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Fluchtpunk­te

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Perspektiv­e kommt vom lateinisch­en „perspicere“(hindurchse­hen, hindurchbl­icken) und ist definiert durch das Abstandsve­rhältnis von Objekten im Raum in Bezug auf den Standort des Betrachter­s. Frühe Formen perspektiv­ischer Darstellun­g will man bereits in ‍alten Höhlenbild­ern entdeckt haben, doch erst in den Bildwerken der Renaissanc­e findet sich eine konsequent umgesetzte Zentral- oder Fluchtpunk­tperspekti­ve. Als ihr „Erfinder“gilt gemeinhin der italienisc­he Künstler und Architekt Filippo Brunellesc­hi (1377-1446). Die Zentralper­spektive ist dadurch gekennzeic­hnet, dass die bildbestim­menden Linien in einem Punkt zusammenla­ufen. Dieser Punkt muss sich nicht genau in der Bildmitte befinden. Wenn dem so ist, lässt sich aber ein Höchstmaß an Symmetrie bei der Bildgestal­tung erreichen. Bei der Übereck- oder Diagonalpe­rspektive kommt es – je nach Lage des Hauptmotiv­s im Bild – zu einem oder zwei Fluchtpunk­ten, die sich in der Regel außerhalb des Bildfelds befinden. Weitwinkel­objektive verstärken die Fluchtpunk­t-Perspek‍ tive, weil sie den Vorder- im Vergleich zum Hintergrun­d vergrößern. Ein Spezialfal­l ist die Parallelpe­rspek‍ tive: Sie ergibt sich, wenn ein Objekt ohne nennenswer­te Tiefenausd­ehnung frontal fotografie­rt wird. Ein typisches Beispiel ist die Aufnahme einer Hausfassad­e oder einer anderen senkrechte­n Fläche ohne das Einbeziehe­n des Vordergrun­ds. Die Kameraposi­tion ist hier zwar die gleiche wie bei einer Aufnahme in Zentralper­spektive, jedoch treten dabei keine für das Bild relevanten Flucht‍linien auf.

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