Frosch- und Vogelperspektive
Spricht man von Normalperspek tive, so ist die Sichtweise eines nach vorne schauenden Fußgängers gemeint. Viele Fotos entstehen schon deshalb auf diese Weise, weil es be quem ist, mit der Kamera am Auge ge rade nach vorne zu fotografieren. Dabei lohnt es sich immer, die Aufnahmepo sition zu variieren, indem man ein paar Schritte nach links oder rechts macht. So lassen sich störende Hintergrund details oder unschöne Überschneidun gen von Motivelementen vermeiden, wie das Bildpaar auf dieser Seite zeigt. Liegt der Augenpunkt deutlich oberhalb des Motivs, so spricht man von Vogel perspektive. Meist handelt es sich dabei um Schrägsichten wie bei dem Blick über die Häuserzeile auf den Bodensee mit Schiff. Aussichtspunkte lassen sich meistens finden, um solche Ansichten zu realisieren. Seltener sind Vogelpers pektiven, bei denen nahezu senkrecht nach unten fotografiert wurde. Die Froschperspektive ist das exakte Gegenteil der Vogelperspektive. Hier liegt der Augenpunkt unterhalb des zu fotografierenden Gegenstands, die Kamera muss nach oben geschwenkt werden. Bei der Architekturfotografie führt dies automatisch zu stürzenden Linien, die sich bei der Bildbearbeitung durch Entzerren wieder gerade richten lassen. Tipp: Lassen Sie beim Fotogra fieren genügend Spielraum um das Hauptmotiv, weil durch das Entzerren der Bildausschnitt ohnehin knapper wird. Grundsätzlich ist die Froschpers pektive auch ein Stilmittel, um ein Mo tiv dominanter wirken zu lassen. Ein Beispiel: die Löwenstatue auf der Frei heitsbrücke in Budapest.