Brücken im Detail
Nur wenige Zweckbauten gibt es in so vielen Konstruktionsvarianten wie das bei Brücken der Fall ist. Umso mehr lohnt es sich, auf die Suche nach aussagekräftigen Details und Aufnahmeperspektiven zu gehen, die den Betrachter überraschen. Einige Beispiele dafür haben wir auf dieser Doppelseite zusammengetragen. Schwenkt man z.B. die Kamera nach oben, so ergeben sich dramatische Ansichten von Brückenpfeilern oder Verstrebungen, die das Bauwerk stabilisieren. Durch die Froschperspektive erhalten diese Bauteile vor dem blauen
Himmel eine starke grafische Wirkung wie das Foto der Washington Bridge in New York zeigt. Die stürzenden Linien, hier noch verstärkt durch ein 17-mmWeitwinkel, sind bei solchen Motiven erwünscht und müssen nicht im Bildbearbeitungsprogramm korrigiert werden. Das Drahtgitter am Geländer einer Fußgängerbrücke in Salzburg lädt zum Anbringen von „Liebesschlössern“ein – ein beliebtes Fotomotiv. Um den Bezug zur Umgebung herzustellen, wurde eine Kirche im Hintergrund unscharf in das Bild integriert. Dabei kam ein leichtes Tele zum Einsatz.
Auch die weiteren Motivbeispiele sind Teleansichten: Die Detailaufnahme der Brooklyn-Bridge thematisiert das filigrane Geflecht der Trageseile. Ein 200-mm-Teleobjektiv konzentriert den Ausschnitt auf die wesentlichen Bildelemente. Die andere Teleaufnahme zeigt ebenfalls die Brooklyn-Bridge. Allerdings spielt sie hier eine Nebenrolle, weil der Stützpfeiler einer anderen Brücke das Bild dominiert – eine Ansicht, die Räumlichkeit vermittelt.