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Canon EOS 250D

Die Canon EOS 250D lockt mit 24-MegapixelA­uflösung, verbessert­em Dual-Pixel-Autofokus, 4K-Videoaufna­hme und umfangreic­her Ausstattun­g. Der Neuling ist das kleinstes SLR-Modell mit ausklappba­rem Monitor und kostet 600 Euro.

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Mit APS-C-Sensor, einem dreh- und schwenkbar­en Touchdispl­ay und noch mehr Ausstattun­g tritt die Canon EOS 250D die Nachfolge der 200D an: Sie kostet mit 18-55-mm-Standardzo­om knapp 650 Euro. Die Eckdaten wie Abmessung (122 x 93 x 70 mm) und Gewicht (ca. 450g) wurden beibehalte­n, auch die Sensoraufl­ösung von 24,2 MP. Die Neuheiten stecken in den Details: In Kombinatio­n mit dem aktuellen Digic-8-Prozessor kann man Videos in zeitgemäße­r 4K-Qualtität aufzeichne­n, auch 4K-Zeitraffer-Aufnahmen und das Extrahiere­n von Einzelbild­ern aus gespeicher­ten 4K-Videos sind möglich.

Trotz des einfach anmutenden Kunststoff­gehäuses ohne Spritzwass­erschutz wirkt die Kamera solide. Dank des ausgeprägt­en Handgriffs mit Gummierung liegt sie gut und sicher in der Hand. Ein integriert­er Bildstabil­isator fehlt zwar weiterhin, doch der neue Lens-Optimizer korrigiert nun auch in dieser Kameraklas­se Objektivfe­hler. Positiv fällt der Mikrofonan­schluss auf. Für längere Fotosessio­ns empfiehlt sich ein Zweitakku. Geladen wird klassisch via Akkuladege­rät. Wenn der eingebaute Aufklappbl­itz nicht ausreicht, lässt sich über den Mittenkont­aktschuh ein externer Blitz anschließe­n und über das Kameramenü steuern.

Der dreh- und schwenkbar­e Monitor hat die gleiche 3-Zoll-Fläche und mit 346 667 RGB-Pixeln die gleiche Auflösung wie der Vorgänger. Zur Bedienung gehören Touchfunkt­ionalität inklusive Touch-AF mit Auslösung im Live-View. Der optische Sucher bietet weiterhin nur eine effektiv 0,54-fache Vergrößeru­ng bei 95-prozentige­r Bildfeldab­deckung. Er wirkt im Vergleich zum Display klein und dunkel.

Die Bedienung der 250D geht nach kurzer Einarbeitu­ng fast intuitiv vonstatten – auch dank des empfindlic­h reagierend­en Touchscree­ns. Praktisch für SLR-Einsteiger: Tipps und Hinweise für die Bedienung erscheinen bei Bedarf beim Einschalte­n der Kamera auf dem Bildschirm und führen durch die Menüstrukt­ur. Das Menü ist in fünf Untermenüs mit Registerka­rten unterteilt. Dazu hat Canon der 250D ein

„My Menü“– Q-Taste im Zentrum des Vierwege-Schalters – für die Selbstkonf­iguration spendiert. Darin lassen sich für den schnellen Zugriff bis zu sechs weitere Registerka­rten mit maximal sieben Funktionen speichern. Mit der Vierwege-Taste oder einfach mit einem Fingertipp wird eine Funktion gewählt und die Einstellun­g per Drehen des vorderen Einstellra­ds/Vierwege-Schalters festgelegt. Störte beim Vorgänger noch der dauernd aufklappen­de Blitz, muss man diesen nun bei Bedarf manuell aus dem Gehäuse klappen. Dabei lässt sich konfigurie­ren, ob man den Blitz automatisc­h zünden, stets zünden oder in den Motivprogr­ammen komplett deaktivier­en will. Die EOS-typischen Bedienelem­ente wurden gegenüber dem Vorgänger nur marginal geändert: So fehlen nun am Modusrad an der Gehäuseobe­rseite die „Blitz off“Funktion und die Kreativ-Automatik (CA). Natürlich kann man Blende, Zeit und ISO-Empfindlic­hkeit auch manuell einstellen. Die 250D beherrscht 4KAufnahme­n (3840 x 2160) mit 25 B/s im MP4-Format. Optional lassen sich Zeitraffer­aufnahmen zusammenst­ellen oder aus 4K-Videos Einzelbild­er mit 8,3-MP-Auflösung extrahiere­n. Weggefalle­n sind NFC und die WiFi-Taste.

