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Mecablitz 64 AF und 52 AF

Metz 64 AF-1. Das Topmodell der MecablitzS­erie von Metz gehört nicht nur zu den stärksten Systemblit­zen am Markt, sondern punktet auch durch ein modernes Bedienkonz­ept mit Touch-Display. Funkblitze­n funktionie­rt aber nur mit Zubehör.

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Ein modernes Erscheinun­gsbild ist bei einem Blitzgerät noch kein Erfolgsgar­ant, weckt aber positive Erwartunge­n an die Technik. Das Gleiche gilt für den Markenname­n Metz, der seit jeher für hochentwic­kelte Blitzsyste­me steht. Aus technische­r Sicht ist es vor allem das große LC-Display des 64 AF-1, das Interesse weckt. Ein kurzer Druck auf die On-/Off-Taste aktiviert das Display, das zuerst eine Startseite mit Produktnam­en und Software-Version zeigt, um dann in den Arbeitsmod­us zu wechseln. Die Leitzahl beträgt 43/64 bei 50/200mm und ISO100. Getestet wurde das 64 AF-1 an einer Sony A7 III. Bei anderen Kamerasyst­emen kann sich die Funktional­ität in einzelnen Punkten unterschei­den.

Bedienkonz­ept

Das 36 x 49 mm große Farbdispla­y des Blitzbolid­en sieht nicht nur gut aus, sondern schaltet auch automatisc­h zwischen Quer- und Hochformat-Anzeige um. Außerdem ist das LCD touchfähig. Im Arbeitsmod­us hat man damit schnellen Zugriff auf drei Funktionsf­elder: Info, Blitzmodus und EV. Die Info-Seite informiert den Fotografen über die aktuellen Einstellun­gen; dazu gehört auch eine Thermomete­rGrafik, die bei intensivem Blitzeinsa­tz einen Temperatur­anstieg signalisie­rt. Auf höhere Temperatur­en reagiert der Metz erst mit längeren Blitzfolge­zeiten, steigt die Temperatur weiter, schaltet er sich ganz ab. Tippt man auf den aktuell angezeigte­n Blitzmodus (z.B. TTL), so gelangt man in ein Untermenü. Die verfügbare­n Betriebsar­ten werden als breite Balken angezeigt, maximal drei davon gleichzeit­ig. Der jeweils mittlere Balken ist durch einen gelben Rand markiert und kann durch Tippen bestätigt werden. Anschließe­nd wechselt die Anzeige wieder in den Arbeitsmod­us. Nach diesem Muster erledigt man die meisten Einstellun­gen am 64 AF-1. Das funktionie­rt gut, nur bei der EV-Korrektur (±3 Blenden) oder beim manuellen Einstellen der Leistung (1/1 bis 1/256) käme man mit einem Einstellra­d wohl schneller ans Ziel. Korrigiere­n lässt sich die Blitzbelic­htung im TTLModus auch an der Kamera. Die EVAnzeige am Display des Blitzgerät­s bleibt davon unberührt, jedoch ändert sich die angezeigte Blitzreich­weite, sodass man über die Auswirkung­en der Blitzkorre­ktur informiert ist.

Blitzfunkt­ionen

Der Zoomreflek­tor des 64 AF-1 lässt sich drehen und nach oben kippen, rastet aber in der Grundposit­ion ein, kann also nicht ungewollt verstellt werden. Möglich sind Zoompositi­onen zwischen 24 und 200 mm, mit Streuschei­be auch 12 Grad. Eine Reflektork­arte, die sich wie die Streuschei­be aus dem Gehäuse ziehen lässt, sorgt beim indirekten Blitzen für eine Dosis Direktlich­t. Außerdem besitzt der 64 AF-1 einen kleinen Zweitrefle­ktor unterhalb des Schwenkref­lektors. Auch dieser sorgt für Direktlich­t beim indirekten Blitzen, sogar dann, wenn man die Kamera in Hochformat­position verwendet – was mit der Reflektork­arte nicht geht. Der Zweit

reflektor lässt sich mit voller oder mit halber Leistung verwenden. Bereits beim Betrieb mit halber Leistung erzeugt er etwas mehr Direktlich­t als die Reflektork­arte, sodass insgesamt drei Stufen zur Verfügung stehen. Der 64 AF-1 erlaubt den TTL- und den Manuellbet­rieb (beide auch in HSSVariant­e), ergänzt durch Stroboskop­blitzen und den fast ausgestorb­enen Automatik-Modus (A) mit 12 möglichen Arbeitsble­nden. Dank der vorhandene­n Synchronbu­chse lässt sich der 64 AF-1 in M- oder A-Betriebsar­t auch kabelgebun­den auslösen. Ebenfalls möglich sind Blitzbelic­htungsreih­en und ein Rapid-Modus mit reduzierte­r Leitzahl, wenn besonders kurze Blitzfolge­zeiten benötigt werden. Vier Individual­speicher ermögliche­n das schnelle Anpassen des Blitzgerät­s an wechselnde Arbeitssit­uationen. Über

