Lion Rock Traveller Serie
Test Lion Rock Traveller Serie – Rollei liefert mit der neuen Serie drei leichte Stativsets als Begleiter für Reisen und Treckingtouren.
Drei leichte Reisestative von Rollei
Besonders stabil sollen die drei Stativsets sein, weshalb Rollei sie der Lion-Rock-Serie zuordnet. Dabei orientieren sich die Reisestative an der Nomenklatura von Kleidergrößen: S, zum Beispiel, ist das kleinste, wiegt 1,3 Kilogramm und erreicht mit ausgezogener Mittelsäule eine Arbeitshöhe von 138 Zentimetern – ohne sind es 23 Zentimeter weniger. Die Mittelsäule nehmen die Stative für den Transport zwischen die Beine. Das sorgt für kompakte Transportmaße von 40 bis 48 Zentimetern, sodass alle drei ins Bordgepäck der Airlines passen. Rollei liefert sehr gut gepolsterte Transporttaschen, die die aus elf Lagen gewickelten Karbonbeine gut schützen. Selbst die größte L-Variante bleibt mit 1,82 Kilogramm, wenn man dessen Arbeitshöhe von immerhin 170 Zentime
tern betrachtet, ein Leichtgewicht. Wer auf die Mittelsäule verzichtet, kommt auf 139 Zentimeter. Damit man auf die niedrigste Arbeitshöhe der drei Stative von gut 20 Zentimetern kommt, muss die Mittelsäule zerlegt und gekürzt in die Stativschulter eingesetzt werden. Die Mittelsäule umgekehrt montiert, erlaubt die Kameramontage zwischen den Beinen hängend.
Gute Schnellverriegelung
Gut gefällt uns die Schnellverriegelung der Beine: Mit einer Viertelumdrehung hat man alle drei Drehräder mit einer Bewegung entriegelt. Rollei druckt auf die untersten Beinsegmente Skalen, die genauso bei der Ausrichtung helfen, wie die zwei in der Stativschulter und im Stativkopf integrierten Libellen. Mal abgesehen von den Rohrdurchmessern und -längen unterscheiden sich die Lion Rock M und L nicht.
Keine Schnellkuplung
Beim kleinen S sitzt dagegen oben ein kleinerer Kugelkopf, der von den Funktionen das Gleiche leistet: Es gibt eine Panoramaachse, die dank Skala Panoramaaufnahmen erleichtert. Bei der Panoramaachse ist eine Schraube fürs verriegeln und die Friktion zuständig. Die Friktion der Kugel ließ sich bei beiden Kugelkopfgrößen so einstellen, dass auch höhere Gewichte sicher geführt werden können. Beide Köpfe bieten nur eine Stellung für die Hochkantfotografie. Etwas ungewöhnlich ist die Sicherung der Stativplatte, denn sie ist in der Arretierschraube untergebracht. Sie lässt die Stativplatte erst dann frei, wenn man den integrierten
Schalter drückt und weiter aufdreht. Eine Schnellsicherung, die beim Einsetzen der Kameraplatte einrastet, gibt es nicht. Man muss immer die Arretierschraube zur Sicherung zudrehen.
Steife Beine
Etwas verwundert waren wir bei allen drei Testmodellen darüber, dass der Stativkopf letztlich nicht fertig montiert war. Wir mussten erst den Kopf abnehmen und die Auflageplatte mit einem Inbus fixieren. Anschließend drehten wir den Kopf wieder aufs Stativ und fixierten auch diesen mit einer Inbusschraube. Das passende Werkzeug ist genauso im Lieferumfang enthalten, wie zwei Stativplatten und zwei Sätze Gumminoppen für die EdelstahlSpikes. Letztere bohren sich dank einer abgewinkelten Form auch beim größten Beinspreizwinkel von über 90 Grad sicher in den Untergrund. Überzeugt hat uns auch die Verwindungssteifigkeit und somit die Stabilität der Stative, wobei hier auch das kleine Lion Rock Traveller S so stabil ist, dass die offizielle Tragkraft von zehn Kilo unserer Meinung nach auch gern um zwei bis drei Kilo überschreiten kann. Joachim Sauer