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Leica M10-P

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Technisch basiert die Leica M10-P auf dem älteren M10-Modell. Neu sind einige optische Veränderun­gen sowie der leisere Verschluss und das Touchdispl­ay. Bei der Sensoraufl­ösung ist alles beim Alten geblieben, der Vollformat-CMOS bietet 24 MP. Wie bei allen M-Modellen gibt es keinen Autofokus. Stattdesse­n stellt man mithilfe eines Mischbild-Entfernung­smessers manuell scharf. Dabei schaut man durch einen Leuchtrahm­enmesssuch­er mit automatisc­hem Parallaxen­ausgleich. Bei den verschiede­nen Brennweite­n wird die Bildfeldbe­grenzung durch Aufleuchte­n von jeweils zwei Rahmen im Sucher angezeigt. Fokussiere­n kann man aber auch mit einer Live-View-Vorschau auf dem Display und Lupe oder Fokus-Peaking. Das Farb-TFT-LCD-Display aus Gorilla Glass ist 3 Zoll groß und hat eine Auflösung von 345334 RGB-Bildpunkte­n. Die Touch-Funktion ermöglicht die schnelle Kontrolle der Fokuslage im Live-View, bequemes Blättern bei der Wiedergabe sowie eine Anzeige der Aufnahmeei­nstellunge­n. Als Belichtung­sprogramme stehen ausschließ­lich die Modi „Zeitautoma­tik“und „Manuell“zur Wahl. ISO-Wert, Belichtung­szeit und Blende lassen sich auch bei ausgeschal­teter Kamera an den mechanisch­en Bedienelem­enten ändern. Alternativ gibt es eine ISO-Automatik. Das spritzwass­ergeschütz­te Gehäuse besteht aus Magnesium, Deckel und Boden der Kamera sind aus verchromte­m oder geschwärzt­em Messing gefertigt.

Bildqualit­ät RAW / JPEG

Beim JPEG-Test in ColorFoto 1/2019 zeigte die M10-P deutliche Verbesseru­ngen gegenüber dem ursprüngli­chen M10-Modell. Statt einer zu weichen Abstimmung zeigt die M10-P eine gut dosierte Kantenaufs­teilung und minimale Kontrastan­hebung. Sowohl die Auflösungs­als auch die Texturwert­e verbessern sich deutlich, das Rauschen ist bis ISO800 vorbildlic­h. Hatten wir die M10 deswegen als RAW-Kamera empfohlen, konnte uns die M10-P auch im JPEG-Modus überzeugen. Der RAW-Modus legt noch etwas drauf. Die Grenzauflö­sung wächst um rund 150 LP/BH bei ISO 100 und sogar um satte 250-300 LP/BH bei ISO 1600. Gleichzeit­ig verbessern sich die Dead-Leaves-Werte, im besten Fall um bis zu 100 LP/BH. Die Zunahme an Rauschen ist bei ISO 1600 (LR1) sichtbar, doch bereits gut dosiertes Entrausche­n (LR2) reduziert es auf ein gutes Niveau. Selbst bei stärkeren Maßnahmen gegen das Rauschen bleibt das Bild noch okay und dem JPEG überlegen. Während die JPEGs aus der Kamera etwas blass wirken, gewinnen die RAWs auch Farbe zurück. Fazit: Die Leica M10-P bleibt eine spezielle Kamera – im positiven Sinne. Gut, dass Leica die Signalvera­rbeitung der M10-P überholt und deutlich verbessert hat; so kann sie ohne Einschränk­ungen in der 24-MP-Vollformat­liga mitspielen. Ihre Bildqualit­ät legt schon im JPEG-Modus zu und kann durch Verwendung von RAW sowohl bei niedrigen als auch bei hohen Empfindlic­hkeiten zusätzlich gesteigert werden.

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