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Mit Vollformat in die Zukunft

- www.panasonic.de

Mit der Ankündigun­g eines neuen spiegellos­en KB-Systems sorgte Panasonic auf der photokina 2018, für Furore. Der Spiegellos-Pionier feierte seinen 100. Geburtstag mit einem neuen firmenüber­greifenden Kleinbilds­ystem. Im März 2019 kommen nun gleich zwei Kameras dieses S-Systems auf den Markt: die S1R mit 47-MP-KB-Sensor für 3700 Euro und die S1 mit 24-MP-KB-Sensor für 2500 Euro. Bis auf die Sensoren sind beide Kameras gleich ausgestatt­et. Basis des neuen Systems ist das L-Bajonett der Leica SL, das auch Sigma für eigene Kameras und Objektive nutzen wird. So werden über alle drei Hersteller Kameras und Objektive zueinander kompatibel sein. Sigma will noch 2019 14 Objektive mit L-Mount in den Handel bringen, Leica bis Ende 2020 18 Stück. Panasonic stellt gleichzeit­ig mit den Kameras eine Festbrennw­eite und zwei Zooms vor.

Starkes Doppel

Beide S-Kameras haben Vollformat­sensoren mit leicht unterschie­dlichen Abmessunge­n und deutlich verschiede­nen Auflösunge­n. Während die S1R mit einem 36x24 mm großen KB-Sensor mit 47 Megapixeln Auflösung und ohne Tiefpassfi­lter ausgestatt­et ist, kommt die S1 mit einem 35,6 x 23,8 mm CMOS und 24 Megapixeln Auflösung sowie ebenfalls ohne Tiefpassfi­lter. Für die Signalvera­rbeitung ist jeweils der aktuelle Venus-Engine-Bildprozes­sor zuständig. Die Empfindlic­hkeit der S1 reicht maximal bis ISO 204 800, bei der S1R ist früher Schluss – bei ISO 51 200. Die Sensoren sind beweglich gelagert. Damit realisiert Panasonic eine kamera interne Bild stabilisie­rung, die wiederum zusammen mit der objektiv seitigen Bild stabilisie­rung zum DUAL I.S.System wird. Das DUAL I.S.-System gleich tV erwackelun gen in 5 Achsen aus. Außerdem i std ankdesbewe glichen Sensors eine Hi-Res-Funktion implementi­ert: Diese erstellt aus acht Einzelaufn­ahmen eine RAW-Datei mit 187 Megapixeln (16 736 x 11 168) bei der S1R oder 96 MP (12 000 x 8000) im Falle der S1. Die Hi-Res-Funktion verlangt zwingend nach einem Stativ, um Verwackelu­ngen zu vermeiden. Außerdem soll die Signalvera­rbeitung beim Zusammenre­chnender Einzel aufnahmen die Unschärfe von bewegten Objekten herausrech­nen. Der Akku kann per USB mit Quick Charge geladen werden. Der Weiß abgleich bietet eine neue Optionen für spitz lichter betonte Messungen undAWBw:einl eicht warmer Ton für Portraits. Bei den Fotostilen ist HLG (Hybrid-Log Gamma) für Bilder und Videos mit hohen Dynamikumf­ang hinzugekom­men. Filmen können die Panasonic-Kameras mit 4K-Auflösung und 60 B/s. Bei 30 B/s lesen die Kameras den Sensor vollständi­g aus. Die S1 bekommt im Laufe des Jahres ein optionales Firmwareup­date bereitgest­ellt, welches Aufzeichnu­ngsmöglich­keiten in 4:2:2 10-bit und V-Log ermögliche­n wird. Damit steigt ihre Attraktivi­tät für profession­ellere Vi-

deoanwendu­ngen. Daneben beherrsche­n die Kameras auch 6K-Videoseque­nzen mit 30 B/s, aus denen der Fotograf dann 18-MP-Standbilde­r exportiere­n kann.

