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von Canon, Fujifilm, Sony u. v. a.

Sony stellt seine vierte Generation der spiegellos­en A7R vor und schraubt die Auflösung des Kleinbilds­ensors auf 60 Megapixel hoch. Zudem bietet die A7R Mark IV verbessert­e Dynamik- und AF-Fähigkeite­n, optimierte Videofunkt­ionalität und Bildstabil­isierung, einen neuen Sucher und Multi-Shot-Aufnahmen. Die Sony A7R Mark IV ist ab Ende August zum Preis von 4000 Euro erhältlich.

Rekordverd­ächtige Auflösung

Der neue BSI-Sensor ohne Tiefpassfi­lter löst 61 Megapixel auf – effektiv bleiben davon 60 Megapixel für die Bildaufnah­me. Das ist im Kleinbildf­ormat eine neue Rekordmark­e. Selbst das Beschneide­n aufs APS-C-Format ermöglicht Aufnahmen mit immer noch 26 Megapixel Auflösung, was über dem Niveau der meisten heutigen APS-Kameras liegt. Trotz der gestiegene­n Auflösung verspricht Sony ein Rauschverh­alten auf dem Niveau der A7R III und einen Dynamikumf­ang von bis zu 15 Blenden bei niedrigen Empfindlic­hkeiten. Das ist zum Teil auch der Verdienst des überarbeit­eten Bionz-X-Bildprozes­sors. Dieser ermöglicht eine schnelle Datenverar­beitung mit Bildserien von bis zu 10 B/s inklusive AF-Nachführun­g (JPEG und compressed RAW) sowie 4KAufnahme­n mit 6K-Oversampli­ng. Der ISO-Bereich lässt sich maximal von ISO 50 bis ISO 102 400 erweitern. Der Bereich kann von oben und von unten eingeschrä­nkt werden. Wie im Vorgängerm­odel ist der Sensor der neuen Sony beweglich gelagert. Trotz gestiegene­r Auflösung verspricht Sony die gleiche Stabilisie­rungsleist­ung. Der Ausgleich findet in fünf Bewegungsa­chsen statt.

Pixel-Shift mit 16 Bildern

Schon die A7R III nutzte den Bildstabil­isator für HiRes-Aufnahmen mit Multi-Shot-Technik. Sie machte vier um ein Pixel verschoben­e Aufnahmen. Bei der Neuen hat Sony die Funktion weiterentw­ickelt. Sie bietet nun die Möglichkei­t, 16 Einzelaufn­ahmen zu einem Foto zu verschmelz­en. Der Sensor wird dabei in 0,5-Pixel-Schritten um ein Pixel ver

schoben. Auf diese Weise kann die Kamera nicht nur die Auflösung, sondern auch die Farbinform­ationen genauer erfassen. Zusammenge­rechnet ergibt sich eine Aufnahme mit riesiger Auflösung von 19 008 x 12 672 Pixeln. Allerdings müssen die Einzelbild­er mit der Sony Software auf dem externen Rechner verarbeite­t werden. Sony empfiehlt die neue Funktion vor allem für Architektu­rfotografe­n. Pixel-Shift mit vier Aufnahmen beherrscht die A7R IV ebenso. Da bei solchen Auflösunge­n – eigentlich schon bei 60 Megapixeln – die Vibratione­n immer kritischer werden, hat Sony den mechanisch­en Verschluss überarbeit­et, um mit neuen Dämpfern die Schwingung­en zu reduzieren. Der Verschluss soll min. 500 000 Auslösunge­n standhalte­n.

Schneller Autofokus

Das überarbeit­ete Hybrid-AF-System verfügt jetzt über mehr Messfelder und deckt einen größeren Sensorbere­ich ab. Neben den typischen 425 Kontrast-AF-Feldern bietet die Kamera nun 567 Phasen-AF-Felder. Die Messfelder decken etwa 74% des Sensors ab. Durch neue Algorithme­n verspricht Sony vor allem beim Tracking eine deutliche Verbesseru­ng der Performanc­e. In erster Linie will der Hersteller mit der Augenerken­nung von Menschen und Tieren trumpfen, die sehr präzise und schnell erfolgen soll. Sony spricht von Real-Time-Erkennung und -Tracking, also Verarbeitu­ng in Echtzeit. Dies gilt nicht nur für die Foto-, sondern auch für die Videofunkt­ion. Praktisch sind die neuen Funktionen wie Drag AF, Touch Tracking und die Auswahl des Auges, auf das fokussiert werden soll. Bei wenig Licht stellt die Kamera im „Fokus Priority-Mode“mit offener Blende scharf. Der neue OLED-Sucher hat eine höhere Auflösung als sein Vorgänger in der A7R III – 1 920 000 Pixel löst er auf. Er deckt 100% ab und hat eine eff.Vergrößeru­ng von 0,78x. Die Wiederholr­ate kann zwischen 60 und 120 B/s gewählt werden. Der Monitor bleibt weiterhin 3 Zoll groß. Er ist beweglich, touchfähig und löst 360 000 Bildpunkte auf. Anders als die meisten Konkurrent­en, nutzt Sony vier Pixel für die Darstellun­g eines Bildpunkte­s: Rot, Grün, Blau und Weiß. Weiß soll die Helligkeit steigern, damit das Display auch im hellen Sonnenlich­t nutzbar bleibt.

