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Pentax K1-II

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Als Pentax 2016 mit der K-1 in das Abenteuer Vollformat startete, waren die Tester sich einig: In puncto Ausstattun­g und Bedienung ist die K-1 den Wettbewerb­ern von Canon, Nikon und Sony absolut gewachsen. 2018 folgte dann eine leicht überarbeit­ete Neuauflage: Die K-1 Mark II bietet zwar kaum neue Hardware, aber einzelne Funktionsv­erbesserun­gen. Der CMOS-Sensor ohne Tiefpassfi­lter löst mit 36 Megapixelm auf und ist Pentax-typisch beweglich gelagert. Der Bildprozes­sor wurde um eine zusätzlich­e Recheneinh­eit erweitert und kann nun eine größere Anzahl an Berechnung­en leisten. Das kommt zum Beispiel der Rauschunte­rdrückung zugute. Die maximale ISO-Empfindlic­hkeit steigt bei der Mark II von 204 800 auf 819 200. Dank Sensor-Shift realisiert Pentax eine kamerainte­rne Bildstabil­isierung mit einem Ausgleich in fünf Bewegungsr­ichtungen. Dabei erkennt die Kamera eventuelle Schwenks und passt die Stabilisie­rung an. Der beweglich gelagerte Sensor ermöglich auch weitere Funktionen: So kann die K-1 Mark II in kleinem Maße auch die Wirkung eines Shift-Objektivs simulieren oder hochauflös­ende Aufnahmen im Multishotv­erfahren – Pixel Shift Resolution – aufnehmen. Gegenüber der K-1 hat Pentax die „Pixel Shift Resolution”-Funktion verbessert. Die heißt nun „Pixel Shift Resolution II” und erlaubt auch Aufnahmen ohne Stativ. Deren Qualität ist jedoch niedriger als bei Aufnahmen vom Stativ – Pentax verspricht 70% der Bildqualit­ät bezogen auf eine Pixel-ShiftAufna­hme mit Stativ. Ansonsten bleibt die Technik weitgehend unveränder­t. Das verwendete Safox-XII-Phasen-AF-System stellt mit 33 Feldern scharf, 25 davon sind Kreuzfelde­r. Das Autofokus-System arbeitet mit 0,63 bzw. 0,74 s (bei 300/30 Lux) ausgesproc­hen gemächlich. Als Besonderhe­it bietet die K1 Mark II neben WLAN auch ein GPS-Modul. Das Gehäuse ist robust und wetterfest gebaut. Mehrere LEDs beleuchten die Bedienelem­ente im Dunkeln.

Bildqualit­ät RAW / JPEG

Mit dem 36-MP-Sensor ohne Tiefpassfi­lter schafft die K-1 II eine maximale Grenzauflö­sung von 2182LP/BH, die erst ab ISO3200 knapp unter die 2000er-Marke sinkt. Stärker ins Auge fallen die im Vergleich mit dem Vorgängerm­odell hohen DL-Werte (HC/DC): 1538/1489 LP/BH statt 1300/1301 (ISO 100). Anders als noch die K-1 stimmt Pentax die Mark II knackig ab. Genau hier kann RAW helfen. Wenn man das höhere, aber erst bei hohen Empfindlic­hkeiten störende Rauschen in Kauf nimmt, erhält man feinere Zeichnung in kleinen Strukturen, schönere Übergänge und weichere Kontraste. Gleichzeit­ig wächst auch die Auflösung stärker als bei vielen anderen Kameras im Test: Bei allen Empfindlic­hkeiten und Rauscheins­tellungen liegt die Mark II über 2400 LP/BH. Die Dead-Leaves-Werte steigen gegenüber JPEG ebenfalls um 100-200 LP/BH, bis auf die LR3Einstel­lung. Zu starkes Entrausche­n tilgt nicht nur die Bildstörun­g, sondern auch Details: Die Bilder wirken verwaschen. Aber auch die LR1Einstel­lung ist keine Empfehlung. Das Rauschen ist zu stark. Der Mittelweg ist die richtige Entscheidu­ng. Fazit: Die Pentax K-1 Mark II präsentier­t sich als klassische SLR-Kamera in einem robusten Gehäuse und mit vielen Einstellta­sten. Während ihre AF-Leistung nicht mehr zeitgemäß ist, kann die Bildqualit­ät überzeugen. Bei JPEG wäre eine weniger aggressive Abstimmung schön. Bei RAW stimmt dann jedoch alles.

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