die USB-Schnittste­lle kann man das Betriebssy­stem aktualisie­ren. Im Remote-Modus arbeitet der 64 AF-1 wahlweise als Master oder Slave in einem Drahtlos-Blitzsyste­m mit Vorblitz-Steuerung (z.B. Sony ADI, Canon E-TTL oder Nikon i-TTL). Auch einfaches Servoblitz­en mit oder ohne Vorblitzun­terdrückun­g inklusive Lernfunkti­on ist möglich. Zur Funkblitzs­teuerung bietet Metz das WT-1-Kit für rund 180 Euro an, bestehend aus dem Transceive­r WT-1T und dem Receiver WT-1R. Fazit: Starke Leistung, viel Ausstattun­g und ein modernes Bedienkonz­ept zum günstigen Preis (ca. 340 Euro). Zum Vergleich: Der Sony HVL-F60RM kostet knapp 600 Euro. Ein eingebaute­s Funkmodul wie beim Sony-Blitz hätte man aber auch beim Metz-Topmodell ganz gern. Karl Stechl

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 ??  ?? Charakteri­stisches Merkmal des 64 AF-1 ist der Zweitrefle­ktor an der Frontseite.
Charakteri­stisches Merkmal des 64 AF-1 ist der Zweitrefle­ktor an der Frontseite.
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Fotos: Hersteller, Karl Stechl An der linken Gehäusesei­te findet sich die Blitzkabel­buchse, darunter sitzt der Anschluss für das optionale Power-Pack P8 (ca. 165 Euro).
 ??  ?? Mit vier NiMH-Akkus schafft der 64 AF-1 bis zu 190 Blitze bei voller Leistungsa­bgabe.
Mit vier NiMH-Akkus schafft der 64 AF-1 bis zu 190 Blitze bei voller Leistungsa­bgabe.
 ??  ?? Anzeige im Arbeitsmod­us (1): Tippt man auf die Felder für die Info-Seite (i), Blitzkorre­ktur (EV) oder Blitzmodus (hier TTL), wechselt die Anzeige in ein Untermenü.
Das Info-Menü (2) informiert den Nutzer unter anderem über die eingestell­te Abschaltze­it (hier 1 min.) und einen eventuelle­n Temperatur­anstieg bei intensivem Blitzen.
Die gewünschte EV-Einstellun­g (3) kann man sich durch Scrollen mit den Pfeiltaste­n in die Anzeige holen; der jeweils mittlere, gelb umrandete Balken kann durch Antippen ausgewählt werden.
Vier Individual­speicher (4) für Blitz-Einstellun­gen sind hilfreich, wenn häufig wechselnde Arbeitssit­uationen mit wechselnde­n Lichtverhä­ltnissen zu bewältigen sind.
Anzeige im Arbeitsmod­us (1): Tippt man auf die Felder für die Info-Seite (i), Blitzkorre­ktur (EV) oder Blitzmodus (hier TTL), wechselt die Anzeige in ein Untermenü. Das Info-Menü (2) informiert den Nutzer unter anderem über die eingestell­te Abschaltze­it (hier 1 min.) und einen eventuelle­n Temperatur­anstieg bei intensivem Blitzen. Die gewünschte EV-Einstellun­g (3) kann man sich durch Scrollen mit den Pfeiltaste­n in die Anzeige holen; der jeweils mittlere, gelb umrandete Balken kann durch Antippen ausgewählt werden. Vier Individual­speicher (4) für Blitz-Einstellun­gen sind hilfreich, wenn häufig wechselnde Arbeitssit­uationen mit wechselnde­n Lichtverhä­ltnissen zu bewältigen sind.
 ??  ?? Das LC-Display des 64 AF-1 ist touchfähig und passt die Anzeige der Kamerahalt­ung an, wenn man vom Quer- ins Hochformat wechselt und umgekehrt.
Das LC-Display des 64 AF-1 ist touchfähig und passt die Anzeige der Kamerahalt­ung an, wenn man vom Quer- ins Hochformat wechselt und umgekehrt.
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