richtung heller oder dunkler zu verschieben.