Satte Farben – ohne Übertreibung
Für sattere Farben bemühen Sie nicht den „Sättigung“-Regler, der übertreibt schnell. Heben Sie stattdessen die „Dynamik“; sie peppt Grün und Blau auf, verschont aber Hauttöne. Das verhindert Gesichter in Schweinchenrosa, peppt aber gleichwohl Himmel und Pflanzen auf. Eine Alternative bieten Lightroom CC und der RAW-Dialog in Photoshop CC: Für RAW-Dateien stellen Sie oben das „Profil“-Menü von „Standard“oder „Farbe“auf „Kräftig“oder „Landschaft“um. Oft will man aber nur eine einzelne Farbe verstärken, zum Beispiel das Himmelsblau. Alles andere soll unberührt bleiben. In Lightroom Classic CC öffnen Sie dazu das „HSL“-Bedienfeld (in älteren Versionen „HSL – Farbe – SW“). Klicken Sie oben im Bedienfeld auf das kreisförmige Zielkorrektur-Werkzeug und schalten Sie darüber „Farbton“, „Sättigung“oder „Luminanz“(Helligkeit) ein. Sie nehmen hier zuerst „Luminanz“, klicken ins Himmelsblau und ziehen bei gedrückter Maustaste nach unten. Blau erscheint so dunkler und damit kräftiger. Dann schalten Sie zu „Sättigung“, klicken ins Blau und ziehen leicht nach oben – Blau wird farbsatter. Weil viele Kameras Himmelsblau unschön türkis wiedergeben, klicken Sie noch auf „Farbton“, dann wieder ins Blau und ziehen nach oben; dann erscheint das Blau „blauer“. Gesichter, Pflanzen oder Hausdächer bleiben völlig unverändert.
Dieselben Möglichkeiten bietet der PhotoshopRAW-Dialog (auch per „Filter/Camera RAWFilter“) mit einer anderen Bedienung: Klicken Sie oben länger auf das Werkzeug „Selektive Anpassung“, dann auf „Farbton“, „Sättigung“oder „Luminanz“. Nun klicken Sie in die gewünschte Bildfarbe und ziehen bei gedrückter Maustaste. So ändern Sie nur Farbe, Sättigung oder Helligkeit des gewählten Tonwerts. Und wichtig ist noch etwas anderes: Arbeiten Sie verlustfrei, sodass Sie alle Änderungen
wieder zurücksetzen können. Das Original bleibt im Hintergrund vollständig erhalten und wird durch Ihre Korrekturen nicht dauerhaft manipuliert. Alle Techniken für verlustfreies Arbeiten zeigen wir in der nächsten Ausgabe. Tipp: Justieren Sie „Farbton“, „Sättigung“und „Luminanz“nur behutsam, sonst entstehen sichtbare Bildstörungen. RAW-Dateien können Sie dabei etwas deutlicher ändern als JPEGs.