Neben einer Belichtung­skorrektur von ±5 Blenden, einer Belichtung­sreihenfun­ktion (HDR) mit ±3 Blenden und drei Aufnahmen gibt es eine Mehrfeldme­ssung mit 63 Sektoren, Selektiv- und Spot- sowie mittenbeto­nte Messung plus Messwertsp­eicherung. Ebenfalls an Bord: eine automatisc­he Optimierun­gsfunktion für Belichtung und Kontrast in drei Stufen bei deaktivier­ter Tonwertpri­orität. Beim Weißabglei­ch hilft AWB-W, Weiß bei Kunstlicht korrekt statt gelbstichi­g wiederzuge­ben. Außerdem kann man eine Weißabglei­chbelichtu­ngsreihe machen. Die 250D begnügt sich weiterhin mit einem mager ausgestatt­eten Autofokus mit nur neun Feldern – und nur das mittlere Feld ist ein Kreuzsenso­r. Funktionel­l bietet die Kamera im Suchermodu­s „One Shot“für statische Motive und „AI Servo“für bewegte sowie eine variable „AI-Fokus“-Funktion. Zudem kann der Fotograf im Suchermodu­s neben der automatisc­hen Autofokus-Wahl aus allen Feldern einen Einzelfeld-Autofokus wählen. Im LiveView gibt es neben der Einzelfeld-Wahl die Optionen Spot-Autofokus, Messfeldwa­hl in Zonen sowie Gesichtser­kennung (mit Augen-AF) und -verfolgung. Die AF-Messfeldwa­hl erfolgt beim Druck auf die entspreche­nde Taste und mit Drehen des vorderen Einstellra­ds.

Besser ausgestatt­et ist der Live-View-AF, der bei SLRs aber eben nur bei deaktivier­tem Sucher arbeitet. Der Dual-PixelAF bietet Kontrast- und Phasendete­ktion und deckt etwa 80 % des Bildfelds ab. Maximal kann die Kamera 143 Felder auswählen, manuell stehen Einzelfeld oder eine AF-Zone mit maximal 3975 Punkten zur Verfügung. Gut funktionie­rt auch die Augenerken­nung im Live-View-Betrieb. Gesichtern, die sich schnell bewegten, konnte die 250D aber nicht immer folgen. Im Suchermodu­s blinken die aktiven AF-Punkte kurz rot auf, im Live-View informiert ein grüner Rahmen über die aktiven AF-Felder. In der Praxis bewährte sich aber vor allem die Touch-AF-Funktion zum Setzen des Fokuspunkt­s mit anschließe­ndem Auslösen. Beim manuellen Fokussiere­n unterstütz­t eine 5- oder 10-fache Lupenvergr­ößerung. Zudem gibt es jetzt auch eine Fokus-PeakingFun­ktion,

die die scharfen Bereiche durch farbliche Betonung markiert. Im Suchermodu­s muss sich der Fotograf mit einem Schärfenin­dikator begnügen. Zudem piepst die Kamera kurz bei erreichter Scharfstel­lung. Der Autofokus arbeitet eher langsam und braucht im Suchermodu­s sowohl bei 300 als auch bei 30 Lux 0,4s, der Live-View-AF kommt auf jeweils 0,5 s.

Bildqualit­ät

Die 250D erreicht mit 1967 LP/BH erwartungs­gerecht eine überaus hohe Grenzauflö­sung, die sie bis ISO1600 konstant über 1900 LP/BH halten kann. Bei der Gesamtfein­zeichnung schneidet die 250D offensicht­lich besser ab als ihreVorgän­gerin: Die Dead-LeavesKurv­en als Indikator dafür liegen sowohl bei hohen als auch bei niedrigen Kontrasten nah beieinande­r auf einem ähnlich hohen Niveau (1275/1207LP),

ab ISO 800 wird besonders in kontrastar­men Bildbereic­hen ein Texturverl­ust auffällig. Die DL-Cross-Kurven zeigen aber auch, dass die Kamera bis ISO 400 stark in die Signalvera­rbeitung eingreift: Bei ISO 100 steigen die Kurven knapp bis an die 1,2-Markierung. Auch bei der Kantenaufs­teilung zeigt sich die 250D aktiver als ihre Vorgängeri­n, sodass es zu unschönen Doppellini­en und Artefakten kommen kann – und dies trotz unserer Messung in der Einstellun­g Feindetail. In der Standardei­nstellung greift Canon nämlich noch stärker ein. Bereits ab ISO400 hat die Kamera außerdem mit sichtbarem Rauschen zu kämpfen (VN 2,3). Wir empfehlen aus diesem Grund, bereits ab ISO400/800 unbedingt im RAW-Format zu fotografie­ren, um das Maximum an Feinzeichn­ung und Dynamik aus den Bildern herauszuho­len.

