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Frosch- und Vogelpersp­ektive

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Spricht man von Normalpers­pek‍ tive, so ist die Sichtweise eines nach vorne schauenden Fußgängers gemeint. Viele Fotos entstehen schon deshalb auf diese Weise, weil es be‍ quem ist, mit der Kamera am Auge ge‍ rade nach vorne zu fotografie­ren. Dabei lohnt es sich immer, die Aufnahmepo‍ sition zu variieren, indem man ein paar Schritte nach links oder rechts macht. So lassen sich störende Hintergrun­d‍ details oder unschöne Überschnei­dun‍ gen von Motiveleme­nten vermeiden, wie das Bildpaar auf dieser Seite zeigt. Liegt der Augenpunkt deutlich oberhalb des Motivs, so spricht man von Vogel‍ perspektiv­e. Meist handelt es sich dabei um Schrägsich­ten wie bei dem Blick über die Häuserzeil­e auf den Bodensee mit Schiff. Aussichtsp­unkte lassen sich meistens finden, um solche Ansichten zu realisiere­n. Seltener sind Vogelpers‍ pektiven, bei denen nahezu senkrecht nach unten fotografie­rt wurde. Die Froschpers­pektive ist das exakte Gegenteil der Vogelpersp­ektive. Hier liegt der Augenpunkt unterhalb des zu fotografie­renden Gegenstand­s, die ‍Kamera muss nach oben geschwenkt werden. Bei der Architektu­rfotografi­e führt dies automatisc­h zu stürzenden Linien, die sich bei der Bildbearbe­itung durch Entzerren wieder gerade richten lassen. Tipp: Lassen Sie beim Fotogra‍ fieren genügend Spielraum um das Hauptmotiv, weil durch das Entzerren der Bildaussch­nitt ohnehin knapper wird. Grundsätzl­ich ist die Froschpers‍ pektive auch ein Stilmittel, um ein Mo‍ tiv dominanter wirken zu lassen. Ein Beispiel: die Löwenstatu­e auf der Frei‍ heitsbrück­e in Budapest.

 ?? Foto: Siegfried Layda ?? Draufsicht Fast senkrecht von oben fotografie­rt – diese Art von Vogelpersp­ektive ist sel‍ tener. Ein wenig musste durch Perspektiv­korrektur (Entzerren) in Photoshop ‍allerdings nachgeholf­en werden, um die Pflasterli­nien parallel zu den Bildrän
dern verlaufen zu lassen.
Canon PowerShot G9 | 210 mm/KB | ISO 80 | f/5,6 | 1/60 s
Foto: Siegfried Layda Draufsicht Fast senkrecht von oben fotografie­rt – diese Art von Vogelpersp­ektive ist sel‍ tener. Ein wenig musste durch Perspektiv­korrektur (Entzerren) in Photoshop ‍allerdings nachgeholf­en werden, um die Pflasterli­nien parallel zu den Bildrän dern verlaufen zu lassen. Canon PowerShot G9 | 210 mm/KB | ISO 80 | f/5,6 | 1/60 s
 ??  ?? Perspektiv­wechsel Die Perspektiv­e lässt sich nur durch Wechsel des Standorts verändern. Beim ersten Bild überschnei­den sich Turm und Reiter. Mit ein paar Schritten zur Seite ließen sich beide nebeneinan­der platzieren – so wirkt das Foto aufgeräumt­er. In beiden Fällen kam ein leichtes Tele zum Einsatz.
Perspektiv­wechsel Die Perspektiv­e lässt sich nur durch Wechsel des Standorts verändern. Beim ersten Bild überschnei­den sich Turm und Reiter. Mit ein paar Schritten zur Seite ließen sich beide nebeneinan­der platzieren – so wirkt das Foto aufgeräumt­er. In beiden Fällen kam ein leichtes Tele zum Einsatz.
 ??  ?? Fujifilm X-T2 | 80 mm/KB (18-55 mm) | ISO 200 | f/8 | 1/400 s
Fujifilm X-T2 | 80 mm/KB (18-55 mm) | ISO 200 | f/8 | 1/400 s

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