Canon 5DS R
Die Profi-SLRs Canon EOS 5DS und 5DS R halten mit ihren 50-Megapixel-CMOSSensoren immer noch den Auflösungsrekord im Kleinbildformat. Was die R von ihrem Schwestermodell unterscheidet, ist der Aufhebungsfilter, der die Wirkung des Tiefpassfilters neutralisieren und die mit ihm verbundenen Auflösungsverluste verhindern soll. Anders als die heutigen Canons hat diese Kamera keinen Dual-Pixel-Sensor. Das macht sich vor allem in der AF-Leistung im Live-View bemerkbar. Abgesehen davon sind sich die 5DS R und die 5DS zum Verwechseln ähnlich – angefangen beim abgedichteten Magnesiumgehäuse und dem großen SLR-Sucher mit effektiver 0,71xVergrößerung über den integrierten 3,2-ZollMonitor und das klassentypische Info-Display bis hin zum CF/SD-Doppelsteckplatz, dem USB-3.0-Anschluss und fehlender WLANFunktion. Letztere kann der Fotograf bei Bedarf nachrüsten (WFT-E7 für rund 700 Euro). Bei der 5DS R setzt Canon auf einen 61-PunktPhasenautofokus mit 41 Kreuzsensoren. Die Kamera löste in unserem Testlabor bereits nach 0,33/0,37 s aus und bewegt sich damit auf Augenhöhe mit der Sony Alpha 7RII. Im LiveViewund im (Full-HD)-Videomodus greift die 5DS R auf einen Kontrastautofokus zurück, der sich mit 0,9s Auslöseverzögerung kaum zum Ablichten bewegter Objekte eignet. Im direkten Vergleich mit den moderneren Canon-Geschwistern mit Dual-Pixel-AF verliert die 5DS R gerade im Live-View und beim Filmen deutlich. Aber ihre Stärken liegen ja bekanntlich woanders. Und im Studio geht das Serientempo mit 5 B/s bei 13 B/Serie für Kameras dieser Megapixel-Klasse in Ordnung.
Bildqualität RAW / JPEG
Dass der Aufhebungsfilter so funktioniert wie erhofft, hat er bereits im JPEG-Test der 5DS R bewiesen: Die Grenzauflösung der JPEGs stieg gegenüber denen aus der 5DS von maximal 2609 (5DS) auf bis zu 2722LP/BH. Im RAW-Test steigt die Auflösung auf bis zu 3015LP/BH, und die Dead-Leaves-Messung attestiert der 5DS R Spitzenwerte von bis zu 2050 (high contrast) und 1937 LP/BH (low contrast). Gegenüber dem JPEG-Ergebnis verbessern sich Textur und Feinzeichnung damit allerdings allenfalls moderat; bei stärkerer Lightroom-Korrektur (LR3) gehen sogar mehr Details verloren als durch die kamerainterne JPEG-Signalverarbeitung – das sollte man doch vermeiden. Fazit: Wenn es nur um die Auflösung geht, kann die 5DS R ihre Position als einer der führenden Vollformatkameras bei niedriger Empfindlichkeit im RAW- wie auch im JPEG-Test halten. Der Umweg über Rohdaten bringt vor allem eine noch höhere Auflösung. Kauftipp Bildqualität.