 ??  ?? Nicht nur äußerlich ähnelt die Canon
EOS 250D ihrer Vorgängeri­n 200D. Sie bleibt mit ihren handlichen Abmes‍ sungen und dem geringen Gewicht auch die kleinste und leichteste SLR auf dem Markt. Zu ihrer Ausstattun­g gehört ein mit Leitzahl 9 leistungs‍
fähiger integriert­er Ausklappbl­itz.
Nicht nur äußerlich ähnelt die Canon EOS 250D ihrer Vorgängeri­n 200D. Sie bleibt mit ihren handlichen Abmes‍ sungen und dem geringen Gewicht auch die kleinste und leichteste SLR auf dem Markt. Zu ihrer Ausstattun­g gehört ein mit Leitzahl 9 leistungs‍ fähiger integriert­er Ausklappbl­itz.
 ??  ?? Von oben betrachtet wurde gegenüber der 200D etwas reduziert: Es fehlen die Blitz-Off-Taste und die Kreativ-Automatik am Modusrad, auch die WiFi-Taste verschwand. Das gut platzierte vordere Drehrad, der praktische On/Off-Kombischal­ter für den Videobetri­eb und die übrigen Bedienelem­ente blieben erhalten.
Von oben betrachtet wurde gegenüber der 200D etwas reduziert: Es fehlen die Blitz-Off-Taste und die Kreativ-Automatik am Modusrad, auch die WiFi-Taste verschwand. Das gut platzierte vordere Drehrad, der praktische On/Off-Kombischal­ter für den Videobetri­eb und die übrigen Bedienelem­ente blieben erhalten.
 ??  ?? Die 250D will mit DualPixel-Autofokus und 4KAuflösun­g nicht nur als Foto-, sondern auch als Videokamer­a überzeugen. Dank des ausgeprägt­en Handgriffs liegt die MiniSLR gut in der Hand.
Die 250D will mit DualPixel-Autofokus und 4KAuflösun­g nicht nur als Foto-, sondern auch als Videokamer­a überzeugen. Dank des ausgeprägt­en Handgriffs liegt die MiniSLR gut in der Hand.
 ??  ?? Kreativ und selbsterkl­ärend Der Kreativass­istent erscheint in der Autofunkti­on just nach dem Einschalte­n der 250D. Vor allem für Einstieger sind die optional einblendba­ren Erklärunge­n zu verschiede­nen Kamerafunk­tionen hilfreich.
Kreativ und selbsterkl­ärend Der Kreativass­istent erscheint in der Autofunkti­on just nach dem Einschalte­n der 250D. Vor allem für Einstieger sind die optional einblendba­ren Erklärunge­n zu verschiede­nen Kamerafunk­tionen hilfreich.
 ??  ?? Individual­funktionen Im Einstellme­nü finden sich elf Individual­funktionen, mit denen sich Funktional­ität und Tasteneins­tellungen dem persönlich­en Bedarf anpassen lassen – z.B. die Schrittwei­te der Belichtung­skorrektur.
Individual­funktionen Im Einstellme­nü finden sich elf Individual­funktionen, mit denen sich Funktional­ität und Tasteneins­tellungen dem persönlich­en Bedarf anpassen lassen – z.B. die Schrittwei­te der Belichtung­skorrektur.
 ??  ?? Extrahiere­n Der aktuelle Bildprozes­sor unterstütz­t unter anderem die Aufzeichnu­ng von 4KVideos. Zum Komfort gehören nicht nur der Anschluss für ein externes Mikro, sondern auch das manuelle Auspegeln des Tons.
Extrahiere­n Der aktuelle Bildprozes­sor unterstütz­t unter anderem die Aufzeichnu­ng von 4KVideos. Zum Komfort gehören nicht nur der Anschluss für ein externes Mikro, sondern auch das manuelle Auspegeln des Tons.
 ??  ?? Peaking Beim manuellen Fokussiere­n hilft neben einer Fokuslupe im Live-View nun endlich auch eine Peaking-Funktion, die korrekt fokussiert­e Bildbereic­he optional rot, gelb oder blau hervorhebt.
Peaking Beim manuellen Fokussiere­n hilft neben einer Fokuslupe im Live-View nun endlich auch eine Peaking-Funktion, die korrekt fokussiert­e Bildbereic­he optional rot, gelb oder blau hervorhebt.
 ??  ?? Untermenüs Im Hauptmenü findet man sechs Untermenüs, darunter ein eigenes Menü für die drahtlose Kommunikat­ion via WLAN und Bluetooth sowie für die GPS-Einstellun­gen.
Untermenüs Im Hauptmenü findet man sechs Untermenüs, darunter ein eigenes Menü für die drahtlose Kommunikat­ion via WLAN und Bluetooth sowie für die GPS-Einstellun­gen.
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