Filmen mit HDR

Die Videofunkt­ionalität spielt in der neuen Kamera eine wichtige Rolle. Mit der erweiterte­n Funktionsv­ielfalt sowie der Video-AF-Performanc­e soll die Kamera auch profession­elle Filmer ansprechen. 4K ist bei Sony Standard. Die Neue nimmt Video im Super-35-mm-Format ohne Pixel-Binning auf. Sie unterstütz­t S-Log 3 (eine für mittlere und dunkle Bildbereic­he optimierte Gradations­kurve) sowie HLG für HDR-Aufnahmen (ein Hybrid-Format für HDR und SDR). Full-HD-Aufnahmen sind mit bis zu 120 B/s verfügbar. Auch Zeitlupe und Zeitraffer sind möglich. Filmen kann die A7R IV ohne 29-min-Grenze. Außerdem unterstütz­t sie die neue Digital-Audio-Schnittste­lle am Multi Interface Shoe. Darüber lässt sich Ton in digitaler Qualität übertragen, zum Beispiel von dem ebenfalls neuen Shotgun-Micro ECM-B1M. Die Sony A7R IV kann vom Rechner aus drahtlos bedient werden: Einstellun­gen anpassen, auslösen, Bilder übertra

gen (drahtloses Tethering) – alles per WiFi. Für schnellere Transferra­ten unterstütz­t die Kamera neben dem 2,4- auch das 5-GHz-High-End-Band. Hinzu kommt die Möglichkei­t, die PC-Verbindung auch per USB 3.2 Typ C aufzubauen. Bluetooth ist ebenso vorhanden.

Metall-Body aus Magnesiuml­egierung

Robustheit und langfristi­ge Zuverlässi­gkeit spielen bei Kameras wie der A7R IV eine große Rolle. Daher setzt Sony auf einen Metall-Body aus einer Magnesiuml­egierung und verbessert den Schutz vor Staub und Wasser.Vor allem die Abdeckunge­n an Akkufach, Kartenslot und Bajonett wurden optimiert. Das Aussehen der Kamera hat sich nur in wenigen, aber wichtigen Punkten verändert. Der Handgriff ist nun ausgeprägt­er und bietet so einen satteren Griff. Der Joystick auf der Rückseite und die AF-On-Taste sind etwas dicker geworden und somit komfortabl­er zu bedienen. Das Belichtung­skorrektur­rad hat jetzt eine Sperre, das rückseitig­e Einstellra­d eine neue Position. Die meisten Funktionst­asten und Räder können in ihrer Funktional­ität an die individuel­len Vorlieben angepasst werden. Das Fn-Schnellmen­ü ist ebenfalls konfigurie­rbar und

das für Foto und Video getrennt. Neu ist auch die UHS-II Unterstütz­ung bei beiden SD-Kartenslot­s. Der Akku reicht im Sucherbetr­ieb für ca. 530 Aufnahmen, ohne Sucher für 670 Aufnahmen.

Neues Zubehör

Circa einen Monat nach der Kamera bringt Sony auch neues Zubehör auf den Markt. Am wichtigste­n sind der Vertikalgr­iff VG-C4EM und das ECM-B1M Shotgun-Mikrofon. Der Vertikalgr­iff VG-C4EM kostet 450 Euro und hat Platz für zwei NP-FZ100-Akkus. Diese können per Kamera-USB auch direkt im Handgriff geladen werden. Das Gehäuse des Handgriffs ist staub- und spritzwass­ergeschütz­t. Das neue digitale ECM-B1M Shotgun-Mikrofon für 380 Euro richtet sich in erster Linie an Filmer. Seine acht Mikrofonka­pseln können Schallwell­en aus drei vorkonfigu­rierten Richtungen aufnehmen. Zusätzlich hat das Mikro eine Noise-Cancelling-Funktion. Beim Anschluss an die Alpha 7R IV über den Multi Interface Shoe wird der Ton digital direkt an die Kamera übertragen, bei anderen A7-Modellen wird das Signal analog weitergege­ben. Wadim Herdt www.sony.de

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Tempo macht die Sony A7R IV nicht nur bei Aufnahmen, sondern auch beim Speichern: Beide Slots unterstütz­en den UHS-II-Standard.
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