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RAW-Service

- Heico Neumeyer

Schön ist raw2dng nicht, und man sollte ein paar Wörter Englisch beherrsche­n. Doch die Gratis-App läuft problemlos auf Android-Mobilgerät­en, und sie macht sich äußerst nützlich: RAW-Dateien in üblichen Hersteller­formaten wie CR2, CR3, NEF oder ARW wandelt raw2dng völlig verlustfre­i in DNG-RAW-Dateien um, nur Fujifilm-RAWs gelingen nicht immer. Alle Metadaten bleiben erhalten. Vorteile von DNG gegenüber hersteller­eigenen Formaten: Sie können die DNG-Umsetzunge­n auf unterschie­dlichen Geräten und Programmen anzeigen und auch mit Handy-Apps vielseitig­er als Original-RAWs bearbeiten. Meist sparen die DNGs zudem etwas Speicherpl­atz, und Sie können Stichwörte­r oder andere Textnotize­n direkt in der Datei statt in einer separaten „Filialdate­i“speichern, die schnell abhanden kommen kann. raw2dng kann aber noch mehr: Es setzt die RAW-Dateien aus dem Handy oder der großen Kamera auch ins JPEGDateif­ormat um – das lässt sich stressfrei per Mail verschicke­n oder ins Netz stellen. Und: Die DNG-RAW-Dateien, die Sie direkt mit Android-Handys aufzeichne­n, werden häufig unkomprimi­ert gespeicher­t und belegen dann beispielsw­eise 25 bis 40 Megabyte pro Bild. raw2dng schrumpft diese happige Datenmenge mit der üblichen verlustfre­ien Komprimier­ung auf circa die Hälfte herunter (Hintergrün­de dazu finden Sie in unserem DNG-Beitrag in ColorFoto 12/2018).

Knappe Optionen

Raw2dng bietet die nötigsten Einstellmö­glichkeite­n: Legen Sie das Zielverzei­chnis fest, und entscheide­n Sie, ob die ursprüngli­che RAW-Datei gelöscht werden soll. Die JPEG-Qualität lässt sich nicht steuern, ebensoweni­g ent- fernt die App auf Wunsch Metadaten wie den Namen des Kameramode­lls oder die GPS-Ortsangabe. Wir vermissten auch Löschen, Umbenennen, Vollschirm­anzeige und bequeme Weitergabe an andere Apps sowie eine Möglichkei­t für eigene Copyright- oder Stichwort-Einträge. Wie kommen die Bilder aus der großen Kamera eigentlich ins Mobilgerät? Dazu stecken Sie die Speicherka­rte zum Beispiel in ein Lesegerät mit USB-OTGAdapter, den Sie ans Handy hängen. Oder überspiele­n Sie Ihre Aufnahmen via Computer mit einem gewöhnlich­en USB-Kabel. Je nach Hersteller holt sich raw2dng die Fotos aber auch direkt drahtlos aus der Kamera, wenn Sie die Geräte per Kamera-WLAN miteinande­r verbinden. Das klappte mit Canon- und SonyKamera­s, bei Olympus funktionie­rte es in unserem Test nicht. Zuverlässi­ge Drahtlos-Alternativ­e: Holen Sie die RAW-Dateien zunächst mit der eigenen App des Kamerahers­tellers aufs Mobilgerät, und greifen Sie dann erst mit raw2dng auf die Bilder zu. Achten Sie nur bei der Kamera-App darauf, dass sie tatsächlic­h RAW-Dateien und nicht etwa JPEG-Varianten überträgt, die womöglich noch verkleiner­t werden.

Fazit

Raw2dng ist nicht schön und auch nicht vielseitig, aber angenehm unkomplizi­ert. Ihr Kerngeschä­ft erledigt die App schnörkell­os. Sollten die Umwandlung­en an Ihrem Mobilgerät erschrecke­nd schlecht wirken, dann sehen Sie nur die eingebaute verkleiner­te JPEG-Vorschau – sichten Sie Ihre RAW-Umwandlung einfach in einer anderen App. Das praktische raw2dng verdient unsere Empfehlung für ein starkes Preis-Leistungs-Verhältnis.

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Datenwandl­er: raw2dng wandelt RAW-Aufnahmen ins DNGund JPEG-Format um.
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Platz da: DNG-Dateien aus der Handykamer­a schrumpft die praktische App verlustfre­i von 25 auf 8,9 Megabyte, die JPEGVersio­n benötigt 3,7 MB.

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