Whitewall Großformatdrucke
Whitewall möchte mit seinem Angebot die gehobenen Ansprüche engagierter Fotografen zufriedenstellen. Wir testen, welches Produkt sich fürs Großformat am besten eignet.
Foto-Direktdruck gegen Foto-Abzüge hinter Acrylglas oder auf Alu-Dibond
Whitewall
kämpft nicht mit Rabatten und kleinen Preisen um die Kunden – die Qualität der Ausdrucke soll überzeugen. Denn hinter dem Angebot von Whitewall steckt die Avenso GmbH, die sich auch mit Galerien um die kunst- und fotografieinteressierte Kundschaft kümmert. Langlebigkeit und höchste Druckqualität darf man also erwarten. Bei Whitewall kann man zwar auch normale Fotoabzüge bestellen, auch das Fotobuch und Fotogeschenke gehören inzwischen ins Portfolio – doch man erkennt schon beim ersten Besuch der Webseite: Hier stehen die Großformatdrucke im Mittelpunkt. Fotos hinter Acrylglas und Alu-Dibond sind daher auch die ersten Menüpunkte, bei denen wir uns für diesen Test bedient haben. Bestellt wurde ein echter Fotoabzug, der auf Alu-Dibond kaschiert und dann mit Acrylglas überzogen wird. Als zweite Variante haben wir einen Fotoabzug auf Alu-Dibond kaschiert bestellt. Hier haben wir die teuerste Variante ohne Acrlyglas gewählt, die Whitewall in Ultra-HD-Qualität anbietet. Den Gegenspieler dazu übernimmt ein Fotodruck auf Alu-Dibond, bei dem die Platte direkt mit dem Bild bedruckt wird. Das ist deutlich günstiger. Die Frage ist nur, ob man das sieht.
Einfacher Bestellprozess
Den Bestellprozess macht Whitewall seinen Kunden, nicht zuletzt durch das klar ausgerichtete Produktportfolio, aber auch durch eine gute Seitenstruktur, ganz einfach. Vorausgesetzt man weiß schon, welches Produkt man bevorzugt, ist man in nur sechs Schritten von der Startseite bis zum Warenkorb vorgedrungen. Auch das Hochladen des Bilds klappt schnell und – über Wochen mehrfach getestet – stets zuver
lässig. Allerdings bietet Whitewall im Gegensatz zu vielen Mitwettbewerbern keine Möglichkeit, das Bild zu bearbeiten beziehungsweise es mittels Vorlage zu gestalten. Auch ein eindeutiger Hinweis, dass man eher die engagierte Kundschaft im Visier hat. Dennoch kann man aus einigen Optionen wählen: So ist das Bild mit gerundeten Ecken oder als Mehrteiler aufgeteilt bestellbar. Gut gefällt uns, dass man den Druck genau angepasst auf seine Wunschmaße bekommt. Wie inzwischen üblich, gelangt man bei der Bestellung nicht automatisch gleich in den Warenkorb, sondern kann mehrere Produkte in Ruhe auswählen. Gut gefällt uns, dass Whitewall die Bilder der letzten Bestellungen noch bereithält und so eine Nachbestellung einfacher macht. Nicht ganz so ins Bild passt, dass Whitewall grundsätzlich eine Bildverbesserung zuschaltet und die Option, diese zu deaktivieren, erst im letzten Schritt des Warenkorbs bietet. Aber immerhin offeriert man alle gängigen Zahlmethoden und schickt nach dem Bestellvorgang auch gleich die obligatorische Bestätigung per Mail.
Fotoabzug vor Direktdruck
Bereits nach vier Tagen trafen die Drucke gut vor Kratzern geschützt in einem stabilen Karton bei uns ein. Wobei Whitewall durchaus nochmal über das Thema Ökologie nachdenken und lieber mehr Papier statt Plastik einsetzen könnte. Sehr gut gefallen uns die kostenfrei schon auf den Rückseiten befestigten Schienen. So hängt das Bild schnell und vor allem gerade an der Wand. Der erste Blick auf die drei Drucke lässt schnell einen Favoriten hervorstechen: Das hinter Acrylglas kaschierte Foto wirkt einfach brillant. Bei der Farbtreue leistet Whitewall – egal, welche Qualität man wählt – gute Arbeit. Dennoch wirken die Farben beim Direktdruck auf die Dibond-Platte etwas matter. Das liegt wohl daran, dass die Struktur der Platte etwas rauer ist und somit eine gewisse „Körnung“zu sehen ist. Das sieht bei genauerem Betrachten schon etwas nach Bildrauschen aus, was angesichts desselben Bildmaterials auszuschließen ist. Da wirkt das Foto hinter Acryl doch etwas besser, auch wenn hier die Farben im Himmel schon ganz leicht auswischen. An genau diesem Punkt schneidet das HQ-Bild, also ebenfalls ein Fotoabzug, aber ohne Acrylglas, um eine Nuance besser ab. Etwas erstaunt waren wir
über den besseren Schärfeeindruck des Acrylbilds, denn genau die Detailzeichnung soll eigentlich die Stärke der HQ-Qualität sein. Über den Unterschied lässt sich trefflich diskutieren, wir meinen jedoch, dass besonders in den Holzbalken des Hauses etwas mehr Zeichnung im Acrylbild ist. Beim Direktdruck kostet die Struktur der Dibond-Platte zwangsläufig auch etwas Detailschärfe. Betrachtet man die einzelnen Bewertungen sind die Differenzen Direktdruck zu den beiden Fotoabzügen moderat, doch insgesamt summiert sich dann doch ein deut licher Abstand. Allerdings wird dieser durch die Preisdifferenz relativiert: 26 zu 43 Euro und das schon beim vergleichsweise kleinen 20 x 30 cm Format – da kann man ins Grübeln kommen.