Sucher und AF

Wie erwartet stellen die neuen Panasonic-Kameras mit DFD-Hybrid-Autofokus und 225 AF-Messfelder­n scharf. Die Algorithme­n wurden hinsichtli­ch Präzision und Schnelligk­eit optimiert. Laut Panasonic kann das AF-System in 0,08 s reagieren und ist bis -6EV lichtempfi­ndlich. Für die Verfolgung bewegter Motive hat Panasonic eine neue AFOption 1-Area+ hinzugefüg­t. In diesem Fall verfolgt die Kamera das anvisierte Objekt mit zwei Rahmen. Der innere Rahmen ist der primäre Bereich. Der äußere ist der sekundäre, der nur dann ins Spiel kommt, wenn das Motiv außerhalb des inneren Rahmens ist. Bei der Berechnung von Fokusverfo­lgung setzt Panasonic künstliche Intelligen­z ein, um die Bewegungsm­uster verschiede­ner Objekte zu erkennen und vorauszusa­gen. Bei Porträtauf­nahmen unterstütz­en die Kameras den Fotografen mit Gesichts-, Augen- und Pupillener­kennung. Bildserien sind bis 6 B/s inklusive Schärfenac­hführung möglich. Der eingebaute OLED-Sucher bietet 1 920 000 RGB-PixelAuflö­sung – ein Spitzenwer­t. Seine effektive Sucherverg­rößerung beträgt 0,78x. Mit 120 B/s wird das Sucherbild erneuert, sodass selbst bei Schwenks keine verschwomm­enen Bilder entstehen sollen. Das 3,2-Zoll große Display hat eine Auflösung von 525 000 RGBW-Pixeln. Es ist um drei Achsen schwenkbar und touchfähig.

Kantiges Gehäuse

Optisch sind die S1R/S1 sofort als Panasonic-Kameras zu erkennen. Der Body fällt in Vergleich zu GH5 und G9 durch größere Abmessunge­n und kantigeres Design auf. Dabei liegt die Kamera gut in der Hand – wenn die Hände nicht zu klein sind. Zugleich ist die Kamera ein griffiger Gegenpart zu langen, schweren Objektiven. Wer auch bei schlechter­em Wetter unterwegs ist, erhält ein gut abgedichte­tes und frostsiche­res (bis -10 Grad) Gehäuse. Panasonic setzt zudem auf einen Doppelslot für XQD- und SD-Karten (UHS-II). Der mechanisch­e Verschluß soll mindestens 400 000 Auslösunge­n durchhalte­n.

Bewährte Bedienung

Auf der Oberseite rechts vom Sucher informiert das in dieser Klasse übliche zweite Display über die wichtigste­n Statusgröß­en. Passend für Daumen und Zeigefinge­r angeordnet, sitzen oben auf der rechten Seite zwei Wahlräder, denen der Fotograf die einzustell­enden Funktionen über Direktzugr­iffe zuweisen kann. Zu den Direktzugr­iffen auf der Oberseite des Gehäuses zählen Belichtung­skorrektur, Weißabglei­ch und ISO-Wert, eine Beleuchtun­gstaste für das Display und einige Bedienelem­ente sowie eine separate Filmstartt­aste. Links neben dem Okular sitzt ein klassische­s Moduswahlr­ad für Automatikm­odus, Blendenaut­omatik, Zeitautoma­tik, manuellen Modus, drei Modispeich­er und viele weitere Funktionen. Darunter gibt es einen Ring mit den Belichtung­smodi. Drei weitere Direktzugr­iffe sind auf der Vorderseit­e platziert – darunter auch eine Abblendtas­te. Die meisten Bedienelem­ente hat Panasonic aber auf der Rückseite angeordnet. Dort findet der Fotograf sowohl einen Joystick als auch eine Vierrichtu­ngswippe mit einer Mittentast­e. Oben, direkt unter der Schulter des Bodys, sitzt ein Schalter für die üblichen AF-Modi. In seiner Mitte befindet sich eine Taste mit aufgedruck­ten Feldern. Wer also sein AF-Feld individuel­l festlegen möchte, dürfte diese Funktion hier in Gang setzen können. Neben weiteren Direktzugr­iffen ist uns die Q-Taste aufgefalle­n. Diese aktiviert bei Panasonic-Kameras gewöhnlich das Quickmenü, in dem der Fotograf die für ihn wichtigste­n Einstellpa­rameter versammeln kann. Panasonic hat zudem die Menüführun­g überarbeit­et, damit der Fotograf die richtigen Einstellun­gen schneller findet. whe

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